In Kaufbeuren und im Ostallgäu haben Pflegekräfte Vortritt bei der Impfung mit Novavax
Der Corona-Impfstoff des Herstellers Novavax soll in der ersten Märzwoche an das Kaufbeurer Impfzentrum geliefert werden.
Bild: Volodymyr Kalyniuk,stock.adobe.com
Der Corona-Impfstoff des Herstellers Novavax soll in der ersten Märzwoche an das Kaufbeurer Impfzentrum geliefert werden.
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Anfang März sollen die ersten Dosen des Corona-Impfstoffs von Novavax in Kaufbeuren eintreffen. Doch zunächst bekommt nicht jeder das proteinbasierte Vakzin.
Anfang Februar hat sich die Ständige Impfkommission (Stiko) für die Corona-Impfung mit dem Vakzin des Herstellers Novavax für Erwachsene ab 18 ausgesprochen. Nuvaxovid, so der Name des Stoffs, ist seit Ende 2021 in der EU zugelassen und soll mit zwei Dosen verabreicht werden. Die erste Charge des US-amerikanischen Herstellers mit 1,75 Millionen Dosen wird voraussichtlich ab dem 21. Februar in Deutschland eintreffen.
Weitere 3,25 Millionen Dosen sollen in den folgenden Wochen kommen. Im Kaufbeurer Impfzentrum kann Nuvaxovid wohl ab der ersten Märzwoche angeboten werden. Zunächst sollen sich die bislang ungeimpften Beschäftigten im Gesundheits- und Pflegebereich damit immunisieren lassen können. Dazu werde beim Voranmeldesystem, über das die Termine gebucht werden, der Arbeitgeber abgefragt, erklärt Dr. Gregor Blumtritt, ärztlicher Leiter für die Impfzentren in Kaufbeuren und Marktoberdorf.
Leiter der Impfzentren in Kaufbeuren und Marktoberdorf rechnet nicht mit dem "großen Run" auf den neuen Impfstoff Novavax
Einige Menschen lehnen die Coronaimpfung zwar nicht grundsätzlich ab, sind aber gegenüber den bereits vorhandenen mRNA- und Vektor-Impfstoffen skeptisch. Sie wollen lieber auf einen sogenannten „Totimpfstoff“ warten, dessen Wirkprinzip schon länger bekannt ist. Den Begriff findet Blumtritt irreführend, denn: „Es gibt keine Lebendimpfstoffe.“ Das heißt, kein Impfstoff enthält Erreger oder Erreger-Bestandteile. Nuvaxovid sei proteinbasiert – so wie zum Beispiel die Vakzine gegen Tetanus und Hepatitis-B. Aufgrund des altbewährten Verfahrens werden solche Impfstoffe von manchen Skeptikern bevorzugt.
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Corona-Impfung: Das unterscheidet die Impfstoffe
Der in Mainz entwickelte Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer wird in Deutschland seit Dezember 2020 verimpft. Im April 2020 begannen erste Studien zu der Wirksamkeit des Präparats. Sie gilt mit rund 95 Prozent als erwiesen. ...
Bild: Friso Gentsch, dpa (Archivbild)
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Die hohe Nachfrage nach dem Corona-Vakzin Spikevax hat dem US-Impfstoffhersteller Moderna zu schwarzen Zahlen verholfen. Der mRNA-Impfstoff Spikevax wirkt den Untersuchungen zufolge mindestens ebenso gut wie das Mittel von Biontech.
Bild: Benoit Doppagne, dpa (Archivbild)
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Der Impfstoff von AstraZeneca sorgte von Beginn an für Diskussionen - mal gab es unterschiedliche Empfehlungen für Altersgruppen, dann wegen seltener Nebenwirkungen. Inzwischen wird er in Deutschland nicht mehr verimpft.
Bild: Matthias Bein, dpa (Archivbild)
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Seit März 2021 wird in der EU der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Johnson&Johnson verteilt. Er muss nur einmal verabreicht werden. Die Stiko empfiehtl jedoch, sich bereits vier Wochen nach der Erstimpfung eine Auffrisch...
Bild: Jessica Hill, dpa (Archivbild)
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Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) prüft noch immer die Zulassung des in Russland entwickelten Impfstoffs Sputnik V für die EU. Unter anderem Serbien, Belarus, Kasachstan, Bolivien, Argentinien, Guinea, Brasilien, Venezuela oder Algerien impfen bereits mit dem Vakzin. Nach der schn...
Bild: Farouk Batiche, dpa (Archivbild)
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Große Hoffnungen setzte man in Deutschland auf einen möglichen mRNA-Impfstoff des Unternehmens Curevac in Tübingen. Die Wirksamkeit des Impfstoffkandidaten CVnCoV fiel in einer Zwischenanalyse aber deutlich geringer aus als bei anderen bereits zugelassenen Corona-Impfstoffen. Sie lag nur bei run...
Bild: Bernd Weissbrod, dpa
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Nuvaxovid (NVX-CoV2373) von Novovax ist der fünfte zugelassene Impfstoff gegen Covid-19 - in den kommenden Wochen soll er in Deutschland erhältlich sein. Er ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA- noch ein Vektorimpfstoff. Er ist ein proteinbasierter Impfstoff und...
Bild: Kirsty O'connor, dpa (Symbolbild)
Nuvaxovid (NVX-CoV2373) von Novovax ist der fünfte zugelassene Impfstoff gegen Covid-19 - in den kommenden Wochen soll er in Deutschland erhältlich sein. Er ist im Gegensatz zu den bisher zugelassenen Impfstoffen weder ein mRNA- noch ein Vektorimpfstoff. Er ist ein proteinbasierter Impfstoff und...
Bild: Kirsty O'connor, dpa (Symbolbild)
Mit dem „großen Run“ rechnet Blumtritt jetzt aber nicht. „Wir haben in den Krankenhäusern abgefragt, wer noch nicht geimpft ist, weil er auf den neuen Impfstoff warten wollte“, erklärt der Arzt. Nur einzelne Klinikangestellte hätte Interesse gezeigt. Auch unter den Patienten seiner Kaufbeurer Hausarztpraxis gebe er nur wenige Einzelfälle, die speziell auf Novavax gewartet haben.
„Wer die Coronaimpfung ablehnt, wird sich auch von proteinbasierten Impfstoffen nicht überzeugen lassen“, glaubt Blumtritt. „Manche hoffen noch auf Sputnik V“. Dass das Vakzin, das in Russland bereits seit August 2020 zugelassen ist, in Deutschland zum Einsatz kommt, gilt als wenig wahrscheinlich, weil die Studienlage dazu unklar sei.
Auch bei Nuvaxovid sind zwei Impfungen erforderlich
Wann Nuvaxovid in Kaufbeuren auch Menschen außerhalb der Gesundheitsbranche angeboten werden kann, lässt sich laut Blumtritt schwer einschätzen: „Momentan wissen wir noch nicht einmal, wie viele Impfdosen wir mit der ersten Lieferung bekommen.“ Auch bei diesem Vakzin sind zwei Spritzen – im Abstand von mindestens drei Wochen – nötig, um vollständig geschützt zu sein. Unklar sei noch, wie lange der Schutz nach einer Impfung mit Nuvaxovid anhält. Analog zu anderen Impfstoffen werde es wahrscheinlich auch hier eine dritte Dosis als Booster brauchen.