Menschenaffe Udo

Freistaat Bayern will Ausgrabungen im Allgäu mit 400.000 Euro unterstützen

In der Hammerschmiede suchen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nach uralten Fossilien im Ton. Die Freistaat Bayern will die Ausgrabungen mit 400.000 Euro unterstützen.

In der Hammerschmiede suchen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nach uralten Fossilien im Ton. Die Freistaat Bayern will die Ausgrabungen mit 400.000 Euro unterstützen.

Bild: Mathias Wild (Archivbild)

In der Hammerschmiede suchen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nach uralten Fossilien im Ton. Die Freistaat Bayern will die Ausgrabungen mit 400.000 Euro unterstützen.

Bild: Mathias Wild (Archivbild)

Erneut soll es einen Zuschuss für die Ausgrabungen bei Pforzen geben. Dort entdeckten Forscher die Überreste eines aufrecht gehenden Menschenaffen.
08.02.2023 | Stand: 17:27 Uhr

In der Hammerschmiede, einer Tongrube am Ortsrand der Ostallgäuer Gemeinde Pforzen, haben Forscherinnen und Forscher mittlerweile Fossilien von 145 Wirbeltierarten entdeckt. Der wohl bekannteste Fund darunter: Menschenaffe Udo, ein 11,6 Millionen Jahre alter, aufrecht gehender Menschenaffe. Auch 2023 will der Freistaat Bayern die Ausgrabungen unterstützen, wie der Allgäuer Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl (Freie Wähler) bei einer Pressekonferenz am Mittwoch bekannt gab. Dabei ging es um die Initiativen der Regierungsfraktionen zum Haushalt 2023.

Laut Pohl wird der Freistaat die Ausgrabungen dieses Mal mit 400.000 Euro fördern. Damit verdoppelt sich der Zuschuss: 2022 waren es noch 200.000 Euro. Der Grund dafür: Die Grabungssaison soll dieses Jahr früher starten, erklärt Pohl in einer Pressemitteilung. Ganz sicher sind die Gelder für die Ausgrabungen allerdings erst, nachdem der Landtag Ende März den Haushalt verabschiedet hat. Pohl wünscht sich, dass der Sensationsfund mit "welthistorischer Bedeutung" noch stärker in das Bewusstsein der regionalen Öffentlichkeit rückt. Zudem setze er sich für eine dauerhafte Förderung der Ausgrabungen ein, schildert der Abgeordnete.

Menschenaffe Udo sorgte für viel Wirbel in der Wissenschaft

2019 trat Udo ins Rampenlicht, damals präsentierte die Tübinger Paläontologin Madelaine Böhme ihren Fund der Öffentlichkeit. Seither hat "Danuvius guggenmosi", wie Udo offiziell heißt, für viel Wirbel in der Wissenschaft gesorgt, weil er laut Böhme vor Jahrmillionen aufrecht im heutigen Allgäu herumgelaufen sein soll. Wissenschaftler gingen bisher davon aus, dass sich der aufrechte Gang erst viel später entwickelt hat - und zwar in Afrika. Böhme ist sich sicher: Die Hammerschmiede wird auch in Zukunft hochkarätige Funde preisgeben.

Die Gemeinde Pforzen und der Landkreis Ostallgäu bemühen sich aktuell darum, den Menschenaffen noch bekannter zu machen. Geplant sind eine Udo-Info-Box mit einer Ausstellung und ein Erlebnisweg. Zudem soll oberhalb der Hammerschmiede ein Aussichtspunkt entstehen. Mittlerweile ist sogar ein Aussichtsturm im Gespräch. Ob das möglich ist, sollen Baugrunduntersuchungen klären. Diese Tourismusprojekte unterstützt der Freistaat ebenfalls mit 400.000 Euro. Nach einer ersten Schätzung sollen sie insgesamt etwa 876.000 Euro kosten.

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