Eine Bauchlandung – wie hier ESVK-Spieler Max Oswald – erlebten die Kaufbeurer Joker beim Heimspiel gegen die Heilbronner Falken.
Bild: Mathias Wild
Eine Bauchlandung – wie hier ESVK-Spieler Max Oswald – erlebten die Kaufbeurer Joker beim Heimspiel gegen die Heilbronner Falken.
Bild: Mathias Wild
Es war ein denkwürdiger Eishockeyabend in Kaufbeuren. Denn die deutliche 1:8 Niederlage gegen die Heilbronner Falken hat aus sportlicher Sicht schon einige Fragezeichen hinterlassen. „Wir haben heute verdient verloren und können uns nur bei den Fans entschuldigen“, sagte Verteidiger Alexander Thiel, der unmittelbar nach Spielende noch nach den richtigen Worten suchte.
Etwas mehr in die Tiefe ging Geschäftsführer Michael Kreitl bei seiner Einschätzung nach der Partie: „Das war eine Lektion, die wir in dieser Saison noch nicht hatten, und sie hat uns einmal mehr gezeigt, dass es in dieser Liga keine leichten Gegner gibt. Wenn du nicht zu 100 Prozent fokussiert und konzentriert bist, dann kommen solche Spiele am Ende heraus. Anders ist diese Leistung heute Abend nicht zu erklären. Es tut mir auch Leid für die Fans, die uns bis zum Schluss sensationell unterstützt haben“, sagt der ESVK-Chef.
Während es für die Mannschaft der sprichwörtlich gebrauchte Abend war, hatten sich die Fans für ihre großartige Unterstützung in der Tat Bestnoten verdient. „Steht auf, wenn ihr Kaufbeurer seid!“, stimmte die Fan-Kurve zu Beginn des letzten Drittels beim Spielstand von 1:6 an und verbreitete damit Euphorie, zumindest aber Sympathie in der gesamten Energie Schwaben Arena. „Natürlich bekommen wir das auch als Mannschaft mit, doch genau das macht unsere Fans so einzigartig“, sagte Yannik Burghart, der gegen Heilbronn nur wenige Wochen nach einer Tumor-Erkrankung sein Comeback auf dem Eis feierte. Doch seine Rückkehr stand sportlich unter keinem guten Stern. „Wir haben diesmal in Summe viele Kleinigkeiten nicht richtig gemacht“, sagte der 20jährige Angreifer. Deutlicher drückte sich Trainer Marko Raita aus, der in der Pressekonferenz von einer unprofessionellen und undisziplinierten Leistung seiner Mannschaft sprach. „Das war ein schwarzer Abend für uns, aber ich kann nun auch mit dem Trainer mitfühlen, wenn man dabei draußen steht und nichts tun kann“, sagte der verletzte Simon Schütz, der versuchte seine Mannschaft moralisch auf der Bank mit zu unterstützen.
31:13 lautete das Schussverhältnis nach 60 Minuten zugunsten des ESVK. Doch die Spieler, die den Unterschied machen, trugen diesmal das Trikot der Gäste. Während die Kontingentspieler der Joker nahezu wirkungslos blieben, gingen allein fünf der acht Heilbronner Tore auf das Konto von Jeremy Williams und Alexander Tonge. „Selbst bei der doppelten Überzahl über zwei volle Minuten haben wir ja keine richtig gute Möglichkeit herausgespielt“, bemängelt Kreitl auch die Effizienz beim Torabschluss. Bei aller Enttäuschung über diese Niederlage will der sportliche Leiter des ESVK dennoch optimistisch in Richtung Play-offs blicken. „Wir haben in dieser Saison gezeigt, dass wir es viel besser können. Solche Tage wird es jedoch im Sport immer wieder geben. Wir werden das analysieren und der Mannschaft die richtigen Schlüsse mit auf den Weg geben“, sagte Kreitl.