Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Kempten und Durach ausgezeichnet: Vorbilder für gute kommunale Klimapolitik

European Energy Award

Kempten und Durach ausgezeichnet: Vorbilder für gute kommunale Klimapolitik

    • |
    • |
    Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle (links) und Durachs Bürgermeister Gerhard Hock (rechts) bei der Verleihung des European Energy Awards durch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Mitte).
    Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle (links) und Durachs Bürgermeister Gerhard Hock (rechts) bei der Verleihung des European Energy Awards durch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Mitte). Foto: Martina Diemand

    Die Stadt Kempten und die Oberallgäuer Gemeinde Durach sind unter den diesjährigen fünf in Bayern mit dem European Energy Award (eea, siehe Infokasten) ausgezeichneten Kommunen. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) hat die Preise am Mittwochabend in der Kemptener Hochschule verliehen.

    „Die Auszeichnung ist auch eine Ermutigung, weiter darüber nachzudenken, wie wir die großen Herausforderungen des Klimaschutzes bewältigen können“, sagte Kemptens Oberbürgermeister Thomas Kiechle. Die Stadt hat in diesem Jahr, ebenso wie das fränkische Herzogenaurach, den Preis in Gold gewonnen. Bereits 2016 hatte Kempten den Award bekommen. „Die Stadt dient als gutes Beispiel, dass ausgezeichnete Kommunen sich nicht auf ihrem Erfolg ausruhen“, sagte Glauber. Die Energieversorgung aller städtischen Liegenschaften werde vorbildlich überwacht und ständig optimiert. „Das habe ich so in der Form noch nicht gesehen“, sagte Glauber. (Lesen Sie auch: Bauen und Klimaschutz: „Je besser man plant, desto günstiger wird’s“)

    Hildegardis-Gymnasium in Kempten: Weniger Fleisch auf dem Mensa-Speiseplan

    Kempten unterstützt zudem seit 2016 das Hildegardis-Gymnasium dabei, eine Klimaschule zu werden. Die Schule fokussiere sich in allen Bereichen auf den Klimaschutz. So sei unter anderem Fleisch auf dem Mensaspeiseplan von täglich auf zweimal in der Woche reduziert worden, sagt Dr. Hans-Jörg Barth vom Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!), das das Projekt begleitet. Auch die Anzahl der zur Schule radelnden Schüler sei seit 2016 verdreifacht worden. Das bayerische Kultusministerium hat die Idee aufgegriffen. Eine Arbeitsgruppe erarbeitet ein bayernweites Konzept.

    Auch die Oberallgäuer Gemeinde Durach erhielt neben dem Landkreis Günzburg und der Stadt Königsbrunn (Kreis Augsburg) einen European Energy Award. Durach, das bereits 2017 ausgezeichnet wurde, habe sich vor allem dem Ausbau der erneuerbaren Energien verschrieben, sagte Glauber. Aber auch die Verkehrsberuhigung habe in Durach Priorität. Seit nunmehr zwei Jahren setze sich die Gemeinde für Tempo-30 auf der Ortsdurchfahrt ein. (Lesen Sie auch: Steigende Energiepreise: So sparen Sie beim Heizen trotzdem)

    Kempten und Durach gewinnen European Energy Award: "Vorbilder, die Maßnahmen ergreifen"

    „Wir brauchen Vorbilder wie Sie – jemanden, der Maßnahmen ergreift und nicht nur davon spricht“, sagte Glauber den Vertretern der ausgezeichneten Kreise, Städte und Gemeinden. „Wir wollen in Bayern bis 2040 klimaneutral sein. Aber wie wollen wir das schaffen, wenn am Ende keine Maßnahmen ergriffen wurden?“ Um mit dem Preis ausgezeichnet zu werden, müssen mindestens 50 Prozent der für die Kommune möglichen Punkte in verschiedenen Handlungsfeldern erreicht werden. Zu diesen Feldern zählen unter anderem kommunale Gebäude und Anlagen, die Mobilität und die Entsorgung. (Lesen Sie auch: Nutzen Unternehmen das Klimaschutz-Bündnis als Wettbewerbsvorteil?)

    Das ist der European Energy Award

    • Der European Energy Award (eea) ist ein Programm für Kommunen und Landkreise für Energie- und Klimaschutzpolitik. Sie erhalten kompetente Beratung von den Bayerischen Energieagenturen. Im Allgäu ist das Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) der Ansprechpartner. In ganz Europa nehmen mehr als 1700 Kommunen an dem Programm teil – im Allgäu sind es derzeit 20. Bei einer erfolgreichen Umsetzung der Klimaschutzpolitik erhält die Kommune eine Auszeichnung. Im Allgäu wurde das bereits 17 Städten und Gemeinden zuteil. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz fördert den eea mit 70 Prozent der Kosten.
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden