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Freilichtbühne Altusried: Im Sommer 2024 ist "Die Schöne und das Biest" zu sehen

Märchen auf der Freilichtbühne

Von der Liebe zu einem Ungeheuer: Bald ist Premiere in Altusried

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    Noch wird fleißig geprobt auf der Altusrieder Freilichtbühne. Hier leitet Regisseur Holger Seitz Maja Wöhrle an, die Belle spielt, die Hauptfigur im Märchen „Die Schöne und das Biest“.
    Noch wird fleißig geprobt auf der Altusrieder Freilichtbühne. Hier leitet Regisseur Holger Seitz Maja Wöhrle an, die Belle spielt, die Hauptfigur im Märchen „Die Schöne und das Biest“. Foto: Maximilian Lenhart

    Anfangs war Holger Seitz skeptisch. Die Version des französischen Volksmärchens „Die Schöne und das Biest“, welche die Altusrieder auf ihre Freilichtbühne bringen wollten, hielt der Regisseur aus Augsburg für nicht so geeignet. Inzwischen habe er sich aber in die Fassung der beiden Engländerinnen Lucy Kirkwood und Katie Mitchell regelrecht verliebt, sagt Seitz.

    Obwohl es ihn und das 50-köpfige Altusrieder Schauspielerteam vor große Herausforderung stellte, weil unter anderem viel Magie und Zauberei bei hohem Tempo zu inszenieren sind – auf einer Open-air-Bühne, wo es weder einen Vorhang noch anderen Hilfsmittel für verblüffende Effekte gibt.

    14 Mal wird das Märchen aufgeführt. Der Vorverkauf läuft prima

    Nun sind es noch acht Tage bis zur Premiere auf der Freilichtbühne des Oberallgäuer Dorfes. Es laufe gut, versichert der 62-Jährige. Kommenden Samstag, 29. Juni 2024, wird das rund zweistündige Familienstück mit Musik und Tanz erstmals aufgeführt. Bis 28. Juli 2024 ist es weitere 13 Mal zu sehen, meist vor bestens besetzten Rängen.

    Fast drei Viertel der 35.000 aufgelegten Karten sind schon verkauft, berichtet die künstlerische Leiterin der Freilichtspiele, Johanna Klüpfel. Das sei eine Zahl, die es eine Woche vor Spielstart noch nie gegeben habe. Man überlege derzeit, eine weitere Vorstellung zu terminieren.

    Klüpfel hat maßgeblich daran mitgewirkt, dass die Version von Kirkwood und Mitchell in Altusried aufgeführt wird. Sie sei originell, witzig, bunt, emotional. Und sie verhandle die Identitätsfindung einer jungen Frau und deren Liebesgeschichte sehr zeitgemäß. Es sei ein modernes Märchen für Erwachsene und Kinder. „Es ist nicht Disney, aber mindestens so gut“, sagt Klüpfel in Anspielung auf die beliebten Filmversionen der US-amerikanischen Disney-Studios.

    Belle gerät in die Fänge eines furchterregenden Biests

    Erzählt wird die Geschichte von Belle, gespielt von der jungen, talentierten Maja Wöhrle. Sie gerät in die Fänge eines furchterregenden Biests. Ihr Verstand und der Augenschein sagen, dass sie es mit einer Bestie zu tun hat. Das Herz ist anderer Meinung: Es glaubt, dass sich hinter der hässlichen Fratze des Ungeheuers ein edles Wesen verbirgt. Und ein Geheimnis.

    Regisseur Holger Seitz möchte genau dies herausarbeiten. „Man sollte immer hinter die Fassade schauen“, sagt er. Trotz der Thematik sei das Stück familiengerecht. Er schätzt, dass Kinder ab etwa sechs Jahren sich die Aufführung ansehen können.

    Seit Januar probt er mit den Altusrieder Amateuren. Erst pendelte der Augsburger einmal pro Woche ins Oberallgäu, inzwischen hat er dort eine Ferienwohnung bezogen, weil sich die Übungseinheiten intensivierten.

    Regisseur Seitz lobt die Altusrieder Akteure

    Seitz, der immer wieder mit Amateuren gearbeitet hat, lobt die Akteure. Er sei positiv überrascht gewesen von den Altusriedern. „Die Leute sind sehr engagiert“, sagt er. „Man lernt das Dorf lieben, wenn man hier ist.“ Er habe aber auch gelernt, dass er keine Proben ansetzen darf, wenn die deutsche Mannschaft bei der EM spielt, fügt er schmunzelnd an. „Wir haben Fußballfans, die würden es mir übelnehmen, wenn sie nicht zuschauen könnten.“

    Holger Seitz, der den Altusriedern vom Landestheater in Memmingen empfohlen wurde, hat seinerseits den Bühnenbildner Herbert Buckmiller aus München und den Komponisten Benedikt Ofner, der derzeit am Landestheater Linz arbeitet, mitgebracht. „Leute, auf die ich mich verlassen kann“, sagt Seitz.

    Musik soll – wie so oft auf der Altusrieder Freilichtbühne – eine wichtige Rolle spielen. Es gibt sowohl instrumentale Untermalungen von Szenen als auch live gesungene Lieder, die die Handlung ergänzen. Sie würden ins Ohr gehen, ohne flach zu sein, verspricht Johanna Klüpfel.

    Bekannte Schauspieler aus Altusried werden auf der Bühne stehen

    Auf der Bühne agieren neben Maja Wöhrle bekannte Gesichter wie Volker Klüpfel, Joachim Neumeir, Lisa Hartenstein-Brunner, Elmar Luger sowie – als Prinzen – Lukas Düll und Fabian Seybold in einer Doppelbesetzung. Eingekleidet hat die Altusrieder wieder einmal Sabine Manteuffel, früher Ausstattungsleiterin am Landestheater Schwaben in Memmingen.

    Karten im Vorverkauf und Infos online auf allgaeuer-freilichtbuehne.de sowie unter der Telefon-Nummer 08373/922 00.

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