Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten
Kultur im Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Im Schwäbischen Freilichtmuseum Illerbeuren startet die Saison: Projekt mit Landestheater Schwaben macht die Zeit des Bauernkriegs erlebbar

Bauernkrieg und Zwölf Artikel im Allgäu

Museum trifft Theater: Besucher in Illerbeuren tauchen ein ins Jahr 1525

    • |
    • |
    • |
    Das Schwäbische Freilichtmuseum Illerbeuren ist in der Saison 2025 Schauplatz einer besonderen Kooperation: Das Landestheater Schwaben wird mit einer Inszenierung zu den Zwölf Artikeln zu Gast sein. Das Bild zeigt die neue Museumsleiterin Katharina Wischer (links) und LTS-Intendantin Sarah Kohrs.
    Das Schwäbische Freilichtmuseum Illerbeuren ist in der Saison 2025 Schauplatz einer besonderen Kooperation: Das Landestheater Schwaben wird mit einer Inszenierung zu den Zwölf Artikeln zu Gast sein. Das Bild zeigt die neue Museumsleiterin Katharina Wischer (links) und LTS-Intendantin Sarah Kohrs. Foto: SFI/Tanja Kutter

    Inmitten alter Bauernhöfe und Stadel sollen Besucher in die Zeit um 1525 eintauchen. Sie bekommen einen hautnahen Eindruck vom Leben damals, werden auch Zeugen von Armut, Ungerechtigkeit und Willkür. Das Schwäbische Freilichtmuseum in Illerbeuren (Unterallgäu) ist in die Saison gestartet und hat sich für Juni einen Partner für ein Projekt zum Jubiläum 500 Jahre Bauernkrieg ins Boot geholt – das Landestheater Schwaben (LTS) in Memmingen. Außerdem gibt es im Museumsjahr 2025 einen Grund zu feiern, eine neue Leiterin und Neuauflagen beliebter Veranstaltungen.

    Freilichtmuseum Illerbeuren: 2024 kamen rund 52.000 Besucher

    Rund 52.000 Menschen lockte das Museumsteam laut dem Zweckverbandsvorsitzenden Martin Sailer im vergangenen Jahr auf das Gelände – und das, obwohl es seit Juni ohne den Leiter Dr. Bernhard Niethammer auskommen musste. Er hatte nach rund fünf Jahren überraschend gekündigt. Für 2025 haben Stellvertreterin Gudrun Thiel und die Mitarbeiter nachgelegt: mit einem Programm, das neben beliebten Thementagen auch Kooperationen und eine weitere Besonderheit beinhaltet.

    Museum und LTS lassen im Juni Geschichte lebendig werden

    Einen Schwerpunkt bildet in der Saison 2025 die Erinnerung an die Entstehung der Zwölf Artikel vor 500 Jahren. Das Freilichtmuseum beteiligt sich wie viele weitere Kultureinrichtungen, Initiativen und Kommunen in der Region am Projekt „Courage“, um mit Erinnerungsorten und Veranstaltungen die Bedeutung des Freiheitskampfes von damals aufzuzeigen. Und ebenso die Notwendigkeit, im Hier und Jetzt für Freiheit und Demokratie einzutreten.

    So lässt das Museum Hand in Hand mit dem LTS am 14. und 15. Juni Geschichte lebendig werden: „Wir kommen mit gefühlt allen, die bei uns arbeiten“, verdeutlichte Intendantin Sarah Kohrs bei der Saisoneröffnung die Dimension. Dabei gab sie erste Einblicke: Über das Gelände verteilt wird es demnach zwölf Stationen geben, welche die Zwölf Artikel greifbar machen.

    Stationen auf dem Museumsgelände machen die Zwölf Artikel greifbar

    Die Forderung, dass jede Gemeinde ihren Pfarrer selbst wählen darf, beleuchtet etwa eine Aktion an der Museumskapelle; um das Recht, Holz aus dem Wald zu nutzen, geht es in einer Säge. Um ein mildes Urteil bei einem fiktiven Gerichtsverfahren können Besucherinnen und Besucher an der Kegelbahn spielen und dann erfahren, wie Gerechtigkeit aussah – abhängig davon, ob man Bauer, Adliger oder Bürger war.

    Ein Gebäude des Freilichtmuseums wird spektakulär verwandelt

    Welche Härte und Schicksalsschläge die damalige Ordnung für Witwen bereithielt, lassen Schauspieler ihr Publikum in einer Szene in einem Austragshaus miterleben. Ein weiteres Gebäude wird in ein spektakuläres Sinnbild für die Leibeigenschaft verwandelt.

    Das übernächste Wochenende knüpft direkt an: Vom 27. bis 29. Juni vermittelt ein Lagerleben mit historischen Gruppen einen Eindruck vom Alltag der Menschen um 1525. In der Saison laufen zudem spezielle Führungen und Rollenspiele für Schulklassen. Der Katastrophe, die dem Bauernkrieg folgte, widmet sich eine Wanderausstellung über den Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648).

    Ab 1. Juni hat das Museum offiziell eine neue Leiterin: Willkommen geheißen wurde Katharina Wischer nun bereits zum Saisonauftakt. Um viele Besucher zu locken, will sie gemeinsam mit dem Team auf Aktualität und Themen setzen, die Menschen generationenübergreifend erreichen und sie im Alltag beschäftigen.

    Vor 70 Jahren wurde das damalige Bauernhofmuseum eröffnet

    Einen Blick auf die Anfänge des damaligen Bauernhofmuseums vor 70 Jahren und den Wandel seither bietet eine Outdoor-Ausstellung bei einer „Geburtstagsparty“ mit freiem Eintritt am 11. Juni. Seine Türen öffnet das Museum von Mai bis November außerdem für Themenveranstaltungen wie „Hopfen und Hefe“ (10. und 11. Mai) oder den Handwerker- und Genussmarkt „Illerbeurer Herbst“ (27. und 28. September).

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden