Mehr als 150 Einsätze bewältigte die Feuerwehr Marktoberdorf 2022 - ein Bild aus dem Oktober vergangenen Jahres.
Bild: Wolfgang Hepke (Archivbild)
Mehr als 150 Einsätze bewältigte die Feuerwehr Marktoberdorf 2022 - ein Bild aus dem Oktober vergangenen Jahres.
Bild: Wolfgang Hepke (Archivbild)
„Was wir in Marktoberdorf für eine starke Feuerwehr haben“, sagte Bürgermeister Dr. Wolfgang Hell in der Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Marktoberdorf im Foyer des Modeons. Diesen Ausspruch erhielt Hell zwei Tage nach dem Brand in Sulzschneid aus dem Frankfurter Raum. Dieser prägnante Satz machte die Feuerwehrler alle stolz.
Vorsitzender Johannes Schmid begrüßte nicht nur die drei Bürgermeister der Stadt, sondern sehr viele Stadträte und Ehrengäste, dann folgte sein Rechenschaftsbericht für das abgelaufene Jahr. So nannte er das Floriansfest mit der Weihe der neuen Fahrzeuge oder den Festumzug durch die Stadt, die Einweihung des erweiterten Gerätehauses in Thalhofen oder das eigene Fest, das mit dem Trachtenverein durchgeführt wurde.
Hier zollte Schmid Bürgermeister Hell seinen Respekt und dankte für seinen großen Einsatz, damit das große Fest trotz aller Widrigkeiten stattfinden konnte. Ein besonderer Höhepunkt war der Blaulichttag mit einem simulierten Zimmerbrand, der viele Interessierte anlockte. Noch heute schwärmt Schmid von dem „gigantischen“ Besuch.
Eine große Bedeutung hat nach wie vor der Weihnachtsmarkt, der eine „wichtige Geldeinnahmequelle“ für die Feuerwehr ist. Schmid informierte noch über den Jahresabschluss und über das sehr gut besuchte Faschingskränzle. Auch der Gaudiwurm bedeutet für die Feuerwehr viel Arbeit und Einsatz. Die größte Aufgabe folgt mit der Sanierung des Feuerwehrhauses, das zukunftsweisend seit längerer Zeit geplant ist und im Haushalt der Stadt bereits berücksichtigt wurde. „Wir werden für den Standort alles rausholen, was möglich ist, sagte Schmid.
Dann führte der neue Schriftführer Stefan Moser mit seinem Bericht durch das abgelaufene Jahr und Schatzmeister Michael Wachter informierte mit seinem Kassenbericht über Einnahmen und Ausgaben. Die Kassenprüfer bescheinigten Wachter eine zuverlässige Führung der Kasse und schlugen die Entlastung vor. Danach informierte der Erste Kommandant Michael Strauß mit Bildern über einige prägnante Einsätze der Feuerwehr.
Ob eine Ölsperre am Bachtelsee, eine Tierrettung mit einem jungen Storch, ein Zimmerbrand, verschiedene Brände an den Schulen, schwere Verkehrsunfälle oder der große Brand in Sulzschneid: Die Feuerwehr Marktoberdorf musste 2022 zu 152 Einsätzen ausrücken. Der Sicherheitsdienst im Modeon, die Zusatzausbildungen, Türöffnungen und vieles mehr stehen ebenfalls auf der Liste der Einsätze. Dafür dankte Strauß allen, die sich in den Dienst der Feuerwehr stellten, ob Gerätewart oder Jugendabteilung.
Viel Applaus gab es für Ege Güveli, der eine Woche im Erdbebengebiet in der Türkei verbrachte und dort seine Hilfe anbot. „Insgesamt stehen der Feuerwehr Marktoberdorf mit Jugendlichen 131 Personen zur Verfügung“, schloss Strauß.
Auf eine erfolgreiche Jugendarbeit blickt seit Jahren Kim Schulze. So sind es nicht nur die Übungen, sondern auch die Treffen mit anderen Feuerwehrgruppen, Ausflügen oder Ferienfreizeit, die den Jugendlichen die Freude an der Feuerwehr vermitteln.
„Die Einsatzzahlen sind auf Rekordniveau“, sagte Bürgermeister Dr. Hell, der für Ausrüstung und Personal seine Unterstützung zusicherte. „Wir sind heute stark vertreten, wie bei einer Kommunalwahl“, sagte Hell, „es soll auch eine Wertschätzung für die Feuerwehr sein“. Hell wünschte trotz der Krisen, Krieg und Ängste allen viel Glück. „Kommen sie alle wieder gesund von ihren Einsätzen zurück“, gab er mit auf den Weg.
Auch Helmut Maucher, Leiter der Polizeiinspektion Marktoberdorf, dankte für die Einsatzbereitschaft, für die Mithilfe, für die gute Jugendarbeit und für die Teilnahme am Blaulichttag und stellte seinen Vertreter Ernst Konnerth vor. Markus Barnsteiner, Kreisbrandrat des Landkreises Ostallgäu, informierte über die steigende Anzahl an Einsätzen, über zahlreiche Fehlalarme. „Wir wollen den Bürgern helfen, aber die Feuerwehr ist nicht Mädchen für alles“, sagte Barnsteiner, „der Griff zur Nummer 112 ist schnell gemacht“. Ein besonderes Augenmerk legt Barnsteiner auf die Ausbildung der Tunnelfeuerwehren und auf den erhöhten Bedarf an Drehleitermaschinisten.
Nach der Bekanntgabe für die Kreisfloriansfeier in Unterthingau am 7. Mai ehrte Barnsteiner Kommandant Strauß für seinen 25-jährigen Einsatz. Danach folgte die Ehrung verdienter Mitglieder. Vorsitzender Schmid informierte noch über den geplanten Ausflug am 14. und 15. Oktober und an das Fest zum 160-jährigen Bestehen der Marktoberdorfer Feuerwehr am 16. September 2023.
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