Motorradsaison im Ostallgäu

Darauf sollten Motorradfahrer im Ostallgäu im Frühjahr achten

So schön das Motorradfahren auch sein kann, Zweiradfahrer müssen am Anfang der Saison besonders acht geben. Die Straßenverhältnisse sind jedes Jahr ein bisschen anders.

So schön das Motorradfahren auch sein kann, Zweiradfahrer müssen am Anfang der Saison besonders acht geben. Die Straßenverhältnisse sind jedes Jahr ein bisschen anders.

Bild: Ralf Lienert

So schön das Motorradfahren auch sein kann, Zweiradfahrer müssen am Anfang der Saison besonders acht geben. Die Straßenverhältnisse sind jedes Jahr ein bisschen anders.

Bild: Ralf Lienert

Mit den milderen Temperaturen steigen die Ostallgäuer wieder auf ihre Motorräder. Zum Start raten Experten, die Technik zu überprüfen und das Tempo zu drosseln.
18.04.2023 | Stand: 09:49 Uhr

Wenn die Magnolien im Frühjahr Knospen zeigen, zuckt es vielen Menschen in Markoberdorf und dem Ostallgäu in den Fingern. Nein, es geht ihnen nicht um den ersten Schnitt im Garten. März und April sind die Startmonate in die neue Motorradsaison. Die ersten Biker sind schon auf den Straßen unterwegs, spielen sich wieder ein auf die Dosierung von Gashahn und Bremsen.

Das Motorrad will nach dem Winter im Ostallgäu überprüft sein

Für ungetrübten Spaß auf zwei Rädern ist manche Vorbereitung nötig. Das fängt beim technischen Zustand der Maschine an und hört beim Fahrer mit der mentalen Vorbereitung nach dem Winter auf. Sigurd Waldmann vom gleichnamigen Motorradgeschäft Waldmann aus Marktoberdorf rät den Bikern vor allem nach dem Winter ihr Motorrad besonders sorgfältig zu begutachten. „Einige Motorradfahrer erhöhen im Winter den Luftdruck ihrer Reifen, um Standschäden zu verhindern, jetzt im Frühjahr ist es wichtig, die Reifen wieder auf den richtigen Druck abzulassen. Sonst ändert sich das Fahrverhalten der Maschine enorm.“ Auch sollten Dinge wie Motoröl, Bremsflüssigkeit, Bremsbeläge, die Kettenspannung und die Lichter kontrolliert werden.

Die Polizei kontrolliert auch in diesem Jahr wieder im Allgäu

Ein kritischer Blick gelte aber auch noch mal den Reifen. Sind die abgefahren, ist nicht nur das Fahrverhalten schlechter. Es drohen auch teure Konflikte bei Kontrollen durch die Polizei. Die Polizeiinspektion Marktoberdorf plant dieses Jahr zusammen mit der Verkehrspolizei Kempten insgesamt vier große Kontrollen, bei denen das Augenmerk besonders auf die Zweiräder gelegt wird. Ziel sei, neben den Ausrüstungsverstößen vor allem Fehlverhalten der Zweiradfahrer zu ahnden. Auch die beliebten Strecken in die Berge, wie die Straße nach Görisried Richtung Oberjochpass, nach Pfronten für den Weg ins Tannheimertal oder auch die B16 Richtung Füssen, um ins Lechtal oder tiefer nach Österreich zu kommen, möchte die Polizei Marktoberdorf stärker im Auge behalten, berichtet Hauptkommissar Rudolf Stiening.

Nach dem Winter können sich neue Schlaglöcher im Ostallgäu gebildet haben

Der Winter hat den Straßen wieder ordentlich zugesetzt. Die entstandenen Schlaglöcher können insbesondere für die Fahrerinnen und Fahrer von Zweirädern gefährlich werden, mahnt das Essener Institut für Zweiradsicherheit (ifz).

Kreisbauhöfe und Straßenmeistereien sind auf Reparaturen eingestellt. So werden die Kreisstraßen im Ostallgäu bei den regelmäßigen Streckenkontrollen einmal pro Woche auf Schlaglöcher kontrolliert.

Der Landkreis Ostallgäu ist als Straßenbaulastträger für rund 325 Kilometer Kreisstraßen zuständig. „Nach dem Winter, wenn die Schneefangzäune abgebaut werden, begutachtet man die Straßen gleichzeitig auf Netzrisse und Senkungen“, heißt es von der Pressestelle des Landratsamts Ostallgäu . Es sei zudem Aufgabe des Streckenwärters, den Zustand der Fahrbahnen des Straßennetzes auf Gefahrenstellen zu kontrollieren. Schlaglöcher werden mit Reparaturmasse verfüllt. Im Frühjahr werde zudem Fels an gefährdeten Bereichen weggeräumt, um Steinschlag zu vermeiden. Speziell nach Unwettern achte man darauf, die beliebten Motorradrouten schnell wieder sauber zu bekommen.

Gut 2500 neu zugelassene Motorräder in 2022

Knapp 15000 Menschen schwingen sich im Ostallgäu auf Motorräder und kleinere Kraftfahrzeuge. Die Meldung über Straßenschäden an Verkehrsbehörden ist vielen zu aufwendig. Das ifz hat dafür seit einiger Zeit einen Meldebogen parat. Es gibt ihn unter ifz.de oder über die App „Moto“. Dort kann ein Fahrbahnschaden auch samt Foto direkt gemeldet werden. Das Institut kümmert sich im Anschluss an die Weiterleitung. Mit einer weiteren App des ifz, dem „Streckenheld“, kann jeder unkompliziert andere warnen.

Gerade zu Beginn der Saison mahnen alle Experten, es mit dem Tempo nicht zu übertreiben und ausreichend Abstand zu halten. Auch auf der Hausstrecke sollte man nicht „blind“ auf eine intakte Fahrbahn vertrauen. So bleibt nur noch zu sagen: „Bleib hocken“, wie sich Motorradfahrer gerne voneinander verabschieden.

VG WORT Zählmarke