Das war ein dickes Ausrufezeichen, das die Allgäuer Vertreter beim Formel-E-Wochenende in Berlin setzten. Maximilian Günther aus Rettenberg erzielte das erste Formel-Podium der Marke Maserati seit 66 Jahren, seit der fünfmalige Formel-1-Weltmeister Juan Manuel Fangio 1957 den Großen Preis von Deutschland gewann. Die beiden Elektroflitzer des Kemptener Rennstalls Abt Cupra standen am Sonntag in der ersten Startreihe und Nico Müller sicherte die ersten WM-Punkte für das Allgäuer Privatteam.
Im Zeittraining gelang der Mannschaft am Sonntag die kleine Sensation, als Robin Frijns und Müller die erste Startreihe belegten. Im Rennen erzielte Müller mit Rang neun dann das erste Top-Ten-Resultat dieses Jahr. Am Samstag war das Team ohne Punkte geblieben. Als die beiden Abt-Flitzer beim Deutschland-Rennen ganz vorne standen, hatte Teamchef Thomas Biermaier Freudentränen in den Augen: „Wir haben dieses Wochenende einen großen Schritt nach vorne gemacht. Der Erfolg im Qualifying und das saubere Rennen in die Top Ten am Sonntag sind eine schöne Belohnung und zusätzliche Motivation für die ganze Mannschaft nach monatelanger harter Arbeit.“
„Es war schön und emotional, die glücklichen Gesichter im Team zu sehen, als Robin und ich nach dem erfolgreichen Qualifying zurück in die Box gekommen sind. Wir wussten, dass das Rennen schwer wird, haben aber trotzdem das Beste daraus gemacht“, sagte Müller nach dem Rennen auf dem ehemaligen Flugplatz Tempelhof.
Bereits in zwei Wochen geht es in der Formel E mit einem der nächsten Saisonhöhepunkte weiter: Am 6. Mai steht der berühmte Stadtkurs in Monaco im Kalender. Dort wohnt bekanntlich Maximilian Günther. Er zeigte bei den beiden Rennen in Berlin, welch fahrerisches Können in ihm steckt.
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Nach seinem dritten Platz am Samstag sagte er: "Das ist so ein unglaubliches Gefühl! Nach der Saison, die wir hinter uns hatten, und den Herausforderungen, denen wir uns gestellt haben – und die wir jetzt überwunden haben – fühlt es sich so gut an, auf dem Podium zu stehen. Dies bei meinem Heimrennen in Berlin zu erreichen, macht es zu einer noch befriedigenderen Art zu feiern, und zu wissen, dass ich der erste Fahrer seit Fangio bin, der für Maserati im Formel-Motorsport auf dem Podium steht, ist eine große Ehre. Das Rennen war durchweg hart umkämpft und mein Kampf mit Seb am Ende – in dem Wissen, dass so viel auf dem Spiel stand – war intensiv. Ich bin so stolz auf alle im Team, dass sie dieses Ergebnis erzielt haben, und mit dem Vorteil eines Double-Headers werden wir versuchen, diesen Schwung aufrechtzuerhalten."
Auch im zweiten Berlin-Rennen setzte sich der Allgäuer gut in Szene, holte 15 Plätze auf und landete auf einem starken sechsten Platz.
Beifall erhielt er auch von Giovanni Sgro, Chef von Maserati Corse: "Maserati hat heute mit unserem ersten Podiumsplatz in der Formel E Geschichte geschrieben. Wir haben viele Meilensteine in unserer langen Renngeschichte gefeiert, aber heute haben wir in dieser Meisterschaft ein Zeichen gesetzt und blicken optimistisch und widerstandsfähig in die Zukunft. Wir gratulieren unseren beiden Fahrern zu ihren Podiums- und Top-Ten-Platzierung.“