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Meisterprüfung Land- und Baumaschinenmechatroniker: Fabian Kartheininger aus Niederrieden ist der beste Schwabens

Auszeichnung der Handwerkskammer Schwaben

Dieser Unterallgäuer ist der beste Land- und Baumaschinenmechatronikermeister Schwabens

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    Bei der BayWa Technik in Ottobeuren (Kreis Unterallgäu) leitet der 24-jährige Land- und Baumaschinenmechatronikermeister Fabian Kartheininger seit einigen Monaten die Werkstatt.
    Bei der BayWa Technik in Ottobeuren (Kreis Unterallgäu) leitet der 24-jährige Land- und Baumaschinenmechatronikermeister Fabian Kartheininger seit einigen Monaten die Werkstatt. Foto: Ralf Lienert

    Fabian Kartheininger ist ein wahrer Meister. Genauer gesagt hat der 24-jährige Land- und Baumaschinenmechatroniker die Meisterprüfung als bester in ganz Schwaben abgeschlossen. Die Handwerkskammer Schwaben (HWK) zeichnete ihn und 624 weitere frischgebackene Meisterinnen und Meister nun bei einem Festakt in der BigBox Allgäu in Kempten aus.

    Gerechnet habe er nicht damit, dass er der beste Absolvent seines Jahrgangs werden würde. „Das war reiner Zufall“, sagt Kartheininger im Gespräch mit unserer Redaktion. Doch wenn der 24-Jährige über seine Arbeit spricht, wird schnell klar, wie sehr ihm sein Handwerk liegt. „Wenn ich mich für etwas interessiere, fällt es mir auch leicht“, sagt Kartheininger.

    Bester Land- und Baumaschinenmechatroniker Schwabens: Zwei Jahre Wartezeit für Meisterkurs

    In seinem Heimatort Niederrieden im Unterallgäu hat seine Familie einen landwirtschaftlichen Betrieb. „Da war schnell klar, in welche Richtung es mal gehen würde“, sagt Kartheininger. Nach der Mittleren Reife begann er 2014 bei der BayWa in Memmingen eine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker. Als Azubi lernte er vor allem, wie man Traktoren und andere landwirtschaftliche Maschinen repariert. Als Geselle fasste er dann den Entschluss, auch noch den Meister zu machen. Doch zwei Jahre musste Kartheininger warten, ehe er die erforderlichen Kurse der HWK besuchen konnte. Es gebe zu wenig Plätze für die Anwärter, die aus ganz Schwaben und anderen Regionen Bayerns an die Meisterschule nach Augsburg kommen, sagt der Unterallgäuer.

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    Bei der Meisterfeier erhielten nun unter den Augen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder 135 Frauen und 490 Männer ihre Meisterbriefe. Die 625 Meisterinnen und Meister – 57 mehr als im vergangenen Jahr – haben in 13 Handwerken ihre Prüfung abgelegt. Mittendrin Kartheininger als bester Absolvent seines Fachs.

    Bei der Meisterfeier in der Big Box von links: Maurermeister Max Riedelsheimer aus Großaitingen, Malermeisterin Sandra Schön aus Günzach und Schornsteinfegermeister Johannes Deuringer.
    Bei der Meisterfeier in der Big Box von links: Maurermeister Max Riedelsheimer aus Großaitingen, Malermeisterin Sandra Schön aus Günzach und Schornsteinfegermeister Johannes Deuringer. Foto: Ralf Lienert

    Für Meisterbrief 8000 Euro aus eigener Tasche gezahlt

    Doch der Weg dorthin war für den Unterallgäuer kein leichter. Auch nicht, als er nach langer Wartezeit endlich einen Platz für die Meisterkurse bekam. Denn die Ausbildung ist teuer. Etwa 8000 Euro habe er für seine Meisterausbildung gezahlt – alles aus eigener Tasche, erzählt Kartheininger. Zuerst schloss er Anfang 2021 den kaufmännischen Teil der Ausbildung coronabedingt online ab, ehe er bei der HWK in Augsburg den fachtheoretischen und -praktischen Vorbereitungskurs belegte. Die abschließende Prüfung bestand er mit Bravour. Als Meisterstück fertigte Kartheininger eine Höhenverstellung für eine sogenannte Packerwalze, die in der Bodenbearbeitung in der Landwirtschaft eingesetzt wird. „Damit kann man die Arbeitstiefe des Geräts einstellen“, erklärt der Handwerker.

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    Mittlerweile bildet Fabian Kartheininger selbst Azubis aus

    Mittlerweile ist der frisch gebackene Meister von Memmingen zur BayWa nach Ottobeuren gewechselt und leitet dort die Werkstatt mit fünf Angestellten. Seitdem habe sich sein Arbeitsleben grundlegend geändert. Statt den ganzen Tag in der Werkstatt an Maschinen zu schrauben, verbringe er nun den Großteil seines Arbeitstages im Büro. „Ich organisiere hauptsächlich, führe Kundengespräche, nehme Aufträge an und verteile die auf unsere Mitarbeiter“ sagt Kartheininger. Er selbst übernehme nur noch ab und zu kleinere Reparaturen. Als Meister darf er nun aber selbst Azubis ausbilden. Gleich drei Lehrlingen bringt er nun sein Handwerk bei.

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