Aktualisiert am Mittwoch, 6 Uhr: Wieder lautstarker Bauernprotest in Memmingen. Am Mittwochabend, 31.1.2024, haben zahlreiche Landwirte Kurs auf die Innenstadt genommen. Dort waren seit 19.15 Uhr etwa 700 Traktoren unterwegs, sagte Polizei-Dienststellenleiter Joachim Huber auf Nachfrage vor Ort.
Kurz vor Mitternacht korrigierte die Polizei die Zahl in einer Pressemitteilung nach oben und spezifizierte sie: "Im Innenstadtbereich demonstrierten etwa 850 Traktoren und Fahrzeuge mit Fahrzeugkorsos durch das Stadtgebiet."
Bei den anderen Fahrzeugen handelte es sich beispielsweise um das Auto einer Tierarztpraxis. Größtenteils hatten die Fahrzeuge Unterallgäuer MN-Kennzeichen, auch viele Krumbacher Kennzeichen sind dabei.
Es kam zu großen Verkehrsbehinderungen und Staus, es führte für etwas mehr als zwei Stunden kaum ein Weg aus und in die Innenstadt Memmingens. Die Route der Traktoren führte über die Pulvermühlstraße, Hindenburgring, Ebertring und den Königsgraben. Ein Blick auf die Webcam des Memminger Marktplatzes gegen 21.50 Uhr zeigte: Auch hier stehen zahlreiche Traktoren.
Bauernproteste in Memmingen gestern am Mittwoch lösen Stau aus: Das ist der Grund
Anlass der Proteste war die BR-Sendung "jetzt red I“, die in der Stadthalle aufgezeichnet wurde. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Bauernwut und Ampelfrust - Wie viel ist uns unsere Landwirtschaft wert?“ Vor der Stadthalle versammelten sich 150 Demonstranten mit zehn Traktoren.
Bekannt wurde der Protest allerdings erst kurz vorher. Huber berichtete, dass die Polizei aktiv beim Initiator nachgefragt habe. Dieser sei kooperativ gewesen und so war die Veranstaltung auch offiziell angemeldet. "Die Versammlungen wurden nach Beendigung der Veranstaltung in der Stadthalle ohne Zwischenfälle beendet. Die Versammlungen verliefen insgesamt friedlich und störungsfrei", heißt es im Polizeibericht vom späten Mittwochabend.
Am Nachmittag konnte die Pressestelle der Polizei zu der Protest-Aktion zunächst noch nichts sagen.
Initiator der Aktion ist Andreas Liebhaber aus Wasserberg nahe Krumbach. Die Demo sei spontan organisiert gewesen. "Wir sind gut vernetzt", warf ein Mit-Demonstrant ein. Organisiert habe man sich über WhatsApp-Gruppe. "Es betrifft ja jeden", sagte Liebhaber.
Ihm zufolge waren Vertreter aus "Handwerk, Mittelstand und Privatpersonen" da. Ein offizieller Vertreter des BBV ist er nicht.
Alle aktuellen News zu den Bauernprotesten im gesamten Allgäu laufend aktuell hier.