Obwohl sie noch keine 60 Jahre alt ist, ist die katholische Kirche in Memmingerberg marode.
Bild: Thomas Schwarz
Obwohl sie noch keine 60 Jahre alt ist, ist die katholische Kirche in Memmingerberg marode.
Bild: Thomas Schwarz
Mit Sorge warteten die Gläubigen der katholischen Kirche St. Ambrosius und andere Nutzer des Gotteshauses auf eine Untersuchung des Gebäudes in Memmingerberg (Kreis Unterallgäu). Denn unter anderem wegen einiger langer Risse und eindringendem Regen hatte die Diözese Augsburg auch einen Abriss in Erwägung gezogen. Zumindest der ist aber offenbar nicht nötig. „Eine mögliche Einsturzgefahr ist vom Tisch, die Kirche kann weiter genutzt werden“, sagt Peter Eisele von der Diözese. „Aktuell besteht kein Handlungsbedarf.“ In Eiseles Zuständigkeitsbereich fällt die geplante Renovierung der Kirche, die 1964 geweiht wurde.
Seit drei Jahren ist dort die Heizung kaputt, eine Erneuerung würde wohl einen sechsstelligen Betrag kosten. Angesichts des unklaren Bauzustands liegt die Maßnahme auf Eis. Wie hoch die möglichen Kosten für eine Gesamtrenovierung wären, ist noch unklar. Jetzt haben erst einmal ein Architekt und Bauexperten der Diözese das Gebäude „optisch untersucht“, sagt Eisele – also auf sichtbare Beschädigungen geprüft. „Es ist nichts festgestellt worden, was sofort behoben werden müsste.“
Sicherheitshalber soll aber auch noch die Statik und die Standsicherheit der Kirche analysiert werden, damit keine verdeckten Mängel übersehen werden. Das kostet voraussichtlich etwa 10.000 Euro – Geld, das die Diözese noch bewilligen muss. Das Thema soll laut Eisele aber noch im Oktober in Augsburg geklärt werden.
Lesen Sie auch: Um diese Allgäuer Großprojekte gibt es heftige Diskussionen
Wann dann die Untersuchung im Falle einer Bewilligung tatsächlich stattfindet, ist noch unklar. „Daher schlagen wir vor, die Kirche die nächste Zeit weiter ohne Heizung zu nutzen“, sagt Peter Eisele. Das betreffe den großen Kirchenraum beispielsweise für die Weihnachtsgottesdienste. Für die normalen Gottesdienste stehe eine kleine, aber immerhin warme und direkt an die Kirche angebaute Kapelle zur Verfügung.
Die Kirchenverwaltung und der Pfarrgemeinderat sollen nun überlegen, ob der Umgestaltungsprozess der Kirche auch ohne deren Renovierung weiter verfolgt werden soll. Schon seit längerem wird in der katholischen Gemeinde überlegt, das Gebäude künftig beispielsweise für Künstler zu öffnen – für Vernissagen oder Konzerte. Eine andere Idee ist es, die Kirche zu verkleinern. Pfarrbüro, Gruppenräume sowie Büros anderer Träger könnten miteinziehen. So entstünde ein „Dorfgemeinschafts-Haus“. Ein Abschnitt der Kirche, in dem derzeit etwa 400 Menschen Platz finden, bliebe als Gottesdienstraum erhalten.