Die Allgäuer Impfzentren verzeichnen bei der Mitarbeiter-Suche teils überraschend hohe Resonanz. „Viele Menschen in der Region wollen in der Corona-Krise helfen. Egal ob in der Verwaltung oder als medizinisches Fachpersonal. Altersmäßig ist von der Studentin bis zum Rentner alles dabei“, sagt Bruno Ollech, Diözesanreferent der Memminger Malteser, die die Impfzentren in Memmingen und Bad Wörishofen betreiben. Dort sind insgesamt 110 Mitarbeiter im Einsatz – teils auch im Ehrenamt.
Suche nach Mitarbeitern: Impfzentren in Memmingen und Bad Wörishofen wachsen
Da ab April die Impfkapazität an beiden Stationen erhöht und zudem noch im März ein Impfbus gestartet werden soll, suchten die Malteser vergangene Woche 60 weitere Mitarbeiter. Kaum hatte die Memminger Zeitung in ihrem Lokalteil darüber berichtet, stand bei Ollech das Telefon nicht mehr still. „Ich finde es toll, wie die Leute mitziehen“, sagt Ollech, der mit jedem Bewerber persönlich Kontakt aufnimmt, um sich einen Eindruck zu verschaffen.
Schließlich soll „weiterhin ein starkes Team“ zur Verfügung stehen. Bislang wurden in Memmingen und Bad Wörishofen insgesamt 25 000 Impfungen (Erst- und Zweitimpfungen addiert) verabreicht. Neben Mitarbeitern in Voll- oder Teilzeit sowie geringfügig Beschäftigten tragen zu dieser Bilanz auch Helfer in ihrer Freizeit bei.
Überraschend viele Menschen wollen in Kemptener Impfzentrum helfen
Ähnlich positiv fällt die Bilanz in anderen Impfzentren im Allgäu aus. „Wir haben von Anfang an überraschend viele Anfragen erhalten und konnten uns sehr gut aufstellen“, sagt Dietmar Schenk, Koordinator des Impfenzentrums in Kempten, vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) Oberallgäu. 55 Mitarbeiter sind derzeit auf dem Gelände der Ari-Kaserne und in den drei mobilen Impfteams im Einsatz. Allein im März wurden bislang 5200 Impfungen vollzogen.
Eine besondere Herausforderung für die Impfzentren bestand darin, in den neu zusammengestellten Teams die Aufgaben zu verteilen und die Abläufe zu optimieren. „Effizienz war uns von Anfang an besonders wichtig – und die haben wir auch super hinbekommen“, freut sich Robert Gast, Dienststellenleiter der Johanniter Oberallgäu, die das Impfzentrum in Sonthofen betreiben.
Den Rücklauf auf die Stellenausschreibungen beschreibt Gast als „sensationell.“ Sollte es mehr Impfstoff geben, könnten die personellen Kapazitäten jederzeit erhöht werden. Einige der Mitarbeiter am Impfzentrum befänden sich in ihren ursprünglichen Jobs in Kurzarbeit – beispielsweise im Hotel- und Gaststättengewerbe. Knapp 13 000 Impfungen seien bislang verabreicht worden.

Impfzentren Kaufbeuren und Ostallgäu halten dem Coronavirus motiviert entgegen
Lediglich zu Beginn lief die Mitarbeiter-Rekrutierung an den Impfzentren Kaufbeuren und Ostallgäu etwas mühsam. Doch seit Ende Januar steht der geplante Stamm von 110 Mitarbeitern: „Und die sind sehr motiviert“, sagt Verwaltungsleiter Alexander Denzel vom BRK Ostallgäu. Ab April sollen bundesweit auch Hausärzte gegen das Coronavirus impfen können. Allerdings wird ihnen zu Beginn nur begrenzt Impfstoff zur Verfügung stehen.
Lesen Sie auch:
- 83-Jährige bekommt Impftermin - allerdings in Freiburg.
- Memminger und Unterallgäuer warten auf den Impfbus.
- Krankenpflegerin (55) in Kempten gestorben: Zusammenhang mit Astrazeneca-Impfung "sehr wahrscheinlich"