Klappt es im dritten Anlauf? Schon zweimal stand das multimediale Theaterstück „Passion 21“ auf dem Programm des Festspielhauses Füssen, zweimal verhinderte die Corona-Pandemie eine Premiere. Nun steht ein neuer Termin für diese andersartige Erzählung von Jesu Leiden mittels Schauspiel, Musik, Tanz, Lichteffekten und Videos fest: Die Uraufführung soll am 7. April stattfinden, danach, also rund um die Karwoche und Ostern, gibt es 20 weitere Vorstellungen. Dabei werden die Zuschauer auf eine alte Bekannte von den Füssener Musicals treffen: Die Sängerin und Schauspielerin Anna Hofbauer, 33, übernimmt die Rolle der Maria Magdalena.
Anna Hofbauer freut sich über die Rückkehr in die alte Heimat
Sie freue sich sehr auf eine Rückkehr in ihre Heimat, sagt Hofbauer. Sie stammt aus Marktoberdorf und lebt nun in Berlin. Anna Hofbauer hat etliche Jahre die Sissi im Ludwig-Musical sowie die Titelrolle in „Die Päpstin“ verkörpert. Vor drei Jahren verließ sie überraschend Füssen. „Mich reizen diese religiösen Geschichten, die uns als Mensch von klein auf begleiten“, sagt sie. Neben ihr werden Pirmin Sedlmeir als Petrus, Christopher Brose als Judas, Michael Grimm als der Hohepriester Kaiphas und Stephan Lewetz als Pontius Pilatus agieren. Sie erzählen von den letzten Tagen Jesu und von seinem Tod am Kreuz aus ihren eigenen Perspektiven. Die Person Jesus wird in dem Dramaturgiekonzept nicht in Erscheinung treten.
Produzent Yngvar Aarseth hat ein Haus verkaufen müssen, um die Finanzierung zu sichern
Die Produktion der berühmten Leidensgeschichte hat sich längst selbst zur Leidensgeschichte entwickelt, vor allem für den Produzenten Yngvar Aarseth. Der 49-jährige Ex-Pastor aus Füssen engagiert sich persönlich mit Unterstützung des Verein „Passion“ und etlichen Sponsoren, um das 75-minütige Theaterspektakel auf die Bühne des Festspielhauses zu bringen. Aarseth lässt durchblicken, dass die Finanzierung angesichts zweier Absagen schwierig sei. Zwar hätten staatliche Coronahilfen den Verlust „erträglich“ gemacht, sagt er. Dennoch habe er ein Haus verkaufen müssen, um die Verluste abzufedern.
Yngvar Aarseth hofft auf zusätzliche Einnahmen, indem er die „Passion 21“ an andere Theaterhäuser verkaufen kann. Er sei mit Bühnen in Wien, Norwegen und Kroatien im Gespräch, sagt er. Sicher ist bereits, dass das Stück Ende April in Wetzlar läuft.
Autor und Regisseur Manfred Schweigkofler möchte die "Passion 21" unbedingt auf die Bühne bringen - trotz aller Hürden
Während es im dreijährigen Auf und Ab Schauspielerwechsel gab, blieb der Ideengeber, Autor und Regisseur derselbe: Manfred Schweigkofler aus Südtirol ist nach wie vor begeistert mit an Bord. Er betont immer wieder, dass ihm die besondere Erzählung der Passion so gut gefalle, dass er sie – als Verbündeter von Yngvar Aarseth – unbedingt auf die Bühne bringen möchte, trotz aller Hürden. Als das Theaterstück im vergangenen Frühjahr ausfiel, realisierte er kurzfristig einen 50-minütigen Film, der auf Youtube und bei Privatsendern lief. In veränderter Form wird er ab Karfreitag, 15. April, erneut zu sehen sein.
Aufführungen: Nach der Premiere am Donnerstag, 7. April (20 Uhr), ist „Passion 21“ bis 24. April im Festspielhaus zu sehen. Tickets gibt es online unter www.passion-21.de