Der Schnee ist größtenteils geschmolzen, der Löwenzahn blüht und die Menschen drängt es an die frische Luft. Viele werden den Frühling zum Anlass nehmen, ihren Garten und Balkon etwa mit Pflanzen aufzuwerten. Unsere Redaktion unterstützt sie dabei und lässt jeden Tag bis zum ersten Maiwochenende Fachleute zu Wort kommen, die wertvolle Balkon- und Gartentipps geben.
Wenn die Bäume austreiben, die ersten Blumen blühen und das Gras wächst, dann ist es Zeit für Gartenbesitzer, sich Gedanken zum ersten Rasenschnitt des Jahres zu machen. Aber ab wann genau sollte man im Allgäu eigentlich Rasenmähen? Der Obst- & Gartenbauverein Martinszell (Oberallgäu) beantwortet die wichtigsten Fragen rund ums Rasenmähen.
Rasenmähen nach dem Winter - Ab wann ist im Frühjahr der richtige Zeitpunkt?
Wann genau der richtige Zeitpunkt im Frühjahr im Allgäu zum Rasenmähen ist, komme darauf an, wie hoch das Gras schon gewachsen sei, erklärt ein Mitglied des Obst- und Gartenbauvereins Martinszell. Und das wiederum komme darauf an, wie weit die Vegetation schon sei. "Vergangene Woche haben wir schon bei einem Kunden gemäht. Der Rasen dort liegt aber auf der Südeseite, wo es warm und sonnig ist und das Gras schneller wächst." Bei den übrigen Kunden erfolge diese und nächste Woche der erste Rasenschnitt des Jahres.
Wer Blumen und Wildkräuter in der Wiese haben möchte, sollte mit dem Mähen allerdings noch warten. "Generell sollte das Gras aber nicht höher als 15 Zentimeter sein, sonst tut man sich beim Mähen schwer." Zu tief abschneiden sei aber auch nichts. Eine Schnitthöhe von weniger als vier bis fünf Zentimeter schadet dem Rasen sogar. "In diesen Zentimetern steckt das Gerhirn des Rasens. Wenn man die Grünmasse wegschneidet, wird das Gras braun und braucht viel länger zum Nachwachsen. Und es fördert das Mooswachstum", erklärt der Rasenexperte des Gartenbauvereins. (Lesen Sie auch: Welche Arbeiten im Frühling im Garten anstehen)

Wie oft sollte der Rasen im Jahr gemäht werden?
Wie oft der Rasen gemäht werden sollte, hänge davon ab, wie schnell er wieder nachwachse und was für einen Rasen man haben wolle. Wenn er schnell wächst, im Schnitt alle zwei bis drei Wochen. Wer einen englischen Rasen bevorzuge, müsse öfter mähen. Wenn es allerdings zu trocken ist, dann nur alle vier bis sechs Wochen, erklärt der Experte des Obst- und Gartenbauvereins Martinszell. Im Idealfall wird abends statt mittags an einem regenfreien, aber bedeckten Tag gemäht. Gras und Boden sollten möglichst trocken sein.
Solange der Rasen wächst, kann auch gemäht werden: "Das kann auch mal bis Mitte November möglich sein." Für den Winter sei es wichtig, dass der Rasen im Herbst nicht zu hoch stehen gelassen werde - sonst drohe Schneeschimmel. "Die Gräser knicken durch den Schnee um und beginnen zu faulen. Im Frühjahr dauert es dann länger, bis das frische Gras dadurch hindurchwächst", sagt das Gartenbauverein-Mitglied. Dabei ist auch wichtig: Den Raschenschnitt im Herbst aufsammeln und nicht liegen lassen. Denn auch das führe zu Schneeschimmel. (Lesen Sie auch: Folgen des Winters: So retten Sie für Pflanzen mit Frostschäden)
Mähroboter: Was spricht für, was gegen sie?
Bei Mährobotern ist der Rasenexperte zwiegespalten. "Wenn man wenig Arbeit haben will, sind sie recht." Denn die Roboter mähen selbständig und das Mähgut muss auch nicht mehr weggebracht werden. Die Roboter häckseln das Gras fein und es bleibt auf dem Rasen als Dünger. Ein weiterer Vorteil: Das Gras wird dichter. Allerdings: Mähroboter mähen jeden Tag. "Für Bienen und andere Insekten ist das gar nichts, weil dadurch keine einzige Blume wächst." (Lesen Sie auch: Bekommen Insekten im Frühling genug Nektar?)
Ansonsten gebe es beim Rasenmähen nicht viel zu beachten. Der Rasenexperte rät nur dazu, den Rasen zwischendurch auch mal zu düngen.
Lesen Sie auch: Löwenzahn - unnützes Unkraut oder nützlicher Helfer?

Weitere Artikel zur unserer AZ-Balkon- und Gartenserie:
- Gartentipps für Einsteiger: So gedeihen Pflanzen auf dem Balkon
- Gartentipps: Das kann man gegen Unkraut tun