Nach den verheerenden Explosionen im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut hilft auch die Kaufbeurer Hilfsorganisation Humedica. Ein mobiles medizinisches Team ist seit Mittwoch im Einsatz. Außerdem werden Rettungskräfte mit persönlichem Schutzequipment unterstützt.
Am Freitag vermeldete Humedica, das ein zweites Hilfsteam in die zerstörte Hauptstadt des Libanon entsandt wird. Ziel ist es vor allem herauszufinden, welche Hilfe benötigt wird, wenn die ersten medizinischen Wunden versorgt sind.
Durch die Detonationen auf dem Beiruter Hafengelände waren am Dienstag mindestens 149 Menschen ums Leben gekommen. Über 5.000 wurden verletzt. Große Teile der Stadt sind zerstört, zigtausende haben deshalb kein Dach mehr über dem Kopf.
So erleben Humedica-Verantwortliche die Lage im Libanon
„Die Lage in Beirut ist verheerend“, berichtet die humedica-Koordinatorin Tatjana Bojarski. Im Hafenviertel steht kein Stein mehr auf dem Anderen. „Häuser sind zerstört, überall liegen Glasscherben. Manchmal fehlt die ganze Wand eines Hauses. Immer wieder finden die Rettungskräfte noch Menschen in den Trümmern.“
„Bei der Detonation sind auch medizinische Einrichtungen zerstört worden. Die Menschen brauchen Lebensmittel und Dinge, um ihr alltägliches Leben wieder zu organisieren“, sagt Humedica-Vorstand Johannes Peter. „Unser Team soll ausloten, wo wir unabhängig von der medizinischen Nothilfe auch langfristig helfen können.“
Das zweiköpfige Koordinatorenteam aus Bayreuth und der Nähe von Freiburg wird vermutlich Anfang der Woche nach Beirut fliegen. Es soll vier Wochen vor Ort bleiben.

Humedica-Koordinatorin: "Konnten Rauch der Detonation fühlen"
„Auch hier in Zahlé, das etwa 50 Kilometer von Beirut entfernt liegt, haben wir den gelben Rauch der Detonation riechen und fühlen können“, erzählt Tatjana Bojarski, zuständige Koordinatorin von Humedica im Libanon. Sie steht laut eigener Aussage im ständigen Austausch mit anderen Hilfsorganisationen und den libanesischen Behörden.