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Rabatt bei Zug-Anreise: Drei Allgäuer Hotels bieten besonderen Bonus

Rabattaktion in Oberstdorf

Wer mit dem Zug anreist, bekommt Rabatt in diesen Allgäuer Hotels

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    Über eine steigende Zahl von Urlaubern, die mit der Bahn ins Allgäu reisen würden sich viele Einheimische freuen. Das Hotel „Mohren“ gewährt ihnen einen Rabatt bei der Buchung. Hoteldirektor André Brandt „kontrolliert“ die Fahrscheine.
    Über eine steigende Zahl von Urlaubern, die mit der Bahn ins Allgäu reisen würden sich viele Einheimische freuen. Das Hotel „Mohren“ gewährt ihnen einen Rabatt bei der Buchung. Hoteldirektor André Brandt „kontrolliert“ die Fahrscheine. Foto: Tobias Schuhwerk

    Wer mit dem Zug anreist, erhält zehn Prozent Rabatt auf die komplette Buchung: Mit einem Umwelt-Bonus gehen drei Hotels im Allgäu neue Wege. „Wir wollen unsere Gäste motivieren, ihren Urlaub möglichst nachhaltig zu verbringen. Das kommt sehr gut an. Es gab sogar schon Gäste, die wegen des Angebots ihr Auto zuhause stehen ließen und sich für die Bahn entschieden“, sagt André Brandt, Hoteldirektor des Vier-Sterne-Hotels „Mohren“ in Oberstdorf.

    Voraussetzung für den Bonus sind die Vorlage eines Bahntickets und eine Buchung direkt über das Hotel. Den Buchungsrabatt für Bahnreisende bieten auch die Explorer Hotels in Oberstdorf und Nesselwang, die wie das Hotel Mohren zur Reisiegl Herzlich GmbH gehören. Auch andere Betriebe setzen auf Anreize für eine nachhaltige Anreise.

    Vermieden werden sollen Blech-Lawinen und damit Abgase

    Neben dem generellen Ziel der Abgas-Reduzierung geht es auch darum, dem Allgäu Blechlawinen zu ersparen. Speziell in der Corona-Zeit hatten diese für viel Ärger bei Einheimischen und Gästen gesorgt. Der Wunsch nach einem nachhaltigen Fremdenverkehr rückt immer stärker in den Fokus, wie zuletzt auch auf der Jahresversammlung des Tourismusverbandes Allgäu/Bayerisch-Schwaben betont wurde (wir berichteten).

    Nachdenkliche Töne werden auch auf der Internetseite der Explorer Hotels angestimmt: „Wusstest Du, dass der meiste CO2-Verbrauch bei der Anreise in den Urlaub erfolgt?“, heißt es dort. Urlauberin Roswitha hat ihre Konsequenzen bereits gezogen: „Ich hab mein Auto abgeschafft und fahre nur noch mit dem ÖPNV“, sagt die Lehrerin aus München, die derzeit im „Mohren“ zu Gast ist. „Den Umwelt-Bonus finde ich super.“

    Oberstdorf, Tourismus, Wanderer, Bahnhof
Ein Senioren-Ehepaar am Bahnhof Oberstdorf.
    Oberstdorf, Tourismus, Wanderer, Bahnhof Ein Senioren-Ehepaar am Bahnhof Oberstdorf.

    Eine umweltfreundliche Anreise unterstützt beispielsweise auch das Biohotel Eggensberger in Hopfen am See (Kreis Ostallgäu). Wer mit dem Zug bis zum fünf Kilometer entfernten Bahnhof in Füssen anreist, dem wird der Taxi-Transport gesponsert. Der ist für Gäste im Landhaus Alpsee in Oberstdorf gar nicht nötig: Es liegt in unmittelbarer Bahnhofsnähe. Dennoch unterstützen die Betreiber der Unterkunft den Nachhaltigkeitsgedanken. Jeder bahnreisende Gast erhält während seines Aufenthalts eine kostenlose Allgäu-Walser-Card, die für Bus und Bahn im südlichen Oberallgäu sowie im Kleinwalsertal gilt.

    Mobilitätswende im Tourismus: Ein Beispiel ist das "Emmi-Mobil"

    Bei einem zweiwöchigen Aufenthalt müsste jeder Gast ansonsten 36 Euro dafür berappen. „Für mich ist es ein Highlight, wenn jemand auf die Bahn umsteigt, wenn er von diesem Angebot hört“, erzählt Gastgeberin Petra Kagermaier-Mangold. Einige andere Unterkunftsbetreiber bieten diesen Service in gleicher, oder etwas abgeschwächter Form. „Jeder einzelne ist wichtig“, findet Kagermeier-Mangold. Sie hofft darauf, dass die Mobilitätswende im Tourismus mit vielen weiteren Innovationen gelingt.

    Eine Idee hat die Marktgemeinde Bad Hindelang mit ihrem preisgekrönten „Emmi-Mobil“ umgesetzt. Zwei elektrische Kleinbusse sind ohne feste Route im Gemeindegebiet unterwegs. Die „Rufbusse“ bringen Urlauber mit Gästekarte kostenlos zum nächsten Busanschluss oder direkt ans Ziel, beispielsweise einen Ausgangspunkt für eine Bergtour. „Die Emmi ermöglicht eine bequeme Anreise und erspart die lästige Parkplatzsuche“, sagt Simone Zehnpfennig von der Allgäu GmbH.

    Rad-Tourismus im Aufwind

    Sie freut es auch, dass ein weiterer Zweig des sogenannten „sanften Tourismus“ boomt: Fahrrad-Urlaub. „Der liegt auch in unserer Region im Trend.“ Das zeigt sich beispielsweise entlang des Iller-Radwegs von Ulm nach Oberstdorf. „Jedes Jahr werden es mehr Radler. Teils mit E-Bike, teils ohne. Die meisten in der Altersklasse ab 45 Jahren“, sagt Thomas Peschke vom Gasthof und Hotel Rößle in Lautrach (Unterallgäu). Auf die Bedürfnisse der Zielgruppe sei man eingestellt: „Wir haben einen Fahrrad-Abstellraum, Notfallwerkzeug, Akku-Ladestationen – und einen Biergarten.“

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