Im Landkreis Ostallgäu ist die Zahl der Corona-Infektionen in den vergangenen sieben Tagen auf 92 gestiegen (Stand Sonntagvormittag). Das entspricht 65, 2 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Damit ist der Corona-Warnwert von 50 Neuinfektionen klar übertroffen. Aus diesem Grund gilt nun die vom Freistaat Bayern eingeführte Corona-Ampel mit weiteren Regeln für den Landkreis Ostallgäu. (Lesen Sie auch: Warnwert im Ostallgäu überschritten: Wieso sind die Zahlen so schnell gestiegen?)
Die Corona-Ampel sieht bei Überschreitung des Wertes von 50 folgendes vor, wie das Landratsamt Ostallgäu mitteilt.
- Die Teilnehmerzahl bei privaten Feierlichkeiten (insbesondere Hochzeiten, Geburtstagsfeiern oder ähnlichem) sowie privaten Treffen wird ab sofort auf fünf Personen oder zwei Hausstände limitiert.
- Neben einer weiter geltenden Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden, Betrieben und Freizeiteinrichtungen gilt auch für Schüler aller Schulen – auch Grundschulen - ab Montag eine Maskenpflicht im Unterricht.
- Auch am Platz bei Tagungen und Kongressen sowie in Theatern, Konzerthäusern und Kinos sowie für die Zuschauer bei sportlichen Veranstaltungen ist das Tragen einer Maske nun Pflicht.
- Zusätzlich ist jetzt die Abgabe von Speisen und Getränken ab 22 Uhr untersagt; die Lokale müssen also früher schließen.
- Alkoholische Getränke dürfen zwischen 22 Uhr und 6 Uhr nicht verkauft werden. Weder an Tankstellen oder anderen Verkaufsstellen noch von Lieferdiensten.
- Auf den stark frequentieren Plätzen gilt weiterhin Maskenpflicht und ein Alkoholverbot im Freien von nun 22 Uhr bis 6 Uhr. Dazu zählen:
- in Füssen: Altstadt einschließlich der Luitpoldstraße, Ritterstraße, Lechhalde, Spitalgasse, Klosterstraße und B16
- in Hohenschwangau: Alpseestraße innerorts, Neuschwansteinstraße, Parkstraße, Schwangauerstraße und Colomanstraße im Bereich der Parkplätze zu den Königsschlössern
- in Hopfen am See: die Uferstraße
Landrätin Zinnecker: „Vermeidung eines zweiten Lockdowns“
„Der deutschlandweite Trend des Anstieges der Infektionszahlen, macht auch vor dem Landkreis Ostallgäu nicht halt“, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker. „Wir haben keine abgrenzbaren Hotspots, die Infektionen verteilen sich über den gesamten Landkreis. Gerade das ist die gefährliche Entwicklung, denn die Verfolgung der Kontakte und Unterbrechung der Infektionsketten wird umso schwieriger“, erklärt Zinnecker und bekräftigt ihren Appell an alle Bürger, verantwortungsvoll zu handeln.
„Nur wenn wir alle die Regeln befolgen, werden wir die Infektionszahlen im Ostallgäu, Bayern und in Deutschland verringern können. Es steht viel auf dem Spiel. Einen zweiten Lockdown, gilt es zu vermeiden, jetzt haben wir noch die Chance dazu“, sagte Zinnecker.
Am Freitag war im Ostallgäu der Warnwert von 35-Corona-Infektionen pro 100.000 Bewohner binnen einer Woche gerissen worden. Daraufhin wurde die Maskenpflicht auch im Freien an stark frequentierten Plätzen, wie der Füssner Altstadt, vorgeschrieben. (Lesen Sie auch: Warnwert überschritten: So klappte es am Samstag mit der Maskenpflicht in Füssen)
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