Für die Christen ist Ostern das wichtigste Fest im Kirchenjahr. Es stellt das zentrale Ereignis ihrer Religion dar - die Auferstehung Jesu Christi. Dementsprechend werden die Feiertage rund um den Ostersonntag gefeiert und begangen. Neben den obligatorischen Ostergottesdiensten zu Karfreitag und Ostersonntag, der Ostereiersuche oder dem Osterbrunch gibt es weitere zahlreiche Bräuche und Traditionen, die an den Feiertagen gelebt werden. Speziell im Allgäu gibt es einige davon, die vor allem in der Region bekannt sind. Kennen Sie die folgenden fünf Osterbräuche?
- Palmboschen binden zum Palmsonntag
- Palmbrezel backen
- Osterfeuer am Karsamstag
- Osterlamm backen mit selbst gestickter Auferstehungsfahne
- Eierköpfen
Tradition zu Ostern - Palmboschen binden zum Palmsonntag
Der Palmsonntag läutet als letzter Sonntag vor Ostern die Karwoche ein. Palmsonntag erinnern sich die Gläubigen an den Einzug Jesu auf einem Esel in Jerusalem. Seinen Weg sollen die Menschen damals mit Palmwedeln ausgelegt haben - daher der Name des Tages. Und daher auch die Tradition im Allgäu, Palmboschen zu binden. Da es hierzulande jedoch keine Palmen gibt, behilft man sich mit anderen immergrünen Zweigen: Buchsbaum, Tanne, Fichte, Weidenkätzchen, Eibe, Thuja und Wacholder. Die Zweige werden an Holunder- und Haselnussruten gebunden. Insgesamt ergeben die "Zutaten" die Zahl neun - eine sakrale Zahl.
Die Palmboschen - die im Gottesdienst gesegnet werden - sollen Haus und Hof vor allem Übel bewahren. Sie werden beispielsweise im Herrgottswinkel angebracht, an der Haustüre oder vor dem Haus.
Brauchtum am Palmsonntag - Palmbrezeln backen
Ein Brauch, der eng mit dem Binden der Palmboschen zusammenhängt, ist das Backen der Palmbrezeln. Die süßen Hefeteig-Brezeln werden an den Boschen befestigt. Ursprünglich backten die Paten das Gebäck für ihre Patenkinder.
Osterbrauch im Allgäu - Das Osterfeuer am Karsamstag
Das Osterfeuer ist ein weit verbreiteter Brauch in ganz Deutschland. Auch im Allgäu finden jedes Jahr zu Ostern einige solcher Feuer statt. Traditionell werden die Feuer am Abend des Karsamstags entzündet. In manchen Fällen auch in Form von kleinen Feuern neben der Sakristei. Daran wird die Osterkerze entzündet, welche in der Osternacht in die dunkle Kirche mit den dort wartenden Gläubigen getragen wird. Mit der Flamme der Osterkerze wiederum werden die restlichen Kerzen in der Kirche angezündet.
Osterlamm backen mit selbst gestickter Auferstehungsfahne
Für die Ostermesse backen Gläubige traditionell ein Osterlamm. Diese Tradition geht auf den uralten Brauch der Juden zurück, zum Passahfest ein Lamm zu schlachten und zu verspeisen. Das Lamm steht bei den Christen für den Sieg über den Tod.
Um es zuzubereiten bedarf es einer entsprechenden Form. Das Lamm besteht aus einem saftigen Rührteig und wird mit Puderzucker bestäubt. Rezepte dafür gibt es zahlreich im Internet.
(Lesen Sie auch: Polizei-Kontrollen in Tirol: Hier ist an Ostern mit Verkehrskontrollen zu rechnen)
Dem Lamm wird meist ein kleines Glöckchen umgehängt und eine kleine Fahne an einem Spieß in den Rücken gesteckt. Diese Fahne symbolisiert die Auferstehung Jesu. Traditionell wird das Fähnchen selbst gestickt. Anleitungen dazu finden sich ebenfalls im Internet. Alternativ dazu gibt es die Standarten auch zu kaufen.
Tradition zum Osterfest im Allgäu - So funktioniert das Eierköpfen
Dieser Brauch ist wohl ebenfalls nicht nur im Allgäu zu finden. Das Eierköpfen ist eine spaßige Variante, die bunt gefärbten, hartgekochten Eier beim Osterfrühstück zu öffnen. Dazu sucht sich jeder ein Ei aus und nimmt es in die Hand - mit der Spitze nach vorn. Jetzt schlägt man die Spitze seines Eis gegen die eines anderen. Das zu Bruch gegangene Ei hat verloren und darf gegessen werden. Wenn mehrere Personen am Tisch sitzen wird so lange gespielt, bis nur noch ein unversehrtes Ei übriggeblieben ist.
Apropos Ostereier: In Nesselwang gibt es ein Ostereiermuseum. Alles Wichtige um das beliebte Ausflugsziel finden Sie hier.