Auch 2024 war das Allgäu wieder Schauplatz so einiger Wetter-Phänomene, die viele Leserinnen und Leser dazu brachten, ihre Kameras zu zücken und Bilder zu schießen. Die schönsten Himmelsschauspiele aus diesem Jahr haben wir hier zusammengetragen.
Leuchtende Farben am Himmel: Polarlichter im Allgäu
Pinke Schwaden und Wolken, die am Himmel wabern: Am Wochenende vom 10. bis zum 12. Mai konnte man in weiten Teilen Bayerns Polarlichter sehen - so auch im Allgäu. Das Titelfoto schoss unser Fotograf Benedikt Siegert im Ostallgäu. Aber auch im restlichen Allgäu waren die Polarlichter zu sehen - etwa in Memmingen, Füssen sowie im Oberallgäu und weiteren Teilen des Ostallgäus. Die schönsten Fotos unserer Leserinnen und Leser haben wir hier gesammelt.

Doch nicht nur im Mai waren Polarlichter im Allgäu zu sehen. Die Aurora borealis, wie die Nordlichter im Fachjargon heißen, ließen sich im Oktober abermals über weiten Teilen Deutschlands und dem Allgäu blicken. Die schönsten Bilder dieses Ereignisses haben wir hier gesammelt.

Eine Regenbogenwolke über den Alpen - Juni
Ein besonderes Schauspiel bot sich an einem Wochenende Mitte Juni. Beim Blick in den Himmel stach zwischen den vielen weißen Wolken eine Föhnwolke heraus, die in allen Farben des Regenbogens schimmerte. Dieses seltene Schauspiel nennen Fachleute „irisierende Wolken“. Doch wie entstehen sie?
„Durch viele Eiskristalle in der Wolke, an denen sich das Sonnenlicht bricht und in die Spektralfarben zerlegt wird“, erklärt Stefan Zender, Meteorologe bei Wetterkontor. Ähnlich also wie beim Regenbogen, nur bricht sich das Licht dabei in den Regentropfen - also flüssigem Wasser.

Seltenes Gewitterphänomen in Kempten: Das sind Red Sprites
Am 21. Juli waren über Kempten sogenannte Red Sprites zu sehen. Ein Bild des seltenen Gewitter-Phänomens tauchte in den sozialen Medien auf. Darauf ist zu sehen, wie sich feine rote Linien durch den Nachthimmel ziehen. In der oberen Hälfte erinnern die Erscheinungen fast an eine Stichflamme.
Die "Red Sprites" sind keine Blitze, macht Wetterexperte Joachim Schug deutlich. Es handelt sich dabei um elektrische Entladungen weit oben in der Atmosphäre. "In 50 bis 90 Kilometern Höhe", sagt der Meteorologe aus dem Allgäu. "Red Sprites" entstehen laut Deutschem Wetterdienst während Gewittern, meist zeitgleich mit starken Blitzschlägen. Heftige Unwetter sind also Voraussetzung für das seltene Phänomen.
Feuerschein und Lichterkette am Himmel - was ist das?
Wer am Abend des 27. Augusts (Dienstag) in den Nachthimmel im Allgäu geblickt hat, hat vielleicht einen mysteriösen Feuerschweif entdeckt. In den sozialen Netzwerken vermuteten Nutzerinnen und Nutzer, dass es sich dabei um einen Meteoriten gehandelt haben könnte, der über der Region verglüht ist.

Tatsächlich handelte es sich bei dem mysteriösen Feuerschweif am Himmel um einen Satelliten der US-Firma Starlink, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mitteilte. Der Trabant ist demnach von Süddeutschland aus gut sichtbar über der Schweiz in die Erdatmosphäre eingetreten.
Nur einen Tag später entdeckten mehrere Allgäuer eine ungewöhnliche Lichterkette am nächtlichen Firmament. Handelte es sich dabei etwa um ein neues und unbekanntes Sternenbild? Selbstverständlich nicht - wieder zeichnet das US-Unternehmen Starlink von Elon Musk verantwortlich.
Die leuchtende Perlenkette am Himmel sind aneinandergereihte Starlink-Satelliten, die gelegentlich von der Erde aus sichtbar sind. So auch im Allgäu am frühen Morgen des 29. Augusts. Was nötig ist, um die Satelliten-Ketten mit bloßem Auge zu erspähen, lesen Sie hier.
Komet vom Allgäu aus zu sehen

Mitte Oktober zog ein Komet über Deutschland - und war auch im Allgäu per bloßem Auge zu sehen. Er trägt den Namen C/2023 A3 oder auch Tsuchinshan-Atlas. Er war mehrere Tage lang zu sehen. Mehrere Sternwarten luden deshalb auch zur Beobachtung ein.
Lichtsäulen über Oberstdorf an Weihnachten
Am ersten Weihnachtsfeiertag (25.12.2024) waren bunte Lichtsäulen über Oberstdorf im Allgäu zu sehen. Dabei handelt es sich um sogenannte „Halo-Erscheinungen“. Constanze Heintz, die diese entdeckt und fotografiert hat, schreibt dazu an unsere Redaktion: „Nachdem ich zuerst ganz kurz an UFOs gedacht hatte, fiel mir zum Glück dieses meteorologische Phänomen wieder ein.“

Saharastaub suchte das Allgäu mehrfach heim
Eines der weniger seltenen Wetter-Phänomene im Allgäu ist der Sahara-Staub. Sand aus der Sahara gelangt aus Nordafrika nach Deutschland, sobald warme Winde ihn in Richtung Norden tragen. Besonders häufig weht der Staub aus Afrika in den Monaten März bis September Richtung Europa.

Der Staub aus der Sahara führt allgemein zu einer höheren Feinstaubbelastung. Für Menschen gefährlich oder gar gesundheitsschädlich sind die Staubpartikel zwar nicht. Jedoch kann sich der aufgewirbelte Sand für Autos als Belastung erweisen.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden