Der Corona-Lockdown wurde verlängert, Lockerungen oder gar ein Osterurlaub sind in weite Ferne gerückt: Viele sind frustriert von den neuen Regeln. Die Medien werfen der Poltik vor, "weit entfernt von der Lebensrealtität der Menschen" zu agieren (Pressestimmen siehe unten).
Auch die Allgäuer kritisieren die neuen Beschlüssen und den radikalen Lockdown zu Ostern scharf: "Das völlige Politikversagen! Die Lockdowns bringen nur die Pleite vieler Kleinunternehmer, ändern aber an der Corona-Situation nichts", meint Christian S. "Kreativlosigkeit, Phantasielosigkeit und Mutlosigkeit führt offensichtlichtlich zur Drangsalisierung der Bürger", schreibt Katharina S. auf der Facebook-Seite der Allgäuer Zeitung.
Viele fragen, ob der verschärfte Lockdown über die Osterfeiertage überhaupt Sinn macht. "Diese fünf Tage sollen was bringen? Liebe Politiker, ihr versagt seit einem Jahr auf der ganzen Linie. Wäre es nicht für uns Bürger so traurig, müsste ich mich tot lachen. Die Welt schaut auf uns und lacht", meint Gisela F. Und Uli W. ergänzt: "Nach dem Lockdown ist vor dem Lockdown ..an Pfingsten bestimmt das gleiche ... es ist nicht mehr in Worte zu fassen."
Zwischen Sarkasmus und noch mehr Forderungen
Manche reagieren auch mit Sarkasmus auf die neuen Corona-Beschlüsse: "Bitte schickt mir die Zeiten für die Ostergottesdienste auf Mallorca", schreibt Andreas D. Oder: "Witz des Tages: In Urlaub darfst fliegen, aber in Deutschland darfst nix machen also Leute. Fliegt weg", schreibt Tatiana K. mit vielen Lach-Smileys.
Andere fordern sogar noch striktere Maßnahmen, wie Nutzer Ste Fran: "Warum nur wieder so halbherzig? Da schafft man sich eine saubere Grundlage mit den Ruhetagen und versaut es dich um selben Moment mit der "Bitte" daheim zu bleiben. Erstens hält sich dann kaum jemand dran, zweitens wird es wohl kaum kontrolliert werden. Besser wäre es doch gewesen, man hätte gleich gesagt, dass in diesen fünf Tagen eine komplette Ausgangssperre gilt... Dann wäre wirklich etwas gewonnen. Schade, dass diese einmalig gute Chance vertan wurde."
Pressestimmen: "Kein Ausweg aus dem Irrgarten der Corona-Politik"
Auch die bundesweite Reaktion der Medien fällt deutlich aus:
- "Multiples Politikversagen: Die deutsche Politik taumelt von Coronagipfel zu Coronagipfel. Sie agiert kaum, sie reagiert nur noch. Und ihre Prioritätensetzung ist ein Skandal." Der Spiegel
- "Verhinderungsgipfel: Dem Kanzleramt wurde schon oft nachgesagt, wie ein Raumschiff über Berlin zu schweben. In dieser langen Gipfelnacht hat es bewiesen, wie weit es von der Lebensrealität der Menschen entfernt ist." FAZ
- "Die Menschen sind abgekämpft und müde. Und sie fragen zu Recht, warum die Politik so wenig für sie tut. Von allem kommt zu wenig oder zu spät: Masken, Impfungen, Tests, Corona-Hilfen für Unternehmen. Deutschland bewegt sich wie ein gefesselter Riese. Selbst die Langmütigsten verlieren die Geduld, wenn nicht mal der wenige Impfstoff, den wir haben, ganz verimpft wird, während Menschen erkranken, denen der Immunschutz noch fehlt." Tagesschau
- "Merkels Verzweiflungstat: Die Bund-Länder-Runde findet keinen Ausgang mehr aus dem Irrgarten ihrer Corona-Politik." Handelsblatt
- "Die beschlossene Maßnahmen werden kaum reichen: Und so werden auch nach der 20. Krisensitzung im Kanzleramt die Maßnahmen zerfasern, von einzelnen Bundesländern aufgeweicht, oder sogar von Städten und Gemeinden unterschiedlich gehandhabt." RTL
- "Abegkoppelt von der Lebensrealtität der Menschen: Landliebe-Sprech und Durchhalte-Hashtags: Wer glaubt, dass die müde und gereizte Republik das jetzt braucht, der hat sich abgekoppelt von der Lebensrealität der Bevölkerung. Der offenbart ungewollt auch den Vertrauensverlust, der sich so schnell ausgebreitet hat wie das Virus." Welt
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