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Rainer von Vielen: Elektronische Musik zum Tanzen

Crowdfunding für Musikprojekt

Rainer von Vielen: Elektronische Musik zum Tanzen

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    Auf dem Nebelhorn gab Rainer von Vielen im April 2021 ein Solo-Konzert, das es auch als Video gibt.
    Auf dem Nebelhorn gab Rainer von Vielen im April 2021 ein Solo-Konzert, das es auch als Video gibt. Foto: Sami Dirani

    Die Zeit der Ruhe ist vorbei, all die Energie, die sich seit zwei Corona-Jahren angestaut hat, soll jetzt raus: Der Oberallgäuer Musiker Rainer von Vielen alias Rainer Hartmann hat sein in der Pandemie kreiertes Soloprojekt „Oriom“ weiterentwickelt. Auf dem Album „Healing Source“ ging es relaxt zu, auf „Roots of Deliverance“ (Wurzeln der Befreiung) ist nun Tanzen angesagt. Um das Album realisieren zu können, hat er eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.

    Das erste Oriom-Projekt „Healing Source“ förderten 577 Fans mit insgesamt 26.736 Euro. „Mit so viel Unterstützung hätte ich nie gerechnet“, sagt der Profi-Musiker, der mit seiner Frau und drei Kindern auf einem ehemaligen Bauernhof bei Sulzberg (Oberallgäu) lebt.

    Gartenkonzerte: Nach dem Oriom-Set legt DJ Rainer von Vielen elektronische Tanzmusik auf

    Die meditativ-pulsierenden Songs, die in diversen Frequenzen der kosmischen Oktave gestimmt sind, luden vor allem zum Chillen ein. Bei privaten Konzerten, die Fans im Zuge der Crowdfunding-Kampagne buchten, gab Rainer von Vielen nach dem Oriom-Set hinterher den DJ: Er legte elektronische Tanzmusik auf; die Fans nahmen das dankbar an. „Nach so langer Zeit der Ruhe haben die Menschen wieder das Bedürfnis, sich zu bewegen“, sagt er. Elf Solokonzerte gab er im Sommer 2021. Die meisten in Gärten vor fünf bis 50 Personen.

    Der Musiker Rainer von Vielen alias Rainer Hartmann aus Sulzberg hat sein Solo-Projekt "Oriom" weitergedreht: "Roots of Deliverance" heißt das neue Album.
    Der Musiker Rainer von Vielen alias Rainer Hartmann aus Sulzberg hat sein Solo-Projekt "Oriom" weitergedreht: "Roots of Deliverance" heißt das neue Album. Foto: Matthias Becker

    Für den 44-Jährigen, der als Kopf der Alternative-Band „Rainer von Vielen“ sowie Sänger und Programmierer der Weltmusik-Formation „Orange“ meist vor mehreren Hunderten, mitunter Tausenden auftritt, waren die Solo-Konzerte eine besondere Erfahrung. Nicht nur, weil er mit seiner kleinen PA-Anlage alleine im Rampenlicht stand. Es war weniger Druck da: „Die Leute wollten mich ja hören.“ Bei Konzerten mit den Bands müsse er das Publikum oft erst einmal erobern.

    Das neue Oriom-Album: „Space Dub für den Dancefloor“

    Die locker-fröhliche Partystimmung der Gartenkonzerte inspirierte ihn zu einem neuen Sound, eine Art „Space Dub für den Dancefloor“. Das Motto „Sterne tanzen“ hat er dem Refrain des Rainer-von-Vielen-Klassikers „Tanz deine Revolution“ entnommen. Ein aus Sternen zusammengesetzter Kranich ziert das Cover. Der Vogel sei ein Glückssymbol und stehe für Bewegung und Leichtigkeit. Auf den sechs Songs werde es auch Oberton- und Kehlkopfgesang geben.

    Dickes Lob von Claudia Roth: Die neue Kulturstaatsministerin ist ein Fan von der Band "Rainer von Vielen"

    Als „Organic House“ bezeichnet von Vielen die Stilrichtung. Zum einen bestimmen Dub-Elemente und tiefe Bässe das „physische Sound-Design“, das in Richtung House und Techno geht. Zu hören ist dies in ersten Kostproben auf der Oriom-Webseite. Auch handgemachte, „organische Sounds“ von Percussioninstrumenten, E-Piano, Hang oder Hackbrett finden sich. Neu sind mehrstimmige Gesänge. Weil viele Band-Konzerte 2021 abgesagt wurden, hatte Rainer von Vielen Zeit für sein Oriom-Projekt. Gefreut hat er sich, dass Kulturstaatsministerin Claudia Roth in einem Radio-Podcast auf WDR1 („Der Soundtrack von“) seine gleichnamige Gruppe mit der Biermösl Blosn und La Brass Banda zu den herausragenden bayerischen Bands zählte. So sagte sie in dem Beitrag: „Es gibt Rainer von Vielen zum Beispiel, eine Band aus dem Allgäu, meiner Heimat, die wirklich aus so nem harten Punk kommen, die unglaublich tolle Stücke gemacht haben.“

    Crowdfunding-Kampagne läuft bis 22. Februar. Auch ein Video-Dreh ist geplant - sofern Corona das zulässt

    Bis 22. Februar läuft die Crowdfunding-Kampagne auf Startnext. Dadurch sollen die Kosten für die CD- und LP-Produktion zusammenkommen. Rainer von Vielen baut auch heuer wieder auf intime Wohnzimmerkonzerte, um eine „Perspektive für den Sommer zu haben“. Geplant ist zudem ein Video-Dreh an einer besonderen Location. Weil das Album zum Tanzen da ist, hofft er, dass sich Corona bald verabschiedet – damit großes Miteinander wieder möglich ist.

    Infos zum neuen Oriom-Projekt online: www.oriom.space

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