Fast zwei Jahre nach einer Hausexplosion mit zwei Toten im Allgäu sind die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung eingestellt worden. "Es war kein fahrlässiges Verhalten feststellbar", sagte ein Sprecher der Kemptener Staatsanwaltschaft. Das Wohnhaus in Rettenbach am Auerberg (Landkreis Ostallgäu) war im Mai 2019 bei der Explosion zerstört worden, nachdem Gas aus einer beschädigten Leitung ins Erdreich auf dem Grundstück ausgetreten war - obwohl das Haus selbst nicht an das Versorgungsnetz angeschlossen war.
Fahrlässigkeit führte nicht zum Gasleck: Ermittlungen gegen Baggerfahrer eingestellt
Im Mittelpunkt des Ermittlungsverfahrens stand ein Baggerfahrer, der im Jahr 2013 bei Arbeiten am Keller des Hauses tätig war. Zudem ging es um einen Mitarbeiter einer Privatfirma, der wenige Tage vor der Explosion eine Störung an der Gasleitung behoben hatte, die über das betroffene Grundstück führte. Bei beiden Beteiligten habe die Staatsanwaltschaft aber keine Anhaltspunkte für ein nicht vorschriftsgemäßes Verhalten gefunden, sagte der Sprecher.
Die Ermittlungen hätten sich so lange hingezogen, weil geprüft werden musste, welche Arbeiten zu welchem Zeitpunkt auf dem Grundstück und an der Leitung vorgenommen wurden, hieß es. Ursprünglich sollten die Ermittlungen schon im Jahr 2019 abgeschlossen werden.
Vater und Tochter sterben bei Explosion in Rettenbach am Auerberg
Bei der Gasexplosion waren ein 42-jähriger Familienvater und seine 7-jährige Tochter ums Leben gekommen. Die damals 39 Jahre alte Mutter wurde mit schweren Verletzungen aus dem Schuttberg des zerstörten Wohnhauses geborgen. Die beiden Söhne des Paares überlebten, weil sie auf einem Spielplatz waren. Auch die Mieterin einer Einliegerwohnung war bei der Explosion nicht in dem Haus. Bei der Explosion flogen Trümmerteile Hunderte Meter weit.
In der Folge hatten sich zahlreiche Menschen an einer Spendenaktion für die Familie der Opfer beteiligt. Unterstützt wurde die Sammlung auch vom Landratsamt Ostallgäu.
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