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Richtig Händewaschen in Corona-Zeiten: Anleitung, Infos, Tipps und Fakten

Die richtige Handhygiene

Händewaschen nicht vergessen! Tipps zur richtigen Handhygiene in Corona-Zeiten

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    Durch regelmäßiges Händewaschen sinkt das Risiko einer Infektion mit dem Corona-Virus. Warum es dabei unter anderem egal ist, ob man seine Hände mit warmen oder kaltem Wasser wäscht, verrät Dr. Stephanie Kirschhock. Sie ist Hygienebeauftragte Ärztin des Bezirkkrankenhauses in Kempten.
    Durch regelmäßiges Händewaschen sinkt das Risiko einer Infektion mit dem Corona-Virus. Warum es dabei unter anderem egal ist, ob man seine Hände mit warmen oder kaltem Wasser wäscht, verrät Dr. Stephanie Kirschhock. Sie ist Hygienebeauftragte Ärztin des Bezirkkrankenhauses in Kempten. Foto: Jonas Güttler, dpa (Symbolbild)

    Die Coronazahlen steigen wieder drastisch an. Das Infektionsgeschehen ist diffus. Und obendrein steht der zweite Corona-Winter bevor: Auf die richtige Hygiene zu achten, war selten dringender als aktuell. Das weiß vor allem Dr. Sabine Kirschhock vom Bezirkskrankenhaus Kempten. Sie ist dort Oberärztin in der Ambulanz, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie - und Hygienebeauftragte. Als solche unterstützt und berät sie den Ärztlichen Direktor und die Krankenhausleitung bezüglich hygienerelevanter Fragen.

    Die Expertin erklärt Wissenswertes rund um das Thema Händewaschen - vor allem im Hinblick auf Corona - und welche weiteren Hygienemaßnahmen wohl noch nach der Corona-Pandemie in unserem Bewusstsein verankert bleiben könnten.

    Beim Hände waschen "Happy Birthday" singen? Wissenswerte Fakten zum Selbstschutz gegen Corona

    "Ob man warmes oder kaltes Wasser verwendet, wenn es um die Beseitigung von Schmutz und Erregern geht, ist prinzipiell egal", erklärt Sabine Kirschhock. "In beiden Fällen tötet die zusätzliche Verwendung von Seife die Keime ab." Aber: Warmes Wasser sei auf der Haut angenehmer, strapaziere sie aber auch mehr als kaltes Wasser. Im Hinblick auf die Umweltfreundlichkeit sei kaltes Wasser zudem besser.

    Was ebenfalls ein häufiger Knackpunkt bei der richtigen Handhygiene sei: die Dauer des Händewaschens. "Die meisten Menschen waschen sich die Hände zu kurz. Gründliches Händewaschen dauert mindestens 20 bis 30 Sekunden", sagt die Ärztin. Keine Lust, sich deswegen einen Timer zu stellen? Auch dazu hat Kirschhock einen Rat: "Wer sich nicht jedes Mal beim Händewaschen eine Stoppuhr oder das Smartphone neben das Waschbecken legen möchte, der kann auch einfach im Kopf zweimal das Lied 'Happy Birthday' singen."

    Ab März 2020 hat die Corona-Pandemie das Allgäu fest im Griff: Abstand halten, Maske tragen, Kontaktbeschränkungen einhalten, Lockdowns durchstehen. All das gehörte wegen der Corona-Pandemie in der Region zum Alltag.
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    Die letzten Corona-Maßnahmen liefen vor einem Jahr aus. Vieles gerät in Vergessenheit. Doch wie lief die Pandemie im Allgäu ab? Eine Chronologie in Bildern.

    Hygiene während Corona: Haben sich unsere Angewohnheiten wegen der Pandemie verändert?

    Laut der Hygienebeauftragten des Bezirkskrankenhauses Kempten ist eine Veränderung der Hygieneangewohnheiten der Menschen wegen Corona erkennbar. So erläutert sie: "Ich habe den Eindruck, dass die Menschen im Alltag mehr darauf achten, welche Gegenstände sie in der Öffentlichkeit berühren. Zum Beispiel öffnen sie Türen mit dem Ellenbogen." Die Menschen würden außerdem momentan verstärkt auf Händewaschen und generell Handhygiene achten. "Und es besteht ein Bewusstsein dafür, dass man sich über die Hände mit Infektionskrankheiten anstecken kann", stellt Expertin Kirschhock fest.

    Auch der Gebrauch von Desinfektionsmittel habe zugenommen. "Jedoch desinfizieren viele Menschen sich die Hände zum Beispiel beim Eintreten in ein Geschäft eher pro forma, also viel zu kurz und zu wenig gründlich, um eine Wirkung zu erzielen", bemängelt die Ärztin.

    Maskentragen, kein Händeschütteln: Was bleibt von den Hygieneschutzmaßnahmen nach Corona übrig?

    Die Ärztin befürchtet, dass "nach dem Ende der Pandemie schnell die Gewohnheit und Bequemlichkeit wieder zu unseren alten Verhaltensweisen führen." Eine bleibende Veränderung könne sie sich aber beim Thema Händeschütteln vorstellen.

    Sie sagt: "Wo es am Anfang der Pandemie noch mühsam war, die Hand nicht wie gewohnt zum Gruß auszustrecken, haben wir uns mittlerweile an einen berührungslosen und trotzdem freundlichen Gruß gewöhnt. Hier könnte ich mir vorstellen, dass viele von uns dabei bleiben." Gerade in der Erkältungssaison fände sie das sinnvoll. "Auch wünsche ich mir, dass das Händewaschen weiter in Mode bleibt." (Lesen Sie auch: Grippewelle 2021 aktuell: Zahl der bestätigten Grippe-Fälle steigt laut RKI auf 118)

    Dr. Stephanie Kirschhock arbeitet im Bezirkskrankenhaus Kempten als Oberärztin in der Ambulanz. Sie ist dort außerdem Hygienebeauftragte sowie Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie.
    Dr. Stephanie Kirschhock arbeitet im Bezirkskrankenhaus Kempten als Oberärztin in der Ambulanz. Sie ist dort außerdem Hygienebeauftragte sowie Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Foto: Privat

    Richtiges Händewaschen: So gelingt die richtige Handhygiene laut Weltgesundheitsorganisation (WHO)

    • Hände mit ausreichend Wasser nass machen. Davor sollte Schmuck abgelegt werden, denn unter Ringen sammeln sich häufig Keime.
    • In jedem Fall sollte Seife benutzt werden. Diese hilft nicht nur dabei, grobe Verschmutzungen zu entfernen, sondern tötet auch viele Erreger ab.
    • Es empfiehlt sich hierbei, Flüssigseife zu verwenden, da sich auf Seifenstücken, die länger herumliegen, Keime ansiedeln können.
    • Keine Stelle vergessen: Auch die Fingerzwischenräume, Fingerspitzen, Daumen und Fingernägel sollten eingeseift werden.
    • Nach dem Einseifen die Hände gründlich unter fließendem Wasser abspülen.
    • Hände mit einem Handtuch abtrocknen. In der Öffentlichkeit empfehlen sich hierfür Einmalhandtücher in Form von Papierhandtüchern. Zu Hause sollte man darauf achten, die Handtücher öfter zu wechseln. Lufttrockner sind weniger empfehlenswert, denn sie können die Keime im gesamten Waschraum verteilen. Gesunde sollten nicht das gleiche Handtuch zum Abtrocknen nutzen wie Erkrankte.
    • Regelmäßiger Gebrauch von Pflegelotionen schützt die Haut der Hände vor dem Austrocknen.

    Hände waschen nicht vergessen! Das Robert-Koch-Institut (RKI) empfiehlt:

    • Vor dem Essen
    • Nach dem Benutzen der Toilette
    • Vor und nach der Speisezubereitung
    • Nach dem Naseputzen oder Niesen in die Hände
    • Nach dem Husten in die Hände
    • Generell dann, wenn die Hände sichtbar schmutzig sind

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