"Das Jahr 2021 soll nicht klanglos beginnen." In den sozialen Netzwerken rufen Allgäuer mit diesem Motto dazu auf, statt zu Silvester-Böllern einfach zu Kuhglocken zu greifen. "S' Allgäu schealed", heißt die Aktion und bedeutet so viel wie "Das Allgäu läutet".
Natürlich müssen dabei die geltenden Corona-Regeln eingehalten werden, warnt die Polizei. "Böllern ist kein triftiger Grund zum Verlassen der Wohnung, somit auch das Läuten der Kuhglocken nicht", sagt ein Polizeisprecher der Polizei Schwaben Süd/West. Am eigenen Fenster, im Garten oder auf dem Balkon sei das "scheale" aber natürlich erlaubt. "Dort gelten dann die üblichen Kontaktregelungen."
Silvester im Allgäu - Abschied mit Kuhglocken
Verkauf und Kauf von Silvester-Böllern wurden von der Regierung in diesem Jahr verboten. Silvester soll in Deutschland Corona-konform ablaufen. Das heißt: Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperre und Alkoholverbot im öffentlichen Bereich. Diese Corona-Regeln gelten an Silvester.
Lockerungen, wie sie an den Weihnachtsfeiertagen erlaubt waren, gelten an Silvester und Neujahr nicht. Damit das Corona-Jahr 2020 aber nicht einfach so endet, haben einige Allgäuer eine Aktion gestartet. Statt mit Feuerwerkskörpern das Jahr zu verabschieden, sollen die Allgäuer zu Kuhglocken greifen und diese um Mitternacht läuten. "Das Jahr 2021 soll nicht klanglos beginnen" heißt es bei einem Aufruf auf Facebook. Wer die ursprünglichen Initiatoren der Aktion sind, war bei Veröffentlichung noch unklar.
Obwohl Kuhglocken hier als friedvoller Klangkörper genutzt werden sollen, haben sie in Bayern schon des Öfteren für Streitigkeiten vor Gericht gesorgt. Doch das Thema Lärmbelästigung sollte an Silvester kein Thema sein, heißt es von der Polizei.

Lärmbelästigung durch Kuhglocken?
Wer um Mitternacht mit Kuhglocken läutet, "muss keine Anzeige befürchten", sagt ein Polizeisprecher gegenüber unserer Redaktion. Wer allerdings um 5.02 Uhr, kurz nach Ende der Ausgangsbeschränkung, "mit Kuhglocken das ganze Dorf beschallt, auf den wird die Polizei dann schon aufmerksam."
Die Polizei rechnet mit einem ruhigeren Abend im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Dennoch ist sie für eine Nacht mit vielen Einsätzen gerüstet. Ungewöhnlich ist das nicht, heißt es von der Polizei. "Silvester ist eine Einsatznacht mit erhöhtem Einsatzaufkommen" - und das seit vielen Jahren.