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Schnee auf dem Radweg - wer ist verantwortlich für die Räumung?

Radfahren im Winter

Wer räumt bei Eis und Schnee eigentlich die Radwege?

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    Auch im Winter sind immer mehr Radler unterwegs.
    Auch im Winter sind immer mehr Radler unterwegs. Foto: Matthias Becker

    Schnee und Glätte beschäftigen nicht nur die Autofahrer im Allgäu, sondern auch die Radler. Immer mehr von ihnen sind auch im Winter unterwegs, fahren zur Arbeit oder zum Einkaufen. Vom Lastenrad bis zum Pedelec ist alles dabei. Das zumindest beobachten Lutz Bäucker, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Kempten-Oberallgäu, und Stefan Sommerfeld, Mobilitätsmanager der Stadt Kempten.

    Eine systematische Erfassung, wie viele Radler in der Stadt unterwegs sind, gibt es bislang zwar nicht. Allerdings wurde laut Sommerfeld am 8. Dezember ein Zählgerät am Illersteg installiert. Bis zum vergangenen Freitag wurden dort insgesamt 2500 Fahrten erfasst – trotz Blitzeis-Warnungen und Schneefall.

    Wer ist für die Räumung der Radwege zuständig?

    „Nach dem Bayerischen Straßen- und Wegegesetz besteht die Räum- und Streupflicht lediglich für gefährliche und verkehrswichtige Stellen der Fahrbahn“, heißt es bei der Stadt Füssen. Die meisten Leistungen des Winterdienstes seien freiwillig. „Wir räumen die kommunalen Radwege bei Bedarf täglich“, sagt Christian Hengge, Leiter des Füssener Bauhofs, „aber wir können nicht überall gleichzeitig sein“.

    In Kempten kümmert sich die Stadt bei getrennten Geh- und Radwegen um die Radwege, für die Gehwege sind die Anwohner zuständig, sagt Betriebshofleiter Michael Kral. Gemeinsame Geh- und Radwege räume die Stadt. Laut Gesetz dürfte die Kommune die Zuständigkeit hier allerdings auf die Bürger übertragen.

    „In den Städten steigt das Bewusstsein, dass ein Winterdienst auch für Radwege wichtig ist“, sagt Bäucker. Dennoch gebe es noch „viel Luft nach oben“.

    Worauf sollten Radler achten?

    Entscheidend sei im Winter vor allem „winddichte Bekleidung“, sagt Bäucker. Bei Minusgraden helfe auch eine wasserfreie Creme, um Erfrierungen im Gesicht zu vermeiden. „Ein Helm ist noch wichtiger als im Sommer, darunter sollte man eine dünne Mütze tragen.“ Reflektoren an Rad und Kleidung schützen bei Dunkelheit.

    Wie macht man sein Fahrrad winterfest?

    Im Winter empfiehlt sich laut Bäucker, etwas Luft aus den Reifen zu lassen. So vergrößert sich deren Auflagefläche und man rutscht weniger. Auch könne helfen, den Sattel tiefer zu stellen, um bei widrigen Verhältnissen schneller mit den Beinen auf den Boden zu kommen.

    „Sinken die Temperaturen unter Minus fünf Grad, nimmt zudem die Akku-Leistung von Pedelecs stark ab.“ Hier könne ein Schutz aus Neopren Abhilfe schaffen. Auch sollten Akkus bei Kälte mit nach drinnen genommen werden, wenn das Rad nicht gebraucht wird. Vor dem Losfahren sollte geprüft werden, ob Bremse oder Schaltung eingefroren sind.

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