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Segel-Europameisterschaft: Junge Tschechen räumen groß ab

EM-Wettfahrten auf dem Forggensee

Segel-Europameisterschaft: Junge Tschechen räumen groß ab

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    Auf dem Forggensee im Ostallgäu segelten zahlreiche Tornado Katarmarane um die europäische Krone.
    Auf dem Forggensee im Ostallgäu segelten zahlreiche Tornado Katarmarane um die europäische Krone. Foto: Nicos Pantis

    Da haben die vielen etablierten Segler nicht schlecht gestaunt: Bei der Europameisterschaft im Tornado auf dem Forggensee gelang einem der jüngsten Teams das Triple: Der erst 14-jährige Marek Pavlisova und seine Schwester Michaela (21) haben nämlich für einen in dieser Form nicht erwarteten Triumphzug gesorgt. Die beiden Tschechen räumten gleich in allen drei Kategorien Open, Mixed und Youth die EM-Titel ab. Sie spielten dabei gegenüber allen anderen Teilnehmern vor allem ihren Gewichtsvorteil aus – begünstigt durch Leichtwindverhältnisse.

    Doch trotz dieser zum Teil widrigen Bedingungen ziehen die Organisatoren dieser ersten Europameisterschaft auf dem Forggensee ein zufriedenes Fazit. Die EM war erstmals in der 65-jährigen Vereinsgeschichte vom Segelclub Füssen Forggensee (SCFF) ausgerichtet worden. Insgesamt starteten 17 Teams aus sechs Nationen.

    Schwierige Windverhältnisse auf dem Forggensee

    Zu Beginn der Wettkampfserie hatten sehr schwache Windverhältnisse mit um die sechs Knoten geherrscht und dazu kam noch eine Menge Treibholz vom Lech. Erst am letzten Tag kam endlich ein konstanter Nordwind mit neun Knoten und Trapezwinden auf, sodass nochmals zwei Wettfahrten gesegelt werden konnten.

    Nach insgesamt fünf von geplanten acht Wettfahrten standen die Tornado Europameister 2021 fest: Da das tschechische Team Pavlisova/Pavlis das jüngste und gleichzeitig auch noch ein Mixed-Team war, sicherten sie sich die EM-Titel in gleich allen drei Wertungsgruppen.

    Tschechische Geschwister nutzen Gewichtsvorteil

    Das gewichtsmäßig mit Abstand leichteste Team vom Yachtclub Kovarov meisterte die schwierigen Leichtwindverhältnisse auf dem Forggensee bestens. Mit drei ersten Plätzen und einem dritten Rang im fünften Rennen stand ihrem Gesamtsieg mit sechs Punkten nichts mehr im Wege.

    Den griechischen Ex-Europameistern vom Nautikal Club Thessaloniki, Nicolaus Mavros und Periklis Aidinidis, gelang mit drei zweiten Plätzen, einem dritten Rang und mit einer Wiedergutmachung aufgrund eines Protests der zweite Platz. Mit nur 0,75 Punkten Abstand verpasste die dreifache Mixed-Tornadoweltmeisterin Estela Jentsch vom Segelclub Füssen Forggensee mit Vorschoter Stefanos Pappas, Nautical Club Thessaloniki, nur knapp Platz zwei und wurde Dritte.

    Großes Lob für Organisatoren

    Die Organisatoren erhielten von allen Teilnehmern und ganz besonders vom Vorsitzenden der Deutschen Tornado Klassenvereinigung (DTKV), Markus Betz, ein großes Lob für die Gastfreundschaft und professionelle Organisation. „Das war eine der besten Europameisterschaften der Klasse in den letzten Jahren“, meinte Betz.

    Die internationale Jury unter Leitung von Carlos Gracia Motta, Barcelona, hatte nur einen einzigen Protest am Samstag nach den letzten beiden Rennen zu verhandeln. Großes Lob gab es zudem für das souverän, auf hohem internationalem Niveau arbeitende Wettfahrleiterteam um den französischen Principal Race Officer, Paul Bastard, seinen deutschen Stellvertreter Herbert Kujan (Marktoberdorf) und Ludwig Settele. Anerkennung dafür gab es auch von den beiden Event-Managern der International Tornado Association (ITA), Sarah Jentsch und Josef Gunkel.

    Tornado-Weltmeisterschaften im Herbst in Griechenland

    „Der Tornado Katamaran erfreut sich international weiter ungebrochener Beliebtheit, bei Mixed Teams, das zeigte auch der Trend diesmal wieder mit acht Teams bei der Europameisterschaft in Füssen“, sagt SCFF-Vorsitzender Jürgen Jentsch, der zugleich ITA-Präsident ist. Erfreulich sei außerdem, dass neuerdings gerade die jungen Teams immer besser mit dem ehemaligen olympischen Tornadokatamaran klar kommen. So meinte die 20-jährige Schweizer Steuerfrau Tamara Baumann, nach ihrer ersten EM-Teilnahme, dass der Tornado für sie mit der heutigen Technik gerade als Boot für Frauen und für Mixed-Teams interessant sei.

    Die nächste große internationale Regatta der Tornadoklasse ist vom 26. September bis 3.Oktober die Weltmeisterschaft beim Nautical Club Thessaloniki, in Griechenland – der Saisonhöhepunkt. Vom SCFF werden vier Teams dabei sein.

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