Schulen im Allgäu diskutieren, ob sie noch eine Fahrt ins Skilager anbieten sollten. Mancherorts wird es bereits durch alternative Angebote ersetzt. Wie Lehrkräfte, Hotels und Schüler mit diesen Diskussionen umgehen, lesen Sie hier.
PRO: Das Skilager hat im Allgäu Tradition – und das ist auch gut so. Der Wintersport spielt in unserer Region eine zentrale Rolle und trotz Klimawandels werden die Lifte noch Jahre fahren. An der frischen Luft aktiv sein, sich bewegen, Übernachtungen auf der Hütte, Spiele-Abende: Das ist gesund, macht Spaß und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Dazu kommt: Ob Anfänger oder Fortgeschrittene, eine Woche auf Skiern festigt das sportliche Können. Langfristig macht das die Pisten sicherer. Weite Fahrten nach Österreich und in die Schweiz müssen allerdings nicht sein. Wenn Schnee liegt, können die Schülerinnen und Schüler in der heimischen Region Skifahren.
Ist es dazu zu grün, kann das Programm auch kurzfristig umgeplant werden. Wo bei Schnee Ski gefahren werden kann, sind in aller Regel auch Wanderungen möglich – die Unterkunft bleibt dieselbe. Das Skilager aber pauschal abzuschaffen und durch Alternativen im Sommer zu ersetzen, wäre falsch. (Simone Härtle)
Sollte man trotz Schneemangels noch ins Skilager fahren?
CONTRA: Keine Frage, Kinder müssen sich bewegen. Das hält fit – körperlich und geistig. Doch braucht es dafür unbedingt ein Skilager? Nach oft stundenlanger Anreise düsen die Buben und Mädchen häufig bei Plusgraden die Kunstschnee-Piste hinunter, von grün-braunen Wiesen umgeben. Das wirkt skurril und wirklich Spaß macht das auch nicht. Die Alternative: Ausflüge in Skigebiete, die zwar schneesicher, aber auch viel weiter weg sind. Das kostet und ist alles andere als klimafreundlich. Dass es auch anders geht, beweisen die Sporttage des Buchloer Gymnasiums.
Denn die funktionieren auch ohne künstlichen Schnee und zeigen, dass das Allgäu weit mehr zu bieten hat als seine Skipisten. Beim Wandern durch die Klamm oder beim Kletten im Hochseilgarten kommen die Kinder genauso in Schwung wie beim Skifahren. Und klar: Die Zeit im Skilager schweißt die Kinder zusammen, stärkt die Klassengemeinschaft. Doch das klappt auch abends am Lagerfeuer bei Stockbrot und Apfelschorle. (Matthias Kleber)