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Sonnenblumenöl kaufen im Allgäu und Online: Supermärkte und Discounter verzeichnen Ansturm

Lebensmittel

Ansturm auf Sonnenblumenöl in Allgäuer Supermärkten - "Keine Rede von genereller Knappheit"

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    Auch im Allgäu ist Sonnenblumenöl bestimmter Marken teils ausverkauft. Dabei gibt es Alternativen, die nicht ausgehen weren.
    Auch im Allgäu ist Sonnenblumenöl bestimmter Marken teils ausverkauft. Dabei gibt es Alternativen, die nicht ausgehen weren. Foto: Gustavo Cuevas, epa, dpa (Symbolfoto)

    Wer Sonnenblumenöl kaufen will, könnte derzeit Probleme bekommen. Die Nachfrage nach Speiseöl ist in den vergangenen Tagen im Allgäu sprunghaft angestiegen und führt teils zu Engpässen.

    Produkte bestimmter Anbieter, insbesondere günstiges Sonnenblumenöl, sind mittlerweile Mangelware. Einer der Gründe ist der Ukraine-Krieg: Nachschub von dort – dem wichtigsten Lieferland für Sonnenblumenöl – gibt es nach Einschätzung des Verbandes der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (Ovid) derzeit nicht. Als Alternative nennt der Verband Rapsöl, bei dem keine Engpässe zu erwarten seien.

    (Lesen Sie auch: Lebensmittel: Ukraine-Krieg könnte weltweit Menschen in den Hunger treiben)

    Viele Verbraucher kaufen angesichts des Krieges in der Ukraine auf Vorrat: „Wir haben in den ersten 14 März-Tagen vier Mal so viel Thomy-Sonnenblumenöl verkauft wie unter normalen Umständen. Bis Ende des Monats ist von diesem Produkt keine weitere Lieferung zu erwarten“, sagt Thomas Kunkel, der Rewe-Märkte in Kempten, Füssen und Schwangau betreibt. Auch bei Mehl und Fünf-Liter-Gallonen Mineralwasser sei die Nachfrage in den vergangenen Tagen nach oben geschnellt.

    Sonnenblumenöl kaufen im Allgäu: Nachfrage stark gestiegen - manche Produkte ausverkauft, aber keine "generelle Knappheit"

    Ähnlich wie zu Beginn der Corona-Pandemie, als viele Deutsche Toilettenpapier hamsterten, befeuern Posts auf Social-Media-Kanälen die Entwicklung: Fotos von Lücken in Regalen wecken bei zahlreichen Menschen die Angst, leer auszugehen. Erste Discounter wie Aldi versuchten bereits, ihre Kunden zu disziplinieren: Pro Person gab es Medienberichten zufolge in einigen Filialen nur noch eine oder zwei Flaschen Speiseöl. In einem Geschäft einer anderen Kette in Kempten war es dafür am Montag zu spät: „Sorry, wir haben seit Samstag kein Sonnenblumenöl mehr. Versuchen Sie es bitte in den nächsten Tagen wieder. Vielleicht haben Sie Glück“, sagte eine Verkäuferin.

    Kein Sonnenblumenöl zu kaufen: Das sind die Alternativen

    Angespannt ist die Lage beim Sonnenblumenöl bestimmter Marken auch bei der Supermarktkette V-Markt im Allgäu. „Die Küche muss aber nicht kalt bleiben“, sagt Sprecher Martin Glöckner. So seien die Produkte von regionalen Speiseöl-Anbietern weiterhin zu haben. Für die Zubereitung von Salaten biete sich beispielsweise Olivenöl aus Südeuropa als Alternative an. Ähnlich sieht es Thomas Kunkel von Rewe: „Von einer generellen Knappheit kann keine Rede sein.“

    Bei der Supermarktkette Feneberg heißt es auf Anfrage: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist es noch zu früh, um eine Einschätzung zu geben.“

    Sonnenblumenöl online kaufen: Preise und Angebot

    Wer aktuell Sonnenblumenöl online kaufen will, muss ebenfalls mit Einschränkungen rechnen. Zwar gibt es überall Öl, aber

    • Einige Anbieter beschränken ihr Angebot auf eine maximale Bestellmenge.
    • Andere Anbieter haben die Preise für Sonnenblumenöl deutlich erhöht, zum Teil verdoppelt.

    Rapunzel Naturkost in Sorge um Sonnenblumenöl-Lieferanten in der Ukraine

    Im ständigen Kontakt mit einem Lieferanten in der Ukraine steht in diesen Tagen die Rapunzel Naturkost GmbH mit Sitz in Legau (Kreis Unterallgäu): Von einem Bio-Betrieb im Osten des Landes bezieht sie Leinsamen, die im Allgäu zu Leinöl verarbeitet werden. „Der Betrieb liegt etwa 80 Kilometer von der Front entfernt. Unsere Gedanken sind bei den Menschen. Bislang geht es ihnen gut. Unser Partner hofft, weiter produzieren zu können“, sagt Sprecherin Eva Kiene. Engpässe für die Leinölproduktion erwartet Rapunzel nicht: „Wir hätten im Notfall weitere Quellen in Europa.“

    Ziel sei jedoch, den langjährigen Partner „voll zu unterstützen“. Aus Allgäuer Naturkostläden ist indes zu hören, dass die Nachfrage in Bezug auf Sonnenblumenöl aktuell "noch normal" sei. "Unsere hochwertigen Bio-Produkte sind tradtionell in einem höheren Preissegment angesiedelt", sagte eine Verkäuferin auf Anfrage.

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