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Spannend und brisant: Michael Peinkofers neuer Fantasy-Thriller

Unterhaltsamer Lesestoff

Spannend und brisant: Michael Peinkofers neuer Fantasy-Thriller

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    Rühriger Schriftsteller: Michael Peinkofer.
    Rühriger Schriftsteller: Michael Peinkofer. Foto: Ralf Lienert

    Michael Peinkofer hat wieder einen Roman herausgebracht. Diesmal spricht der Kemptener Schriftsteller junge Leute ab etwa 14 Jahren an. Deshalb stehen in „Phönix: Sintflut“ vor allem Jugendliche und junge Erwachsene im Mittelpunkt der Handlung dieses Endzeit-Thrillers, in dem ein paar Unverbesserliche der Spezies Mensch gegen Maschinen kämpfen, die von Künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Gleichzeitig müssen diese jungen Leute einen Platz in der Welt finden – einen Coming-of-Age-Roman hat der 51-Jährige also auch vorgelegt.

    Peinkofer, seit vielen Jahren Zugaben-Kolumnist unserer Zeitung und sehr produktiver Autor, legt damit den dritten und letzten Teil seiner Phönix-Reihe vor. Man muss aber die ersten beiden Romane nicht gelesen haben, um zu verstehen, in welch heikler Lage die Menschen leben angesichts der Maschinen, die die totale Herrschaft übernehmen möchten und nur noch ein paar Widerständler ausschalten müssen. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene wollen sich nicht damit abfinden, ihre individuelle Freiheit zugunsten einer kollektiven Sicherheit und einer allumfassenden Daseinsvorsorge aufgeben. Dieser Konflikt ist alles andere als fantastisch und erfunden.

    Er erinnert einerseits an den Umgang autokratischer Regime mit ihrer Bevölkerung; Beispiele gibt es leider genug auf unserem Planten. In Zeiten der Corona-Pandemie gibt es die Frontlinie zwischen Freiheit und Sicherheit andererseits auch bei uns – schließlich werden die Rechte des Einzelnen hinsichtlich der Gesundheit aller gerade eingeschränkt.

    Michael Peinkofer ist ein politischer denkender Mensch und spielt damit. In erster Linie aber, so sagt er selbst über sein neues Buch, gehe es ihm darum, einen unterhaltsamen Roman auf den Markt zu bringen. Das ist ihm wieder einmal sehr gut gelungen. Über 300 Seiten hinweg fiebert man mit dem Häuflein Aufrechter mit. Das Personal ist trotz mancher Stereotypen differenziert gezeichnet. Souverän entwirft Peinkofer den Plot, der wie meist bei seinen Büchern auch als Serie verfilmt werden könnte, baut am Ende jedes Kapitels den allfälligen Cliffhanger ein, was die Leser zappeln lässt. Die Sprache ist einfach und verständlich und erschafft zugleich jene Bilder im Kopf, die für Lesevergnügen sorgen. Das Ganze würzt er noch mit einer guten Portion Zivilisationskritik. Fertig ist ein spannender Thriller, der recht düster wirkt. Denn auch das thematisiert Peinkofer: Die Menschen sind offenbar sozial, ökologisch und politisch nicht in der Lage, sich so zu organisieren, dass sie für eine gute Zukunft ihrer Spezies sorgen können. Stattdessen fahren sie ihre Welt an die Wand. Auch dies ein höchst aktueller Gedanke.

    Buch Michael Peinkofer: Phönix: Sintflut. Piper Verlag. 316 Seiten; 15 Euro.

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