Man kann im Kunsthaus Bregenz einfach Bilder an die Wand hängen oder Skulpturen in die Säle stellen. Aber die prickelndsten Ausstellungen in der Vergangenheit waren jene, die mit dem Gebäude und seiner Architektur spielten. Oder sogar baulich eingriffen. Das geschieht nun wieder. Wer das Erdgeschoss betritt, blickt auf einen mächtigen Baumstamm, der aus einem schlammigen Tümpel schräg nach oben führt und scheinbar die Betondecke durchstößt. Ein Stockwerk höher kommt der Baum, jetzt ein wenig schlanker, aus dem Boden und streckt sich zur nächsten Decke. Das setzt sich fort bis ins dritte Obergeschoss, wo die Fichte, geschlagen im Bregenzerwald, kläglich als ziemlich verdorrter, angesengter Wipfel endet.
Kunsthaus Bregenz