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1. SC Kempten scheitert bei der deutschen Squash-Meisterschaft im Halbfinale

Überraschend frech

Squash-Team aus Kempten ärgert die Top-Favoriten bei der deutschen Endrunde

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    Beim Finalturnier um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft in Saarbrücken unterlag der 1. SC Kempten (links Yannick Wilhelmi) im Halbfinale knapp gegen Paderborn um den deutschen Top-Spieler Raphael Kandra (rechts).
    Beim Finalturnier um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft in Saarbrücken unterlag der 1. SC Kempten (links Yannick Wilhelmi) im Halbfinale knapp gegen Paderborn um den deutschen Top-Spieler Raphael Kandra (rechts). Foto: Christian Lortat

    Schon das Erreichen des Halbfinals bei der Endrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft in Saarbrücken nach dem 4:0 gegen den Bremer SC war der vorläufige Höhepunkt in der Vereinsgeschichte des 1. Squash-Club Kempten. Was dann im Duell um den Finaleinzug gegen den Serienmeister Paderborner SC folgte, war an Spannung und Klasse kaum zu überbieten.

    Squash-Endrunde: 1. SC Kempten scheidet im Halbfinale aus

    Nach hochdramatischem Verlauf schied das Kemptener Team mit 2:2 (7:10 Sätze) aus. Der Manager und Vorsitzende Dietmar Jürschik ist dennoch hochzufrieden mit dem Auftritt der Allgäuer: „Ich habe von mehreren Seiten das Feedback bekommen, dass wir mit die beste Show dort abgeliefert haben und die positivste Überraschung waren.“

    Die deutsche Meisterschaft beginnt für Kempten mit einer Hiobsbotschaft

    Dabei begann das Unternehmen deutsche Meisterschaft mit einer Hiobsbotschaft. Der spanische Profi Iker Pajares Bernabeu (Weltranglistenplatz/WRL 30) sagte am Tag vor der Abreise nach Saarbrücken kurzfristig wegen einer Fußverletzung ab. Jürschik: „Am Dienstag stand ich kurzfristig ohne Mannschaft da.“

    Aber da der englische Profi Tom Walsh (WRL 60) bei der Qualifikation zu den British Open in Birmingham/England überraschend früh scheiterte, war er kurzfristig verfügbar und flog nach Stuttgart. Auch der walisische Profi Owain Taylor (WRL 108) fragte, ob es möglich sei, dass er am Mittwoch um 22.30 Uhr in Stuttgart abgeholt werden kann. Auch das ging. Am Ende hatte Jürschik sein Team beisammen. „Wir waren dann um halb zwei im Hotel in Saarbrücken, aber wir waren froh, dass alles gerade noch geklappt hat.“

    Kurzfristig stellt der 1. SC Kempten ein konkurrenzfähiges Team zusammen

    Mit Walsh, Taylor, den Schweizer Profi Yannick Wilhelmi (WRL 52) und Kapitän Pasquale Ruzicka sowie Yukhym Bielikov schickte Jürschik ein konkurrenzfähiges Team in die Courts. Am Donnerstag ging im Play-off-Spiel um den Einzug ins Halbfinale gegen Bremen. Die Mannschaft zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen und setzte sich souverän mit 4:0 durch. Den Grundstein legte Bielikov in seinem letzten Match für Kempten gleich zum Auftakt an Position 4. Der Deutsch-Ukrainer wehrte sogar einen Matchball ab. Er geht zurück zu seinem Heimatverein TSC Heuchelhof (Würzburg), der kommende Saison in der Bundesliga spielt.

    Somit kam es im Halbfinale zum Duell mit Paderborn, das zum Höhepunkt des Finalturniers wurde. An Position 4 war Ruzicka, der für Bielikov ins Team kam, chancenlos. Im Spitzenspiel der beiden Einser rang Wilhelmi den derzeit besten deutschen Squasher, Raphael Kandra (WRL 36) in vier Durchgängen nieder. Walsh war für das nächste Spektakel zuständig.

    Sportwerk Hamburg gewinnt die deutsche Squash-Meisterschaft

    Gegen den ehemaligen Weltranglisten-Dritten Simon Rösner machte er einen 0:2-Satzrückstand wett und gewann 13:11 im fünften Durchgang. Nun lag es an Taylor, den Sack zuzumachen. Der hünenhafte Waliser kam aber mit der unorthodoxen Spielweise seines holländischen Gegners nicht zurecht und unterlag in vier Sätzen. Paderborn verlor dann das Finale gegen Sportwerk Hamburg.

    Im Rahmen der Bundesliga-Endrunde verabschiedete Dietmar Jürschik (links), der Vorsitzende des 1. SC Kempten, seinen Spieler Yukhym Bielikov, der zurück zum TSC Heuchelhof (Würzburg) geht.
    Im Rahmen der Bundesliga-Endrunde verabschiedete Dietmar Jürschik (links), der Vorsitzende des 1. SC Kempten, seinen Spieler Yukhym Bielikov, der zurück zum TSC Heuchelhof (Würzburg) geht. Foto: Jürgen Lutz

    Jürschik: „Wir haben zwar gegen Paderborn verloren. Aber wir waren, wie man so schön sagt, die Sieger der Herzen.“ Nun trennen sich die Wege der Spieler wieder. Wilhelmi fährt nach Hause, um sich auf die Zwischenprüfung in seinem Studienfach Psychologie vorzubereiten. Ruzicka bereitet sich auf die Masters-WM Ü40 vor, wo er ins Halbfinale einziehen will. Bielikov studiert in Würzburg, Walsh fliegt für einen Tag nach England, wo er in Brighton seine Eltern besucht, um danach zu seinem Wohnsitz nach Miami (USA) zu reisen. Taylor fährt nach Nottingham, wo er aktuell trainiert und zu Hause ist. Und Jürschik? Der hält weiter die Fäden in der Hand und braucht nach all dem Stress erstmal ein Päuschen.

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