Erst Aufstieg, dann Abschied: Für Peter Christl und den FC Wiggensbach könnte sich im Mai eine ungewöhnliche Situation ergeben. Die Verantwortlichen des FC Wiggensbach, der als Tabellenführer der Kreisliga Süd mit 15 Punkten Vorsprung in die Winterpause gegangen ist, setzen im Sommer auf eine Veränderung auf dem Trainerposten. „Der Verein hat mich informiert, dass sie anders planen“, sagt Christl. „Es gab ein Gespräch im Dezember. Das ist absolut in Ordnung, mein Vertrag läuft im Sommer aus.“
FC Wiggensbach steht vor der Rückkehr in die Bezirksliga
Aufgrund der Tabellensituation spricht vieles dafür, dass der FC Wiggensbach nach vier Jahren in die Bezirksliga zurückkehrt. Dann mit einem neuen Mann an der Seitenlinie: Alexander Methfessel. Der 51-Jährige und Noch-Klub VfB Durach hatten sich Ende November darauf verständigt, nach der Saison getrennte Wege zu gehen. „Wiggensbach war nicht der einzige Verein, mit dem ich gesprochen habe“, sagt Methfessel. „Ich denke, dass ich in Durach keine schlechte Arbeit geleistet habe.“ Aber, so sagte es Methfessel auch bereits im Zuge seines Abschieds aus Durach: „Ich will nirgends sein und um Platz zehn spielen.“
Diese Pläne haben Methfessel und der FC Wiggensbach
Beim FC Wiggensbach sieht Methfessel eine „verlockende sportliche Perspektive“. Aber dem 51-Jährigen ist auch klar: „Wenn das Team nächstes Jahr Bezirksliga spielt, geht es erst einmal um den Klassenerhalt. Danach kann man mittel- und langfristig höhere Tabellenregionen anpeilen. Das bedeutet aber nicht, dass man irgendeinen finanziellen Harakiri macht.“ Ähnlich wie beim VfB Durach soll Methfessel auch in Wiggensbach dafür sorgen, dass sich Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in der ersten Mannschaft etablieren. „Da sehe ich in Wiggensbach Potenzial, speziell in der C- und B-Jugend“, sagt Methfessel.
Alexander Methfessel: "Habe nicht die Ambition, in der Regionalliga zu trainieren"
Den VfB Durach hatte Methfessel auch in der Bezirksliga übernommen, 2017 als Nachfolger von Bernd Gruber. 2019 gelang die Rückkehr in die Landesliga, momentan steht die Mannschaft dort auf dem siebten Platz. Ein höherklassiges Engagement sei nicht geplant gewesen. „Ich wollte auf jeden Fall im Allgäu bleiben. Die Ambition, in der Regionalliga zu trainieren, habe ich nicht“, sagt Methfessel. „Außerdem bin ich seit Kurzem auch als Opa gefragt.“

Mit Peter Christl verbindet Methfessel eine gemeinsame Vergangenheit beim VfB Durach. „Ich habe unter ihm gespielt, das war eine erfolgreiche Zeit“, sagt der künftige FCW-Trainer. Christl wiederum will dafür sorgen, dass seine letzten Monate in Wiggensbach ebenfalls als erfolgreiche Zeit in Erinnerung bleiben. „Wenn wir das mit dem Aufstieg noch verbolzen, dann gehören wir aus Wiggensbach verbannt“, sagt der 65-Jährige. Über seine weitere Zukunft als Trainer hat er sich noch keine Gedanken gemacht. „Das lasse ich alles auf mich zukommen. Ich habe aber schon noch Lust, als Trainer zu arbeiten“, sagt Christl.
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