Wenn ein Ersatz für den Ersatzmann auf dem Feld steht, ist das kein gutes Zeichen. Im ersten Spiel der Saison gegen ein Team aus der Nordstaffel der German Football League GFL war das bei den Footballern der Allgäu Comets auf der Quarterback-Position der Fall. Geoffrey Greene sprang an dieser Stelle für sein Team in die Bresche.
Allgäu Comes unterliegen Hildesheim mit 35:42
Als sich später auch noch Kicker David King verletzte, hätte das Chaos gegen die Hildesheim Invaders perfekt sein können. Doch von Resignation keine Spur. Die übrigen Allgäuer taten vor heimischem Publikum ihr Bestes und führten mehrfach. Am Ende unterlagen sie dennoch mit 35:42.
Einige düsten enttäuscht in die Kabine ab, andere trugen die Niederlage mit Fassung. Linebacker Kevin Limmen zum Beispiel stellte sich dem Interview: „Da braucht man keine Ausreden, wir haben einfach verloren“. Erst auf Nachfrage sagte er, dass „Sonnenschein und Badewetter“ statt des vorhergesagten Regens gar nicht so ideal waren. Denn bei Nässe hätten sich auch die Gäste mit dem Passspiel schwerer getan. So aber litten nur die Comets unter dem Handicap, dass Pässe selten butterweich in den Armen der Empfänger landeten.
Geoff Greene springt als Ersatz-Quarterback ein
Dabei gab Greene sich als Ersatz-Spielmacher alle Mühe. Er lief oft selbst, wofür der promovierte Neurowissenschaftler dumpfe Kollisionen in Kauf nahm. Damit glich er etwa im direkten Gegenzug zur Hildesheimer Führung zum 7:7 aus, King verwandelte noch souverän den Kick zum Extrapunkt. Auch einige von Greenes Pässen waren großes Kino – nur fehlte die Routine eines verletzten Conor Regan, dessen eigentlicher Ersatzmann im Urlaub war.
Für diesen Einsatz gab es von seinen Teamkollegen viel Lob. „Das war mutig von ihm“, sagte Limmen. Auch die Leistung von Daniel Näßler hob er hervor. Eigentlich Passempfänger, wechselte dieser aus Personalmangel in die Verteidigung und brachte die rund 600 Zuschauer im Illerstadion mit zwei Interceptions zum Jubeln.
Den ersten dieser abgefangen Bälle trug er zum 13:14 in die Endzone. Damit sorgte er dafür, dass der kurz zuvor kassierte Rückstand vorerst nur einen Punkt betrug. Kings Kick blockten die Hildesheimer. Gute fünf Spielminuten später bauten sie durch einen kurzen Pass und einen spektakulären Lauf über nahezu das ganze Feld die Führung weiter aus.
600 Fans sehen Heimniederlage der Allgäu Comets
Bald darauf war es wieder eine Interception von Näßler, die den Comets das Angriffsrecht und eine günstige Ausgangslage verschaffte. Greene lief erneut selbst zum 19:21 in die Endzone. Mittlerweile war auch Kicker King verletzt, sodass die Comets es für den Rest des Spiels mit Two-Point Conversions versuchten. Dieses Mal noch ohne Erfolg.
Das änderte sich nach dem nächsten Touchdown von Lars Kozlowski, den Dominik Hörner mit einer Two-Point Conversion zur 27:21-Führung aufwertete. Der stets gefährliche Ex-NFL-Spieler Keelan Cole brachte Hildesheim zwar erneut in Führung. „Ein paar Mal hat er mich stehengelassen“, musste der sonst stark spielende Limmen nach dem Match einräumen. Doch die Comets hatten das Tempo enorm angezogen.
Runningback Patrick Welte brach durch und lief rund 30 Meter in die Endzone. Greene warf sich im Anschluss für zwei erfolgreiche Extrapunkte durch das Getümmel. Nur wenige Sekunden später gelang erneut dem Hildesheimer Cole ein weiter Lauf zum 35:35-Ausgleich. Im letzten Spielabschnitt holte sich Hildesheim mit einem weiten Pass die 42:35-Führung. Eine Interception besiegelte die nächste Allgäuer Niederlage.
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