Sie setzen noch einen drauf: Wenn der Allgäu-Triathlon in Immenstadt am kommenden Wochenende in seine 43. Auflage startet, wartet der älteste Triathlon Deutschlands einmal mehr mit neuen Superlativen auf: Die über 3200 Athletinnen und Athleten auf allen Strecken sind inzwischen die Messlatte, die das Event jährlich locker reißt.
„Rückkehr des Königs“: Faris Al-Sultan startet in Immenstadt
Heuer schmücken sich die Veranstalter vom „808project“ aber auch mit der „Rückkehr des Königs“: Faris Al-Sultan absolviert 20 Jahre nach seinem Triumph bei der Ironman-WM auf Hawaii und zehn Jahre nach seinem Rücktritt just in Immenstadt wieder seinen ersten Triathlon. Und schon am Freitag, 40 Stunden, bevor sich die Athleten durch den Alpsee, über den Kalvarienberg und den Kuhsteig kämpfen, beginnt das erste Spektakel: Erstmals macht die 1. Triathlon-Bundesliga Halt in der Region und kommt mit hochkarätigen Profisportlern ins Oberallgäu.
„Die Deutsche Triathlon-Union ist derzeit auf der Suche nach Zuschauern und hat es sich auf die Fahnen geschrieben, die Bundesliga an Events zu hängen, die Publikumsmagnete sind. Da sind sie bei uns genau richtig“, sagt Sebastian Eisenlauer vom Event-Team des „808project“. Insofern dürfte rund um das Event-Gelände in Bühl am Alpsee schon am Freitagnachmittag ein Ausnahmezustand herrschen, wenn das Triathlon-Wochenende eingeläutet wird.
Ein Großteil der Logistik, beispielsweise Wechselzonen, werden ohnehin aufgebaut – man müsse nur einen Tag früher fertig werden, sagt Eisenlauer. „Der organisatorische Aufwand hält sich in Grenzen, weil es eine viel kleinere Veranstaltung ist als das Hauptrennen“, sagt der ehemalige Weltcup-Skilangläufer. „Es ist nicht die große Masse bei der Bundesliga am Start, sondern Spitzensport.“
Bundesliga-Rennen wird im Livestream übertragen
Und dieser wird seine Plattform bekommen. Erstmals ist das Bundesliga-Rennen live im Fernsehen im Bayerischen Rundfunk zu sehen. Und ab den Starts für die Frauen um 16.30 Uhr und die Männer um 18 Uhr steigen auch Livestreams online im BR24 Sport und in der ARD Mediathek ein. „Für Zuschauer ist das schnelle Format der Bundesliga besonders spektakulär, weil das Windschattenfahren auf dem Rad erlaubt ist. Das heißt, es gibt dichte Fahrerfelder und taktische Manöver, die viel Action und eine immense Dynamik mit sich bringen“, sagt Eisenlauer.

14 Frauen- und 16-Männerteams, insgesamt über 140 Bundesliga-Profis, sind in Immenstadt dabei und kämpfen um Punkte in der Gesamtwertung. Obwohl jeder Athlet einen Einzelwettkampf über die Sprintdistanz absolviert – 750 Meter Schwimmen, 19,4 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen – wird der Sieg in der Mannschaft errungen. Die Einzelplatzierungen werden addiert, das Team mit der niedrigsten Gesamtpunktzahl gewinnt.
„Die Bundesliga hier in Immenstadt zu haben, vollendet das, was wir uns unter dem Konzept Allgäu-Triathlon vorstellen“, sagt Marlon Wörndl. „In der Spitze haben wir die besten Athleten, wir haben den ehemaligen Weltmeister Faris Al-Sultan am Start und in den großen Rennen ist von den Einsteigern, über Hobby-Triathleten bis zu den Ambitionierten alles dabei.“ Mit Frederic Funk kehrt ein deutscher Top-Athlet zurück, der die Strecke von seinem Start 2019 kennt. Der amtierende Mitteldistanz-Europameister will im Allgäu erneut angreifen. Die auf den Plakaten zum Allgäu-Triathlon angekündigte Ironman-Weltmeisterin Laura Philipp hat abgesagt; sie will bis zur Titelverteidigung im Oktober auf Hawaii eine Verschnaufpause einlegen.
Allgäu-Triathlon in Immenstadt: 700 Helfer im Einsatz
Der Hauptwettkampftag am Sonntag in Bühl beginnt um 7.45 Uhr mit dem Start der Classic-Distanz. Ab 9:20 Uhr folgen die Starter der Sprint- und ab 9.40 Uhr die der Olympischen Distanz. Zu den „Community Events“ am Event-Gelände sind nicht nur gemeldete Athleten eingeladen. Am Freitag um 14.30 Uhr startet der „Aloha Ride“. Am Samstag folgen um 7.45 Uhr der „Aloha Swim“ im Alpsee und um 11 Uhr der „Aloha Run“. Die große Triathlon-Expo hat an allen drei Tagen geöffnet (Fr. 14-20 Uhr, Sa. 9-18 Uhr, So. 9-17:30 Uhr).
700 Helfer aus der Region, darunter ein Großteil Freiwilliger, zwölf Feuerwehren, Rotes Kreuz und die Wasserwacht machen die Veranstaltung möglich. Für die Atmosphäre unter den tausenden Zuschauern werden die Alphornbläser und das „Trio am Kuhsteig“ sorgen. „Wir schauen in jedem Jahr, dass wir ein großes Event bieten und den Charme des Allgäu-Triathlons bewahren“, sagt Wörndl. „Das wichtigste Feedback haben wir umgesetzt und unsere Hausaufgaben gemacht: Das Wetter scheint top zu werden.“
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