Faustkampf statt Fango, Wettbewerb statt Wellness: Wenn Michael Eifert am Freitag im „Abenteuer-Resort Lüneburger Heide“ antritt, steht der Entspannungs-Faktor im Hintergrund. Der Boxer aus Kempten bestreitet in Bispingen (Niedersachsen) nämlich seinen ersten Kampf in diesem Jahr.
Auf den 24-Jährigen, der amtierender deutscher Meister im Halbschwergewicht ist und vergangenes Jahr die Junioren-Weltmeistertitel der Box-Verbände IBF, WBC und WBO geholt hat, wartet ein Kampf über sechs Runden gegen den 31-jährigen Ungarn Gyorgy Varju. „Ich bin fit, fühle mich gut vorbereitet“, sagt „Diesel“ Eifert vor dem Duell gegen den sieben Jahre älteren Kontrahenten.
Shefat Isusi als Sparringspartner für den Boxer aus Kempten
In den letzten Wochen hatte der gebürtige Bautzener Shefat Isusi als Sparringspartner. „Shefat steckte auch in der Vorbereitung auf einen Kampf, da hat sich das angeboten“, sagt Eifert. Der 32-jährige Isusi stand bereits gegen Billy Joe Saunders (dreimaliger WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht) im Ring. „Er hat schon einiges erlebt und war daher ein optimaler Sparringspartner“, meint Eifert.
Michael Eifert: Erster Saisonkampf am Freitag in Bispingen
Der Boxabend in Bispingen – erwartet werden zu den fünf Profi-Boxkämpfen 200 Zuschauer – ist gleichzeitig die Premiere für die Profiboxabteilung „Blin Boxing“. Joscha Blin (Hamburg) ist der Enkel des ehemaligen Schwergewichtsboxer Jürgen Blin, der Europameister im Schwergewicht wurde und zu Beginn der 1970er Jahre als bester Berufsboxer Deutschlands galt. Sein Enkel absolvierte im Dezember 2021 seinen ersten Profikampf in Magdeburg – am selben Abend sicherte sich Eifert den deutschen Meistertitel gegen Niels Schmidt.
Boxen: Gegner Gyorgy Varju ist für Eifert kein Unbekannter
Blin und Eifert gehören wie zwei weitere Kämpfer am Freitagabend zum SES-Boxstall. Das Saisondebüt des 24-Jährigen wurde Ende vergangener Woche fixiert. Seinen Gegner Gyorgy Varju kennt Eifert. Der Ungar gewann zehn seiner 17 Profi-Kämpfe, Eifert steht bei neun Siegen aus zehn Duellen. „Ich will mich beim ersten Kampf des Jahres gut präsentieren. Mit älteren Gegner habe ich zuletzt gute Erfahrungen gesammelt. Um den ersten Titel geht es dann in ein bis zwei Monaten, der genau Termin steht noch nicht fest“, sagt Eifert.
Trotz seiner Titelgewinne im vergangenen Jahr hat der Kemptener nichts an seiner Herangehensweise verändert. „In der Woche vor den Kämpfen wird nicht mehr hart trainiert, da geht es mehr um leichte Bewegungsübungen“, sagt Eifert. Nach dem Wochenende gönnt er sich eine kurze Pause, um dann gleich wieder im Training durchzustarten. „Ich denke nicht mehr an die Gürtel, die ich gewonnen habe, sondern konzentriere mich auf diese Aufgabe“, sagt Eifert.