Auch beim zweiten Weltcup im schweizerischen Engelberg am Samstag wirkte die Oberstdorferin Katharina Schmid, früher Althaus, zerknittert. Nach dem 13. Platz am Vortag landete die dreifache Weltmeisterin von Planica am Samstag auf dem enttäuschenden 24. Platz. Die 27-Jährige wirkte ratlos: "Ich glaube, ich bin schon lange nicht mehr so schlecht Ski gesprungen wie die letzten zwei Tage. Es fehlt ein bisschen das Feingefühl, es ist der Wurm drin." Die Sprünge in Engelberg, meinte Schmid, würden "am Selbstvertrauen nagen, aber da müssen wir durch".
Katharina Schmid schiebt Schuld nicht auf die Schanze
Die Premiere auf der ungewohnten Großen Titlis-Schanze ging für die deutsche Vorspringerin, die noch bei der WM in Slowenien die internationale Überfliegerin war, ordentlich daneben. "Ich will es nicht auf die Schanze schieben. Wenn ich besser hüpfen würde, würde das gar nichts ausmachen. Wer weiß, vielleicht läuft es in Garmisch oder Oberstdorf besser. Es kann nur besser werden", sagte Schmid im Hinblick auf die Two-Nights-Tour, die als "halbe Vierschanzentournee" über den Jahreswechsel stattfinden wird. Beste Deutsche war am Samstag Selina Freitag auf Rang 13.
In Engelberg siegt die Slowenin Nika Prevc
Den Sieg sicherte sich die Slowenin Nika Prevc vor Landsfrau Ema Klinec und der Norwegerin Eirin Maria Kvandal. Am Freitag war das Springen von einem schweren Sturz von Anna Odine Ström überschattet worden. Die Norwegerin blieb zunächst regungslos im Schnee liegen, gab aber inzwischen Entwarnung. Ström zog sich aber eine Knieverletzung zu, die nun in ihrer Heimat detaillierter untersucht werden soll.
Schlechtester Saisonstart seit zehn Jahren
Trotz ihres mageren Abschneidens in Engelberg wollte Katharina Schmid nicht eingestehen, dass sie sich - was ihre Form angehe - in einem "Tal" befinde. Die Oberstdorferin ist überzeugt, dass ein, zwei gute Sprünge reichen, um wieder in Normalform zu kommen. Wie sie den Kopf wieder frei bekommen wolle: Am Sonntag ist sie mit ihren Teamkolleginnen bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres in Baden-Baden ("das ist nochmal ein Tag zum Genießen"), danach folge noch vor den Weihnachtstagen ein Trainingsblock und dann wolle sie die Feiertage genießen und wieder Energie tanken.
Trainer Juffinger: "Die Katha tut sich ultra schwer"
DSV-Interimstrainer Thomas Juffinger aus Oberstdorf äußerte sich sehr unzufrieden mit dem Abschneiden seiner Schützlinge bei der Premiere in der Schweiz: "Die Schanze ist eigentlich sehr schön. Aber es läuft noch nicht so zusammen. Es ist grad eine zähe Phase, das muss man zugeben. Die Katha hat sich ultra schwer getan, dafür hat sie in der Quali eigentlich einen Fortschritt gesehen. Wir bleiben im Arbeitsmodus."
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Die AZ-Redaktion hat in die Statistik geschaut und herausgefunden, dass Schmid in den letzten zehn Jahren nicht mehr so schlecht in die Saison gestartet ist wie in diesem Jahr. Vor exakt zehn Jahren - Althaus war damals 17 Jahre alt - standen die Platzierungen 6, 8, 30 und 10 zu Buche.
Hinter der Saison haben wir die Plätze in den ersten vier Weltcup-Wettbewerben vermerkt und aufaddiert.
- 2023/2024: 8./8./13./24. = ges. 53
- 2022/2023: 21./2./1./4. = ges. 28
- 2021/2022: 5./3./1./2. = ges. 11
- 2020/2021: 12./5./6./9. = ges. 32
- 2019/2020: 6./6./3./7. = ges. 22
- 2018/2019: 4./4./1./1. = ges. 10
- 2017/2018: 2./1./1./2. = ges. 6
- 2016/2017: 7./11./8./9. = ges. 35
- 2015/2016: 25./7./8./6. = ges. 46
- 2014/2015: 10./10./6./5. = ges. 31
- 2013/2014: 6./8./30./10. = ges. 54