Die 54. Nordische Ski-WM im slowenischen Planica ist am Dienstagabend um Punkt 20.23 Uhr offiziell eröffnet worden. Das Motto der WM im Dreiländer-Eck zu Italien und Österreich heißt "Willkommen zuhause, Willkomen in Planica". 66 Nationen nehmen an den Titelkämpfen bis 5. März teil und kämpfen in 24 Einzel-, Team- und Staffelwettbewerben um insgesamt 141 Medaillen.
Auf der Medals Plaza im acht Kilometer vom "Tal der Schanzen" entfernten Alpin-Weltcup-Ort Kranjska Gora fand eine bunte, knapp zwei Stunden dauernde Show statt, die nicht nur die Wintersportbegeisterung der Slowenen eindrucksvoll demonstrierte, sondern mit musikalischen und künstlerischen Elementen auch an deren Traditionen anknüpfte. Das Motto der WM heißt "Willkommen zuhause, Willkomen in Planica". Viel Zeit, den internationalen Gästen ein herzliches "Dobrodošli" entgegenzuschmettern, blieb aber nicht.
Bei WM-Eröffnungsfeier werden 66 Nationen durchgeschleust
Für jede der 66 Nationen - von Andorra bis Združeno kraljestvo, wie Großbrittanien auf Slowenisch heißt - waren gerade einmal gut 20 Sekunden eingeplant, um kurz über die Bühne und den Laufsteg durchs Publikum zu marschieren. Meist trug ein Athlet oder eine Athletin die nationale Flagge, für das deutsche Team marschierten mit dem Oberstdorfer Vinzenz Geiger und der Schwarzwälderin Nathalie Armbruster zwei Sportler gemeinsam ein.
Es war ein deutliches Signal des Deutschen Skiverbandes, zwei Vertreter der umstrittenen Nordische Kombination aufzubieten. Das Internationale Olympische Komittee IOC hatte erst vor Kurzem den Frauen die Premiere bei Olympia 2026 untersagt und auch die olympische Zukunft einiger Männerdisziplinen infrage gestellt.
Vinzenz Geiger: "Eine Riesenehre für uns Kombinierer"
Entsprechend emotional aufgeladen waren Geiger und Armbruster. Olympiasieger Geiger sagte auf Nachfrage exklusiv unserem Reporter: "Natürlich war es eine Riesenehre für uns Kombinierer. Der DSV hat da ein richtig gutes Zeichen für unsere Sportart gesetzt, dass die Frauen auch dabei sind. Es ist wichtig, sie immer wieder hervorzuheben. Und ich finde es auch richtig cool, dass Nathalie bei ihrer ersten WM gleich als Fahnenträgerin dabei sein darf."
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Nathalie Armbruster war zu Tränen gerührt
Die gerade erst 17 Jahre alt gewordene Armbruster war sichtlich ergrifffen: "Ich hab's erst am Nachmittag erfahren, dass ich die Fahne tragen darf und bin in dem Moment fast in Freudentränen ausgebrochen. Wenn mir das jemand vor einem Jahr prophezeit hätte, dann hätte ich das niemals geglaubt. Für mich war es ein sehr besonderer Moment, zusammen mit Vinzi die deutsche Fahne tragen zu dürfen. Da ist man schon ein bisschen stolz."
Schade war aus Armbrusters Sicht nur die Tatsache, dass zwar ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen ist, der magische Moment aber viel zu schnell wieder vorbei war: "Die 15 Sekunden gingen mir viel zu schnell rum. Aber was bleibt, ist das starke Zeichen für die Gleichberechtigung in unserer Sportart. Dass uns mit Vinzi ein Olympiasieger dabei unterstützt, macht mich umso glücklicher."
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