Alles neu macht der Mai. Heißt es eigentlich. Beim Fußball-Regionalligisten FC Memmingen bringt heuer der trübe November so manche Neuerung. Und für die zuletzt eher trübsinnig gestimmten Verantwortlichen sind es hauptsächlich gute Nachrichten. Reihenweise.
Es begann am Dienstagabend, als die erste Mannschaft im Nachholspiel gegen den SV Heimstetten seine Sieglos-Serie von sieben Partien beendete und den Sprung von Rang 17 auf einen Nicht-Abstiegsplatz schaffte. Am Mittwoch dann wurde der neue Trainer bekannt gegeben, in Kürze soll die Verpflichtung eines weiteren Topstürmers folgen. Und ja, die Finanzierung des Multifunktionsgebäudes soll auch so gut wie gesichert sein.
Zittersieg gegen Heimstetten
Der sportliche Erfolg am Dienstag hing lange am seidenen Faden. Gleich mehrere Spieler des SV Heimstetten hätten in die Rolle des Spielverderbers schlüpfen können. Ab der 80. Minute hätte die Partie unter dem Titel „Das große Zittern“ laufen können – passend zur Temperatur von minus zwei Grad. Doch der FCM rettete den knappen Sieg ins Ziel.
Und die Erleichterung aufseiten der Heimmannschaft entlud sich in lauten Jubelschreien. „Wir sind mit dem Glauben reingegangen, die drei Punkte zu holen. Das hat man über weite Strecken des Spiels auch gemerkt“, sagte Thomas Reinhardt, der mit dem 2:1 seinen ersten Sieg als Interimstrainer des FCM feierte. „Am Schluss hat Heimstetten alles reingeworfen. In den Köpfen meiner Spieler waren eben dann die Szenen präsent, als uns schon fünf, sechs Mal in dieser Saison schon Punkte in der Schlussphase weggenommen wurden.“
Lars Gindorf trifft doppelt
Letztlich war der Heimsieg des FCM verdient. Lars Gindorf war mit seinen beiden Treffern Mann des Abends. Zunächst traf er nach Flanke von Matthias Moser per Volleyschuss zum 1:0 (11. Minute), mit der Hacke sorgte der 20-Jährige wiederum auf Vorarbeit von Moser für das 2:1 (59.). Zwischenzeitlich hatte Heimstettens Innenverteidiger Bernard Mwarome mit einem satten Linksschuss zum 1:1 getroffen (25.).

Fabian Adelmann übernimmt ab 1. Januar
„Wir hätten das Spiel vor der turbulenten Schlussphase entscheiden können“, sagte Reinhardt, der dem AZ-Reporter dann auch noch verriet, dass der Verein bereits einen neuen Trainer verpflichtet habe, er den Namen aber noch nicht verraten könne. Der Neue wolle seinen Abschied erst seiner eigenen Mannschaft bekannt geben, wenn das letzte Spiel des Jahres gespielt ist.
Als der Verband dann am Mittwoch ab Bayernliga abwärts alle Mannschaften in die Winterpause schickte, ging alles sehr schnell. Und schon am Mittwochabend rückte auch der FCM mit der neuen Personalie raus: Fabian Adelmann kommt vom Spitzenreiter der Bayernliga Nord, dem ATSV Erlangen und übernimmt den FCM zum 1. Januar.
Adelmann war bereits Co-Trainer beim 1. FC Nürnberg
Bis dahin wird die Mannschaft weiter vom Sportlichen Leiter Thomas Reinhardt betreut. Adelmann wird in Kürze 30 Jahre alt und ist damit noch nicht einmal halb so alt wie sein Vorgänger Esad Kahric (62). Der gebürtige Franke musste seine aktive Karriere wegen zwei schweren Verletzungen früh beenden. Der A-Lizenz-Trainer sammelte erste Erfahrungen beim Nachwuchs des SSV Regensburg, dann wechselte er ins Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Nürnberg und trainierte dort unter anderem die U19 und U21. In der Saison 2018/2019 fungierte Adelmann als Co-Trainer von Michael Köllner bei den Bundesliga-Profis des „Club“. Sein Vertrag als hauptamtlicher Trainer gilt laut FCM-Pressemitteilung bis Juni 2023.
Lesen Sie auch: Sportanwalt Schickhardt hält Impfpflicht für Fußballprofis "völlig abwegig"