Erding, Dresden, Bad Tölz, Weißwasser, Hamburg, Freiburg, Ingolstadt – in jungen Jahren ist Eishockeyspieler Lukas Slavetinsky viel herumgekommen. „Als ich dann zum ersten Mal Vater wurde, hat sich das ein bisschen geändert“, sagt der heute 41-Jährige. Seine Tochter ist inzwischen elf, sein Sohn acht. Sie spielt leidenschaftlich gern Volleyball, er natürlich Eishockey im Nachwuchs des ESV Kaufbeuren. Als Familienvater wurde Slavetinsky sesshaft und das vor den Toren des Allgäus, der Region, die er Heimat nennt.
Neun Spielzeiten lief der Verteidiger für Ravensburg auf, ab 2018 folgten noch Stationen in Sonthofen, Selb, Bayreuth und in der zurückliegenden Saison nun in Füssen (starke 42 Punkte in 42 Spielen). Dass er in der kommenden Saison nicht noch einmal im Dress des Altmeisters zu sehen sein wird, kam für manche überraschend. Vielleicht auch für ihn. Aber die Möglichkeit, als Trainer zu arbeiten, sie schien zu verlockend. Er spricht von der Möglichkeit, hauptamtlicher Nachwuchscoach zu sein an einem Standort, wo man „etwas bewegen kann“. Es sei eine „Top-Chance“ für ihn.
Lukas Slavetinsky folgt beim ESV Kaufbeuren auf Juha Nokelainen
Slavetinsky folgt beim ESV Kaufbeuren auf den nach Augsburg gewechselten Juha Nokelainen. Er soll sich fortan um die jungen Jahrgänge, konkret um die Teams von der U7 bis zur U13 kümmern. Das bringt den Vorteil und netten Nebenaspekt mit sich, dass er nun auch den eigenen Sohn trainieren und „besser machen“ kann. Für den in Ústí nad Labem (Nordböhmen) geborenen Sportler ist es eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte.
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Er selbst durchlief den ESVK-Nachwuchs, kam einst mit zwölf nach Kaufbeuren. „Dank der Ausbildung in Kaufbeuren bin ich der Spieler geworden, der ich letztlich war.“ Durchaus strenge Trainer habe Slavetinsky in seiner Laufbahn kennengelernt, er selbst legt daher viel Wert auf Disziplin, sagt er.
Lukas Slavetinsky erwartet Ehrgeiz von den Nachwuchsspielern
In Kaufbeuren kommt er nun mit einem ganzen Rucksack voller Erfahrungen an. Von jedem Verein, für den er spielte, habe er etwas mitnehmen können. „Egal ob positiv oder negativ“, sagt der 41-Jährige heute. Worauf es als Eishockey-Profi ankommt, also für jemanden, der sich stets im Mannschaftsgefüge bewegt und für den Erfolg immer oberste Maxime war, weiß Slavetinsky jedenfalls. „Wichtig ist es, einen Ehrgeiz zu entwickeln“, sagt er. Das würde er von nun an auch von den Kindern erwarten. Denn oftmals habe er es erlebt, dass eben nicht der talentierteste Spieler letztlich auch Profi werde. „Stattdessen entwickelt eher der, der sich anfangs noch schwer tut, den Willen, wirklich hart zu arbeiten.“
Und ein Arbeiter, das war Slavetinsky immer. Wo es ihm in seiner aktiven Zeit letztlich am Besten gefallen hat? Eine schwere Frage bei so vielen Stationen. Hamburg verbinde er immer mit seiner Zeit in der DEL, meint er. „Und in Dresden habe ich mich auch super wohl gefühlt.“ Das Allgäu aber, das sei Heimat.
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