Mit einem Allgäuer Großaufgebot reist der Deutsche Skiverband zur 55. Nordischen Ski-Weltmeisterschaft, die am Mittwoch, 26. Februar, mit der Eröffnungsfeier im norwegischen Trondheim beginnt. Wir stellen die 20 nominierten Athletinnen und Athleten aus der Region in Kurzporträts vor.
Skispringen
- Katharina Schmid (28, Oberstdorf) präsentierte sich zwar in den vergangenen Wochen nicht mehr in absoluter Topform. Dass sie bei Titelkämpfen über sich hinauswachsen kann, hat die Gesamtweltcupzweite aber mehrfach eindrucksvoll bewiesen – etwa bei der WM 2023 in Planica/Slowenien, wo sie dreimal Gold und einmal Bronze gewann.
- Selina Freitag (23, Oberwiesenthal/Fischen) ist wohl die heißeste deutsche Anwärterin auf Edelmetall. Sechsmal in Serie stand die Wahl-Allgäuerin zuletzt im Weltcup auf dem Podest. Eine Einzelmedaille fehlt der gebürtigen Sächsin noch. Bei ihrer WM-Premiere vor zwei Jahren holte sie im Team und Mixed aber bereits zwei Titel.
- Agnes Reisch (25, Missen/Isny) springt ihre bisher beste Saison. Die schon so oft verletzungsgeplagte Springerin feierte Anfang Februar das erste Einzelpodest ihrer Karriere. Daraufhin ließ sie zwei Weltcups aus, um ihr lädiertes Knie für die WM zu schonen.
- Juliane Seyfarth (35, Ruhla/Oberstdorf) ist erstmals seit langer Zeit wieder richtig gut in Form. Vergangenen Sonntag sprang sie erstmals seit 2023 in die Top Ten. Sie sagt: „Die WM kann kommen.“
- Luisa Görlich (26, Lauscha/Oberstdorf) ist gerade noch rechtzeitig fit geworden. Die Wahl-Oberstdorferin hatte nach einem Kreuzbandriss im März 2024 lange pausiert, schaffte durch starke Auftritte bei den letzten beiden Weltcupstationen aber noch den Sprung in den Trondheim-Kader. Sie wird sich mit Seyfarth wohl um den vierten Platz im Team duellieren.
- Karl Geiger (32, Oberstdorf) hat bei einem Sonderlehrgang Ende letzter Woche in seiner Heimat noch mal an Kleinigkeiten gefeilt. „Wir sind ein ganzes Stück vorangekommen. Ob's für ganz vorne reicht, sehen wir dann vor Ort“, sagt der Sechsfach-Weltmeister (3 x Mixed, 2 x Team, 1 x Skiflug)
- Philipp Raimund (24, Oberstdorf) hofft auf seine ersten WM-Einsätze. 2023 in Planica war er als fünfter Mann nur Ersatz. Er mag die Schanze in Trondheim, wurde vor einem Jahr beim Weltcup Sechster. „Deswegen bin ich sehr motiviert und positiv gestimmt.“
Nordische Kombination
- Vinzenz Geiger (27, Oberstdorf) gewann das Seefeld-Triple und die WM-Generalprobe in Otepää und zählt zu den Favoriten. Der Olympiasieger von Peking hofft auf sein erstes WM-Einzel-Gold. Lokalmatador Riiber zählt er zu seinen ärgsten Konkurrenten.
- Julian Schmid (25, Oberstdorf) bestach bei seiner WM-Premiere in Planica durch seine Unbekümmertheit heraus und gewann drei Mal Silber (2 x Team, 1 x Einzel). Er sagt: „Wir haben ein starkes Team und reisen mit breiter Brust an.“
- Johannes Rydzek (33, Oberstdorf) ist sechsfacher Weltmeister, hat bei sieben Titelkämpfen 13 Podestplätze erreicht. Rydzek lag aber zuletzt flach, reist geschwächt nach Trondheim und hofft, wenigstens einmal eingesetzt zu werden. „Dann hau ich alles rein.“
- Wendelin Thannheimer (25, Oberstdorf) hat starke Widersacher im DSV-Team überholt und reist als Ersatzmann nach Trondheim.
Nordische Kombination
- Katharina Hennig (28, Oberwiesenthal/Sonthofen) blieb in diesem Winter bislang hinter den Erwartungen zurück. Mehrere Erkältungen warfen die Distanzspezialistin zurück. Seit einigen Wochen ist die Olympiasiegerin von 2022 aber wieder fit. Insbesondere im Teamsprint und der Staffel darf sich die Wahl-Sonthoferin gute Chancen auf Edelmetall ausrechnen.
- Laura Gimmler (31, Oberstdorf) läuft die beste Saison ihrer Karriere. Die Sprintspezialistin stand Anfang Februar erstmals in einem Weltcup-Einzelrennen auf dem Podest. Sie zählt sowohl im Sprint als auch im Teamsprint zum erweiterten Kreis der Favoritinnen.
- Coletta Rydzek (27, Oberstdorf) fühlt sich ebenfalls auf den kurzen Distanzen wohl. Im Sprint und Teamsprint ist für die Schwester von Kombinierer Johannes Rydzek einiges möglich.
- Sofie Krehl (29, Rettenberg/Oberstdorf) wird sich auf den Freistil-Sprint fokussieren. Chancen auf Edelmetall dürfte die Staffel-Silbermedaillengewinnerin von Olympia 2022 nur im Team haben.
- Pia Fink (29, Bremelau/Fischen) ist als begnadete Distanzläuferin in zahlreichen WM-Rennen gesetzt. In der starken deutschen Frauen-Staffel wird sie zudem ein wichtiges Puzzleteil, wenn es wie 2023 aufs Podest gehen soll.
- Friedrich Moch (24, Isny/Oberstdorf) ist der beste deutsche Langläufer. Um mit den alles dominierenden Norwegern mitzuhalten, braucht aber auch der „Frie“ einen absoluten Sahnetag. Er sagt: „Die Vorbereitung ist gut gelaufen. Wir haben vier Wochen am Stück trainiert. Ich will an meine guten Leistungen von der WM in Planica anschließen.“ Damals lief Moch dreimal in die Top Ten und führte die Staffel sensationell zu Bronze.
- Janosch Brugger (27, Schluchsee/Fischen) zählt hinter Moch zu den konstantesten DSV-Läufern. Im Einzelstart über die 10 km klassisch möchte er „in die Top 15“.
- Florian Notz (32, Römerstein/Oberstdorf) wird als Distanz- und Skating-Spezialist in der Staffel gebraucht. Er sagt: „Da möchte ich meinen Beitrag leisten.“
- Elias Keck (21, Sibratshofen/Buchenberg) ist der Shootingstar im deutschen Team. Für den sprintstarken Oberallgäuer ist es die erste WM. Er darf auf einen Einsatz in der Staffel hoffen.
Das Renn-Programm der Nordischen Ski-WM in Trondheim finden Sie hier. Alle Infos zur Nordischen Ski-WM finden Sie auch in unserem WM-Spezial unter www.allgaeuer-zeitung.de/ski-wm.
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