Der TSV Sulzberg bekommt Zuwachs. Ab September gibt es eine Ringer-Mannschaft im 5165-Einwohner-Ort. Es ist ein Novum im Sportverein, der bisher eher für Turnen, Trampolin oder Fußball bekannt war. Für den sportlichen Zuwachs sind Andre Spiekermann, Sascha Loncar und Dejan Bakic verantwortlich.
„Wir haben in den letzten Monaten ordentlich die Werbetrommel gerührt, waren in den Sozialen Netzwerken aktiv – oder haben einfach Leute auf der Straße angesprochen“, sagt Spiekermann. Der 39-jährige Kemptener ist nach eigener Aussage „Ansprechpartner und Mannschaftsbetreuer“, während Loncar als Teammanager fungiert. Trainer der neuen Sulzberger Ringermannschaft ist Dejan Bakic.
Acht Sulzberger Ringer waren zuvor für den SV 29 Kempten aktiv
Das Trio hat eine sportliche Vergangenheit beim SV 29 Kempten. Insgesamt gibt es im Sulzberger Team acht Ringer, die zuvor für den SV 29 aktiv waren. Spiekermann lässt durchblicken, dass die Abschiede nicht ohne Nebengeräusche vonstattengingen. „Ich war von 1990 bis 2018 für den SV 29 Kempten aktiv“, sagt Spiekermann. Zuletzt ging der 39-Jährige für den TSC Mering in der Bayernliga aktiv. „Ich wollte mich nochmal verändern. Wir haben in Sulzberg ein interessantes Projekt gestartet“, sagt Spiekermann.
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Neben den beiden Bayernligisten TSV Kottern und SV 29 ist die Männermannschaft des TSV Sulzberg ab der kommenden Saison die dritte Anlaufstelle für Ringer im Umkreis von Kempten. In der Jugend arbeiten Kempten 29 und Sulzberg weiterhin als Wettkampfgemeinschaft zusammen.
Neue Ringer bei Instagram und an der Tankstelle akquiriert
Das Sulzberger Männer-Team geht in der Bezirksoberliga an den Start, erster Wettkampftag ist der 2. September. In der „Gruppenoberliga Süd“ trifft Sulzberg auf den AC Bad Reichenhall, SC Anger II, SC Isaria Unterföhring II, TV Geiselhöring II, WKG Diedorf/Augsburg und TSV 1860 München. Knapp 20 Mann umfasst der Kader der Mannschaft, wobei längst nicht alle Ringer-Erfahrung aufweisen. „Da sind komplette Neulinge dabei. Deshalb haben wir, seit das Projekt im September 2022 gestartet ist, viel Wert auf Training und Technikschulung gelegt. Es war teilweise unfassbar, wie Sascha Sportler dazu geholt hat. Einen hat er beispielsweise spontan an der Tankstelle angesprochen“, erzählt Spiekermann und schmunzelt. „Auch unsere Instagram-Werbung hat funktioniert.“
In der Mannschaft tummeln sich Ringer im Alter zwischen 15 und 47 Jahren, der Altersdurchschnitt liegt bei 20 Jahren. „Wir haben alle Gewichtsklassen besetzt, auch wenn es in den schweren Klassen etwas dünner wird“, sagt Spiekermann. „Das Team sollte unbedingt breit aufgestellt sein, weil man dann die Punkte auch oft kampflos bekommt, wenn der Gegner eine Klasse nicht besetzt.“
Selbst wird Spiekermann nur noch gelegentlich auf die Matte gehen. „Wir wollen auf die jungen Sportler setzen“, sagt der 39-Jährige. „Ich sehe unseren Verein als Alternative zu Kottern oder Kempten 29. Perspektivisch wollen wir jedenfalls den Anschluss an die beiden Nachbarvereine schaffen.“
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