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Ringer-Derby in Kempten bietet mal wieder viel Überraschendes

Das einzige städtische Ringer-Derby Deutschlands

Ringer-Derby in Kempten bietet mal wieder viel Überraschendes

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    Lange auf Augenhöhe präsentierten sich die Ringer des TSV Kottern (rechts Alfredo Santangelo) und des SV 29 Kempten (links Axel Bückle) im Bayernliga-Derby. Kottern setzte sich letztlich vor 300 Zuschauern mit 19:13 durch.
    Lange auf Augenhöhe präsentierten sich die Ringer des TSV Kottern (rechts Alfredo Santangelo) und des SV 29 Kempten (links Axel Bückle) im Bayernliga-Derby. Kottern setzte sich letztlich vor 300 Zuschauern mit 19:13 durch. Foto: Ralf Lienert

    Das erste Saisonziel haben die Ringer des TSV Kottern erreicht. Sie gewannen den „wichtigsten Kampf der Saison“, das Bayernliga-Derby gegen den SV 29 Kempten, mit 19:13.

    Wie eng es beim Duell am zweiten Wettkampftag der Saison zuging, zeigt der Halbzeitstand. Da führte der SV 29 Kempten mit 9:8. Für Gastgeber TSV Kottern war die Angelegenheit noch nicht gelaufen. Die besondere Motivation der Athleten im Lokalduell zeigte sich speziell bei den TSV-Ringern Alfredo Santangelo, der diesmal gegen Axel Bückle nur einen Punkt abgab, oder Alexander Tropmann, der sich mit 50 Jahren immer noch in den Dienst der Mannschaft stellt.

    300 Zuschauer sehen das Ringer-Derby in Kempten

    Die 300 Zuschauer feierten auch die Leistungen der SV-29-Ringer Felix Bückle, der dem ungarischen Kontingentringer Mark Jochim alles abverlangte, und der Schmucker-Brüder, die gegen die erfahrenen Punktesammler Markus Mair und Dominik Hauber über die volle Distanz gingen.

    Ringen-Bayernliga: TSV Kottern feiert ersten Saisonsieg

    Das größte Lob an diesem Abend verdiente sich aber das Kotterner Trainerteam um Hauber und Thomas Freudling. Hauber kam erst in den Tagen vor dem Derby von einem beruflichen Aufenthalt in China zurück, verringerte sein Gewicht um acht Kilo und stand überraschenderweise in der Gewichtsklasse 75 Kilo griechisch-römisch in der Aufstellung. Routiniert Markus Mair unterbrach für das Derby seine intensive WM-Vorbereitung und war wie viele der Fans der Meinung: „Das Derby war wieder einmal absolute Extraklasse.“

    Entscheidung fällt im letzten Kampf des Abends

    Am Ende eine Nummer zu groß war die Aufgabe, vor der Marlon Schmucker im letzten Kampf des Abends stand. Der SV 29 lag zu diesem Zeitpunkt mit 17:13 zurück – mit einem Schultersieg oder einem technisch überlegenen Punktsieg hätte der junge Kemptener also das Unentschieden für sein Team klar machen können.

    SV-29-Ringer Martin Spöttle (in blau) gewann sein Duell gegen Jens Wörmann.
    SV-29-Ringer Martin Spöttle (in blau) gewann sein Duell gegen Jens Wörmann. Foto: Ralf Lienert

    „Dass die vier Punkte fürs Team her müssen, war mir klar“, sagte Schmucker und fügte an: „Aber halt auch, dass ich dafür alles rausholen muss.“ Denn mit Hauber hatte er einen äußerst erfahrenen Gegner, der – wie bereits erwähnt – für die Gewichtsklasse bis 75 Kilo „abgekocht“ hatte und sich gegen Schmucker als routinierter und cleverer erwies. „Klar hätte ich gern das Unentschieden rausgeholt. Das ärgert mich jetzt erstmal zwei Tage“, sagte Schmucker.

    Die Leistung des Kontrahenten erkannte auch SV-29-Kapitän Martin Spöttle an. „Für Marlon ist das natürlich schade, aber da kann man ihm keinen Vorwurf machen. Sein Gegner hat das gut runtergerungen“, sagte Spöttle. „Wir hätten das Ding vorher klarmachen müssen.“

    Im Publikum dominieren die Anhänger des SV 29 Kempten

    Trotz der Niederlage sieht Spöttle auch Positives. „Unsere Fans waren brutal und haben das zu einem Heimkampf für uns gemacht, das war sensationell.“ Die akustische Dominanz im Publikum konnten die Kemptener jedoch nicht in einen Sieg ummünzen. „Klar schmerzt die Niederlage. Aber man darf nicht vergessen, dass unsere Mannschaft mit einem Schnitt von circa 22 Jahren deutlich jünger ist“, sagt Spöttle. Der SV 29 sei daher eher in der Rolle des Underdogs ins Derby gegangen. „Jetzt werden wir umso härter arbeiten, um das im Rückkampf Anfang November umzudrehen“, kündigt Spöttle an. (schn, ene)

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