Für die elf Allgäuer Spielerinnen und Spieler in Liga eins, zwei und drei gab es unverhoffte Titel, eine herausragende Torjägerkrone sowie einen bitteren Abstieg. Ein Rückblick.


- Ivana Rudelic (31, Wangen, FC Bayern München) Zum zweiten Mal darf sich Ivana Rudelic Deutsche Meisterin nennen. Mit dem FCB sicherte sich die Deutsch-Kroatin den Titel mit einem 11:1 gegen Potsdam im letzten Bundesligaspiel. Für die war es der letzte Auftritt im Münchner Trikot. Sie wird den Klub nach zweieinhalb Jahren verlassen. Wohin ihre Reise geht, ist nicht bekannt. Bereits von 2008 bis 2014 stand die sie beim FCB unter Vertrag. Bei Instagram schrieb Rudelic: „Danke an den FC Bayern, der mir immer das Gefühl gegeben hat, ein Teil der großen Familie zu sein.“
- Janina Minge (23, Lindau, SC Freiburg) Sie hat allerlei Grund zur Freude: Janina Minge zählte zu den besten Torjägerinnen der Bundesliga (neun Treffer). Zudem erreichte die Lindauerin mit Freiburg Rang sechs und das Pokalfinale, das Wolfsburg zwar 4:1 gewann, Minge aber traf zum zwischenzeitlichen 1:1. „Wir können unfassbar stolz auf uns sein, hier überhaupt hingekommen zu sein“, sagte sie. Und auch sonst läuft es rund bei der 23-Jährigen. Nachdem sie im Januar ihren Vertrag in Freiburg verlängert hatte, gab Minge im Februar ihr Debüt in der Nationalmannschaft.
- Verena Wieder (22, Thalhofen, Bayer 04 Leverkusen) Erst im März stieg Verena Wieder nach ihrer Kreuzband-Verletzung wieder ins Mannschaftstraining ein. Bis zum Saisonende lief die Offensiv-Allrounderin aber noch sieben Mal für die Werkself auf und schoss vier Tore. Unter anderem traf die Thalhofenerin am letzten Spieltag gegen Bremen zum 1:0 (Endstand 2:0). „Ich bin einfach dankbar und happy“, schrieb Wieder bei Instagram nach ihrem zweiten erfolgreichen Comeback nach einem Kreuzbandriss. Leverkusen belegte auch dank der Ostallgäuerin Tabellenrang fünf.
- Paul Wanner (17, Amtzell, FC Bayern München) Gut lachen hatte der Jungspund im Kader des Rekordmeisters am vergangenen Samstag beim turbulenten Bundesliga-Finale. Zum Einsatz kam der Amtzeller unter Trainer Thomas Tuchel zuletzt aber nicht. Stattdessen hieß es Bankwärmen. Die Schale durfte Wanner bei der Meisterfeier natürlich trotzdem in die Höhe strecken. Nach lediglich zwei Kurzeinsätzen in der Liga sowie in der Champions League stehen die Zeichen vorerst auf Abschied. Eine Leihe gilt als wahrscheinlich. Bestätigt hat der FC Bayern aber noch nichts.
- Janik Haberer (29, Wangen, 1. FC Union Berlin) Die Eisernen spielen als Vierter kommende Saison erstmals Champions League. Und Mittelfeldstratege Janik Haberer hat an dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte großen Anteil. In seiner ersten Saison in Berlin war er einer der Dauerbrenner, lief in 32 von 34 Bundesligapartien auf und traf fünf Mal. Auf seine Premiere in der Königsklasse darf sich der Wangener ebenfalls freuen. Sein Vertrag läuft noch zwei Jahre und Union–Trainer Urs Fischer hält große Stücke auf den torgefährlichsten Mittelfeldspieler in seinem Kader.
- Mario Götze (30, Ronsberg, Eintracht Frankfurt) Das Highlight steht für Mario Götze und die Eintracht erst noch an: Das Pokalfinale am Samstag gegen Leipzig könnte der krönende Abschluss einer holprigen Frankfurter Saison (Platz 7) werden. Und für den WM-Held von 2014 könnte der Ausgang entscheidend für seine sportliche Zukunft sein. Denn Götze soll eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag haben, die es ihm ermöglicht, für eine überschaubare Summe den Verein zu verlassen. Spielt Frankfurt kommende Saison Europa League, stehen die Chancen gut, dass Götze bleibt.
- Alexander Hack (29, Babenhausen, 1. FSV Mainz 05) Beim großen Partycrash am letzten Spieltag gegen Borussia Dortmund (2:2) war Alexander Hack nicht auf dem Platz. Der Unterallgäuer beendete seine Saison verletzungsbedingt vorzeitig und unterzog sich nach Problemen in der Leistengegend einem operativen Eingriff. Hack kam nach 15 Einsätzen in der Hinrunde in der Rückrunde nur vier Mal zum Zug und insgesamt nur auf 41 Minuten Spielzeit. Die Saison war für den Innenverteidiger dennoch erfolgreich. Mit den Mainzern belegte er einen soliden neunten Rang.
- Patrick Sontheimer (24, Ebenhofen, FC Viktoria Köln) Patrick Sontheimer spielt immer – außer er ist Gelb gesperrt. So könnte man die Saison des Ostallgäuers zusammenfassen. 36 Mal lief er für den Neuntplatzierten der dritten Liga auf und spielte dabei fast immer 90 Minuten. Nur zwei Partien verpasste der Mittelfeldstratege aufgrund seiner vielen Gelben Karten (zwölf). Stand er jedoch auf dem Platz, lieferte er. Drei Tore und fünf Assists zauberte Sontheimer in seiner zweiten Saison bei Viktoria Köln auf den Platz – beides Karrierebestwerte.
- Jannik Rochelt (24, Weiler, SV Elversberg) Wer hätte das gedacht? Ein Aufsteiger wird Meister in der dritten Liga. Und maßgeblich mitverantwortlich ist ein überragender Westallgäuer: Jannik Rochelt aus Weiler. Zwölf Tore und 15 Vorlagen (Ligabestwert) steuerte der offensive Mittelfeldspieler bei. Das Fachmagazin Kicker verpasste ihm dafür eine Durchschnittsnote von 2,83. Rochelt gehört damit zu den 20 besten Spielern der Liga. Mit dem Dorfklub aus dem Saarland wird er wohl auch in der zweiten Liga auf Torejagd gehen. Sein Vertrag läuft noch bis Sommer 2024.
- Ahmet Arslan (29, Memmingen, Dynamo Dresden) Freuen konnte sich Ahmet Arslan über seine Torjägerkanone in der dritten Liga zunächst so gar nicht. Zu groß war der Frust über den verpassten Aufstieg. Am Ende fehlte Dresden ein mageres Pünktchen zum Schritt in die zweite Bundesliga. Arslans Saison war dennoch überragend. 25 Treffer und neun Vorlagen steuerte er in 36 Ligaspielen bei. „Momentan ist es vielleicht nur ein kleiner Trostpreis, aber ich bin mir sicher, irgendwann werde ich voller Stolz darauf blicken“, sagte er über den Gewinn der Torjägerkanone.
- Alexander Nollenberger (25, Woringen, SpVgg Bayreuth) Tschüss Bayreuth und Tschüss dritte Liga heißt es für den Unterallgäuer. Die SpVgg steigt nach einer schwachen Saison in die Regionalliga ab. Und Alexander Nollenberger verlässt das sinkende Schiff, das ist allerdings bereits seit mehren Monaten klar. Zu gut kickte der Stürmer in der dritten Liga (neun Tore, sieben Vorlagen). Der 25-Jährige unterschrieb nun beim Zweitligisten 1. FC Magdeburg.
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