Sie kommen ihrem Ziel näher. Zwar sind die weltbesten Skispringerinnen immer noch nicht gleichberechtigter Teil der Vierschanzentournee, zwei Tage nach dem Auftakt in Oberstdorf springen im Allgäu an Silvester und Neujahr aber auch die Frauen – hinterher, wenn man so will.
Two-Nights-Tour der Skispringerinnen und Garmisch-Partenkirchen
In der Vorsaison hieß das Mehrschanzentreffen der Frauen Silvester-Tour, heuer heißt sie Two-Nights-Tour, kurz TNT, mit Springen in Garmisch-Partenkirchen am Samstag sowie auf der großen Schattenbergschanze am Sonntag (Quali) und Montag (2. Wertungsspringen). Was die Männer-Tournee und die Frauen-Tour unterscheidet – nämlich ganz simpel die drei Buchstaben „nee“ – ist fast schon symptomatisch für die stockende Weiterentwicklung des Frauen-Skispringens: Ein „Nee“ zur Tournee kommt vom Österreichischen Skiverband, der statt Innsbruck und Bischofshofen „aus sportpolitischen Gründen“ lieber die kleineren Schanzen in Hinzenbach und Villach bespringen lässt.
Ein „Nee“ kam vor dieser Saison aber auch vom Internationalen Skiverband, der die bei Olympia und Weltmeisterschaften ins Programm aufgenommenen Mixed-Wettbewerbe nicht in den Kalender aufgenommen haben. Und das obwohl sie sowohl bei den Sportlerinnen und Sportlern als auch beim Publikum auf große Zustimmung stoßen.
(Lesen Sie hier unseren Kommentar zum Thema: Nur wenige Verantwortliche haben den Mumm, den wahren Grund auszusprechen)
Katharina Schmid vermeidet es, über ihre aktuelle Form zu sprechen
Die Diskussionen darüber, was die Verbandsoberen entscheiden (oder eben nicht), wollen und müssen die deutschen Skispringerinnen vor der Premiere der Two-Nights-Tour ausblenden. Sie sehen es positiv: Immerhin rücken sie zwischen den Jahren in den medialen Fokus der Öffentlichkeit. „Das ist ein guter Versuch in Richtung einer eigenen Vierschanzentournee für die Damen“, sagt Interimstrainer Thomas Juffinger, dessen Schützlinge ausgerechnet vor den beiden Heim-Weltcups schwächeln.

Zwei achte Plätze von Katharina Schmid (früher Althaus) in Lillehammer sind die besten Resultate der noch jungen Saison. Bei den zwei letzten Weltcups in Engelberg suchte man in den Top Ten vergeblich nach deutschen Springerinnen. Juffinger ist dennoch zuversichtlich: „Wir haben uns noch einmal angeschaut, was bei den ersten beiden Weltcups nicht so gut funktioniert hat. Entsprechend haben wir an der Sprungtechnik gearbeitet. Jetzt wollen wir in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf zeigen, was wir drauf haben.“
Katharina Schmid indes vermeidet es, über ihre aktuelle Form zu sprechen. Die dreifache Weltmeisterin von Planica hangelt sich stattdessen an positiven Gedanken entlang: „Es werden hoffentlich zwei klasse Wettkämpfe. Garmisch-Partenkirchen steht für uns zum ersten Mal im Kalender. Und ein Neujahrsspringen in Oberstdorf gab’s ja auch noch nie. Ich hoffe auf knisternde Stimmung in den Stadien.“
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