Strahlende Allgäuerinnen in Norwegen: Skispringerin Katharina Schmid (SC Oberstdorf) und Langläuferin Katharina Hennig (Sonthofen) haben beim Weltcup-Wochenende am legendären Holmenkollen hoch über Oslo Spitzenresultate eingefahren.
Skispringerin Schmid jubelte am Ende eines selten erlebten Geduldsspiels über einen Podestplatz. Die Dreifach-Weltmeisterin belegte am Samstag nach einem Sprung auf 121,5 Meter Rang zwei und musste sich nur Silje Opseth aus Norwegen geschlagen geben. Das Podium bei dem massiv vom Wind beeinträchtigten und nach einem Durchgang abgebrochenen Springen komplettierte die Norwegerin Eirin Maria Kvandal als Dritte. „Es war ein turbulenter Wettkampf. Mein Sprung war top, ich bin sehr, sehr zufrieden. Ich freue mich einfach riesig“, sagte Schmid nach dem einen Durchgang, der rund 100 Minuten dauerte, in der ARD.
Am Sonntag hatte Schmid die große Chance auf ihren ersten Saisonsieg, gab diese aber noch aus der Hand. Die 27-Jährige führte zwar nach einem Durchgang, fiel dann aber auf Rang sechs zurück. „Es war trotzdem ein gutes Wochenende für sie“, sagte Trainer Thomas Juffinger. „Schade, schade“, sagte Schmid im Auslauf. Diesmal ging der Sieg an Kvandal. Agnes Reisch (WSV Isny) schaffte es als 24. in die Punkteränge.
Katharina Hennig feiert riesen Erfolg über 50 Kilometer
Langlauf-Olympiasiegerin Katharina Hennig feierte am berühmten Holmenkollen einen ihrer größten Karriere-Erfolge. Die 27-jährige Wahl-Sonthoferin überspurtete am Samstag in Oslo nach 50 Kilometern in der klassischen Technik auf der Zielgeraden Teresa Stadlober aus Österreich und wurde Dritte. Hennig streckte nach ihrem starken Finish völlig entkräftet beide Hände nach oben. „Einfach unglaublich. Ich bin sehr, sehr stolz auf mich, dass ich das so gerockt habe“, sagte Hennig. Der Sieg ging an Frida Karlsson aus Schweden, die sich mit einem Vorsprung von über einer Minute vor ihrer Landsfrau Ebba Andersson durchsetzte. Es war für die Frauen das erste 50-Kilometer-Rennen in der klassischen Technik überhaupt.
Friedrich Moch (WSV Isny) hielt im Männer-Rennen lange mit der Spitzengruppe mit, musste einige Kilometer vor dem Ziel aber reißen lassen und landete auf Rang 16.
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Allgäuer Kombinierer und Skispringer erleben Wochenende zum Vergessen
Ein Oslo-Wochenende zum Vergessen erlebten dagegen die Allgäuer Kombinierer. David Mach (TSV Buchenberg) holte mit Rang neun am Samstag das einzige Top-Ten-Resultat. Geiger steckt weiter in einem hartnäckigen Tief. Der einstige Überflieger verpasste am Holmenkollen gleich in beiden Springen den zweiten Durchgang – neuer Tiefpunkt in dieser ohnehin schwierigen Saison für den 31-Jährigen. Ex-Bundestrainer und heutige Eurosport-Experte Werner Schuster sagte in der Abendzeitung über Geiger: „Wenn man seine Körpersprache und sein Gesicht sieht, hat man das Gefühl, dass das Skispringen gerade sehr anstrengend ist für ihn. Er muss viel grübeln, und wenn das während der Saison nie ins Laufen kommt, wird die Energie natürlich nicht mehr. Gerade wirkt es so, als wäre er froh, wenn die Saison vorbei ist.“
. Besonders
Auch Youngster Raimund kam in Oslo nicht wirklich ins Fliegen. Der 23-Jährige verpasste am Samstag wie Geiger den zweiten Durchgang, obwohl er in der Qualifikation noch auf den starken Rang fünf gesegelt war. Am Sonntag gelang ihm mit Platz 16 immerhin ein versöhnlicher Abschluss.
Raw Air 2024 geht in Trondheim weiter
Die Raw-Air-Serie der Skispringerinnen und Skispringer geht bereits ab Dienstag auf der Normalschanze in Trondheim, WM-Ort von 2025, weiter. Die Langläuferinnen und Langläufer machen ebenfalls am Dienstag in Drammen Station. Dort steht ein Klassiksprint auf dem Programm.
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