Auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze fühlt sich Stefan Kraft einfach wohl, Der Österreicher gewann den Skiflug-Weltcup am Samstag vor 8500 Zuschauern mit Sprüngen auf 232 und 207 Meter (413 Punkte). Zweiter wurde der Slowene Ziga Jelar (411,3 Punkte, 232/220 Meter) vor seinem Landsmann Timi Zajc (400 Punkte, 222,5/207 Meter). Jelar verpasste somit seinen ersten Weltcup-Sieg nur knapp um 1,7 Punkte.

Stefan Kraft hatte schon das Qualifikationsspringen am Freitag für sich entschieden, Für den Österreicher war es nach 2014 und 2016 (jeweils beim Skispringen an der Schattenbergschanze) und 2017, als er beide Skiflug-Weltcups im Stillachtal gewann, bereits der fünfte Weltcup-Sieg in Oberstdorf. Bei der Nordischen Ski-WM 2021 wurde er hier zudem Weltmeister auf der Großschanze. Bei den letzten Skiflug-Weltcups in Oberstdorf im Februar 2019 standen Kamil Stoch (Polen) und Ryoyu Kobayashi ganz oben auf dem Podest.
Skiflug-Weltcup: Oberstdorfer Karl Geiger landet auf Platz neun
Bester Deutscher war Lokalmatador Karl Geiger auf Platz neun. Der 29-Jährige landete bei 211,5 und 215 Metern. "Ganz zufrieden bin ich nicht. Nach den guten Sprüngen am Freitag hatte ich mir schon ein bisschen mehr erhofft. Beim Fliegen machen es einfach die Kleinigkeiten aus. Es ist noch Luft nach oben", sagte Geiger.
Nach seinem Sprung ging der Oberstdorfer auch noch detaillierter in die Analyse. "Im Flug geht’s schon ganz gut. Aber der Absprung und speziell im Übergang bin ich noch etwas zu gierig. Da geh ich noch ein bisschen zu viel in den Ski und muss mir mehr Zeit lassen", sagte Geiger.
Im Gesamtweltcup liegt Karl Geiger 55 Punkte hinter Ryoyu Kobayashi
Der Oberstdorfer landete 4,2 Punkte vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi, seinem ärgsten Konkurrenten im Kampf um den Gesamtweltcup. Geiger liegt nun noch 55 Punkte hinter Kobayashi. "Die drei Pünktchen zu Kobayashi machen das Kraut nicht fett. Wenn ich um den Gesamtweltcup mitspringen will, dann weiß ich auch, dass ich aufs Podest springen sollte. Ich weiß, dass ich es drauf habe, aber es geht halt nicht von selber", sagte Geiger.
Skifliegen in Oberstdorf: 8500 Zuschauer sehen die Welt-Elite
Markus Eisenbichler landete auf Rang 14, Severin Freund wurde 17. und Andreas Wellinger belegte Platz 20. Constantin Schmid (Oberaudorf) schied als 36. im ersten Durchgang aus.

Für eine Schrecksekunde sorgte der Österreicher Daniel Huber, der bei 189 Metern landete und stürzte. Der Salzburger stand aber schnell wieder auf, glücklicherweise war nichts Schlimmeres passiert.
Kraft lag schon nach dem ersten Durchgang in Führung. Die weitesten Flüge hatten Jelar und Kraft mit jeweils 232 Metern hingelegt. In der Pause zwischen den Durchgängen gab DSV-Adler Richard Freitag den Zuschauern an der Skiflug-Schanze sein Karriereende bekannt.