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Swedish Open Poomsae 2023: Tim Lehrl aus Memmingen belegt dritten Platz im Paar

Taekwondo Poomsae

Mit zwölf unter Weltmeistern: Tim Lehrl aus Memmingen räumt bei den Swedish Open ab

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    Schon seit sechs Jahren ist der zwölfjährige Tim Lehrl beim Taekwondo aktiv. Das Bild zeigt den Memminger bei einem Wettkampf.
    Schon seit sechs Jahren ist der zwölfjährige Tim Lehrl beim Taekwondo aktiv. Das Bild zeigt den Memminger bei einem Wettkampf. Foto: Peter Bolz

    „Wir haben gleich beim Einlaufen einen Fehler gemacht“, erzählt Tim Lehrl am Küchentisch in Eisenburg, „aber das war nicht schlimm.“ Der Zwölfjährige grinst. Denn er weiß genau, welche Leistung er und seine Partnerin in Stockholm erbracht haben. Tim hat bei den internationalen „Swedish Open Poomsae“ zusammen mit seiner Partnerin Raja Sophie Dölle aus Ulm den dritten Platz im Paarlauf erkämpft. Im Einzel hat er sich in seiner Altersgruppe von zwölf bis 14 den achten Platz erlaufen.

    Ein kleines Taekwondo-Lexikon: Was ist Poomsae?

    Laufen beim Taekwondo? Ja, erklärt Tim, er läuft im Wettkampf Poomsae – einer der drei Taekwondo-Formen. Poomsae ist der „Kampf gegen den unsichtbaren Gegner“, sagt Tim. Er führt der Jury vorgeschriebene Bewegungsabläufe, einen Ablauf von Taekwondo-Formen, vor. Welche Schritte das genau sind, erfahren die Teilnehmenden erst einen Tag vor dem Wettkampf.

    Drei Monate lang hat sich Tim auf die internationale Meisterschaften in Schweden vorbereitet, aber eine gewisse Unsicherheit begleitete ihn bis wenige Momente vor seinem Auftritt. „Ich war sehr aufgeregt. Es war immerhin mein erstes Auslandsturnier, und ich war einer der Jüngsten“, sagt Tim.

    350 Teilnehmende aus 18 Nationen bemühten sich in Stockholm um Weltranglistenpunkte. Hunderte Zuschauer waren vor Ort. „Trotzdem war die Stimmung entspannt“, findet Tim. Mit anderen Sportlern erkundete er etwa Stockholms kleine Inseln und tauschte sich über „alles Mögliche“ aus. Von seinem Einzelkampf-Gegner Tim aus Frankreich lernte er zum Beispiel französischen Jugendslang. „Meine Englisch- und Französischkenntnisse haben ausgereicht“, freut sich der Zwölfjährige, der das Marianum-Gymnasium in Buxheim besucht. Laut seinen Eltern lief ihr Sohn das gesamte Wochenende mit einem breiten Grinsen herum.

    In Deutschland holte sich Tim schon mehrere Titel: Seit 2019 wurde er ohne Unterbrechung Bayerischer Meister, und vergangenes Jahr sicherte sich der Eisenburger den dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft.

    Schon mit neun Bayerischer Meister: Warum ist Tim Lehrl so erfolgreich?

    Wie kommt es aber, dass ein Junge in seinem Alter schon so viele Titel erkämpft hat? Tims Antwort ist simpel: „Es macht einfach Spaß.“ Deshalb stecke er viel Zeit in das Training. Jeder Erfolg sporne ihn aufs Neue an. Taekwondo auszuprobieren, das war die Idee seines Vaters Oliver Lehrl. „Ich finde es super, dass die Kinder respektvolles Miteinander trainieren“, sagt Lehrl.

    Tim trainiert seit 2015 bei der Sportgemeinschaft (SG) Krumbach. „Die sind stolz, glaube ich“, sagt Tim. Für die Swedish Open wurde er mit sechs weiteren Sportlern allerdings von der Bayerischen Taekwondo-Union (BTU) nominiert, für den Zwölfjährigen eine große Ehre.Mit seinem zugewiesenen BTU-Trainer Sebastian Seibold habe er dann einen „Rhythmus“, wie Tim die Choreografie nennt, erarbeitet. Bei der Bewertung kommt es auf Technik und Präsentation an, im Paar ist die Synchronität entscheidend.

    Glückliche Sieger in Stockholm: Das Bild ziegt Raja Dölle, Trainer Sebastian Seibold und Tim Lehrl.
    Glückliche Sieger in Stockholm: Das Bild ziegt Raja Dölle, Trainer Sebastian Seibold und Tim Lehrl. Foto: Oliver Lehrl

    „Als Raja und ich unsere Wertung für den Paarlauf bekommen haben, das war der schönste Moment der Swedish Open“, sagt Tim. Ein weiteres Highlight für den Nachwuchssportler: Unter den Teilnehmenden waren auch viele bekannte Taekwondo-Talente wie zum Beispiel die Weltmeisterin Eva Sandersen. Tim erzählt stolz: „Mit ihr habe ich ein Foto gemacht, das war cool.“

    Eines Tages möchte auch der Eisenburger für die Nationalmannschaft bei Weltmeisterschaften antreten. Bis dahin hofft er auf weitere Nominierungen für Auslandsturniere. Aktuell freut sich Tim aber erst einmal über seinen Erfolg bei den Swedish Open. „Mein größter Traum war es, eine Medaille mit nach Haus zu bringen“, sagt er. Und das hat er geschafft.

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