Ein bemerkenswerter Tag liegt hinter Lorena Brandl, die bei der Taekwondo-Europameisterschaft in der serbischen Hauptstadt Belgrad völlig überraschend die Goldmedaille gewonnen hat. In einem spannenden Finale der Gewichtsklasse +73 kg bezwang sie die Weltklasse-Athletin Nafia Kus aus der Türkei mit 2:1 Runden und holte nach 16 Jahren wieder EM-Gold für Deutschlands Taekwondo-Frauen.
Lorena Brandl ist Mitglied der Sportfördergruppe in Sonthofen
Brandls bislang größter Erfolg ihrer Karriere krönt ihre disziplinierte Vorbereitung am Bundesstützpunkt in Nürnberg und ihre Entschlossenheit, sich auf internationalem Parkett zu behaupten. Die 26-Jährige ist Angehörige der Sportfördergruppe der Bundeswehr in Sonthofen und kann sich somit voll auf ihre sportliche Karriere konzentrieren. Ihr Triumph, drei Monate vor dem vorläufigen Höhepunkt ihrer Karriere – die Olympischen Spiele in Paris – bestätigt auch die professionelle Arbeit des gesamten Trainerteams, wie Georg Streif aus Marktoberdorf, Sportdirektor der Deutschen Taekwondo-Union (DTU), mitteilt.
"EM-Titel ein Meilenstein auf dem Weg zu Olympia in Paris"
Lorena Brandl, die den EM-Titel als Meilenstein auf ihrem Weg nach Paris bezeichnete, war anschließend überglücklich: „Es ist eine unglaubliche Ehre, mein Land auf dieser Bühne zu repräsentieren und einen solchen Sieg zu erringen.“ Laut Streif kam der Erfolg, zu dem auch Bundeswehr-Trainer Sergej Kolb seinen Teil beitrug, nicht von ungefähr: „Lorenas Sieg ist ein Beweis für die harte Arbeit und das Engagement, das die Athleten der DTU in ihren Sport investieren.“
So liefen die Duelle für Lorena Brandl
Nach einem Freilos hatte die aus Altmannstein in der Nähe von Ingolstadt stammende Brandl zunächst Maria Kuts aus der Ukraine deutlich mit 2:0 Runden bezwungen. Das Viertelfinale gegen die Spanierin Tania Castineira entschied sie erst mit dem letzten Tritt für sich, und auch das Halbfinale gegen Kristina Adebaio, die für die neutralen Athleten antrat, endete knapp mit 2:1.