Während am Wochenende im Allgäu binnen weniger Stunden vielerorts über einen halben Meter Neuschnee fiel, herrschte im norwegischen Lillehammer strahlender Sonnenschein. Doch dafür hatten die Skispringerinnen bei ihrem Weltcup-Auftakt mit klirrender Kälte von bis zu -19 Grad zu kämpfen.
Deutschlands Beste, Katharina Schmid aus Oberstdorf, erwischte dabei einen Kaltstart. Beim ersten Wettkampf von der Kleinschanze sprang die 27-Jährige als beste Deutsche auf Rang acht. Völlig zufrieden war die Dreifach-Weltmeisterin von Planica mit den Sprüngen auf ihrer Lieblingsanlage nicht: „ Das war noch nicht optimal, aber ich bin auf jeden Fall besser gestartet als letztes Jahr.“ Auch am Sonntag auf der Großschanze kam die Oberallgäuerin nicht richtig ins Fliegen, steigerte sich aber von Sprung zu Sprung und wurde erneut Achte. „Die ersten Versuche von Katha waren etwas mit der Brechstange“, analysierte Interims-Bundestrainer Thomas Juffinger. Schmid selbst schüttelte beim ZDF-Interview mit dem Kopf und haderte mit dem Einstand in den Weltcup-Winter: „Es hätte deutlich besser sein können. Das komplette Team hat sich hier etwas unter Wert verkauft.“
Nordische Kombination: Julian Schmid mit Aufwärtstrend
Weiter auf den ersten Podestplatz des Winters warten müssen die erfolgsverwöhnten deutschen Kombinierer. Die Oberstdorfer Julian Schmid und Johannes Rydzek schrammten am Samstag in Lillehammer nach einer famosen Aufholjagd in der Loipe mit den Rängen vier und fünf nur hauchdünn am Stockerl vorbei. Tags darauf war Schmid als Sechster bester Deutscher. Vor allem auf der Schanze können die DSV-Athleten aktuell aber nicht mit den Allerbesten mithalten. „Es geht in die richtige Richtung. Jetzt steht noch eine gute Lehrgangswoche in Norwegen an und dann geht es ab in Richtung Ramsau“, so der Gesamtweltcup-Dritte des vergangenen Winters. Deutlich mehr zu kämpfen hat indes Olympiasieger Vinzenz Geiger. In Lillehammer reichte es für den Oberstdorfer nur für die Ränge 13 und 20.
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Langlauf-Staffeln in Gällivare mit historischen Ergebnissen
Der Staffel-Sonntag im schwedischen Gällivare war aus deutscher Sicht ein historischer Tag. Nachdem die Frauen um Laura Gimmler (Oberstdorf), Katharina Hennig (Sonthofen) , Pia Fink (Fischen) und Victoria Carl auf einen herausragenden Rang zwei stürmten und damit erstmals seit knapp sieben Jahren auf ein Weltcup-Podest liefen, zogen die Männer um Janosch Brugger (Fischen), Albert Kuchler, Friedrich Moch (Isny) und Anian Sossau mit einem sensationellen dritten Rang nach. Allen voran der Allgäuer Moch überzeugte mit einer furiosen Aufholjagd als dritter Läufer und brachte das Quartett in die Erfolgsspur. Für die DSV-Männer war es das erste Staffelpodest im Weltcup seit mehr als zwölf Jahren. „Wir können sehr stolz auf unsere Athletinnen und Athleten. Jeder ist an seine Grenzen gegangen“, sagte ein glücklicher Bundestrainer Peter Schlickenrieder.
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